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Nachhaltiges Reisen mit FairAway

INTERVIEW | Du willst nachhaltig verreisen? FairAway erklärt dir, wie du im Urlaub einen positiven Beitrag leisten kannst.

INTERVIEW | Du willst nachhaltig verreisen? FairAway erklärt dir, wie du im Urlaub einen positiven Beitrag leisten kannst.

29.06.2021 | Ein Interview geführt von Adriana De Salvo | Bild: FairAway

Der sanfte Tourismus ist eine Möglichkeit, neue Länder zu erkunden. Dabei soll die Natur nicht negativ beeinflusst werden. Das nachhaltige Reisen fängt schon beim Packen des Koffers an und geht über die Auswahl einer passenden Unterkunft hinaus. Zudem zählt das Verhalten vor Ort und die Einbindung der Einheimischen zum sanften Tourismus dazu. FairAway verfolgt diese Mission. Mehr dazu erfährst du im Interview mit Marketing Managerin Yvonne Küpper. 

Auf LifeVERDE stellen wir dir auch Anbieter im Bereich nachhaltiger Tourismus vor!

LifeVERDE: Frau Küpper, wofür steht FairAway?

Yvonne Küpper: FairAway steht für nachhaltige Reisen, die mehr bedeuten als nur Urlaub. Für einzigartige Erlebnisse abseits der Massen und im Einklang mit der Natur. Für Respekt, für Austausch, für verantwortungsvollen Tourismus. Eben für faires Reisen, bei dem die lokale Bevölkerung nicht nur eingebunden wird, sondern auch wirklich vom Tourismus profitiert. 

Was bedeutet Reisen mit FairAway? Und wie überzeugen Sie Reisende von nachhaltigem Urlaub?

Reisen mit FairAway bedeutet, ein Land nicht nur zu besuchen, sondern wirklich kennenzulernen. Wir arbeiten ausschließlich mit lokalen Partnern zusammen, die das Land genau kennen und maßgeschneiderte Reisen für unsere Kunden zusammenstellen. Die Reisenden übernachten in kleinen Familienpensionen statt in großen Hotelketten, erleben durch lokale Aktivitäten wie zum Beispiel Kochkurse Land und Leute ganz authentisch und können sich auf jede Menge bereichernde Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung freuen.

Natürlich spielt auch der Umweltschutz eine große Rolle bei unseren Reisen: Anfallende CO2-Emissionen werden von uns kompensiert, Inlandsflüge vermieden und Plastik eingespart, indem wir z. B. Auffüllstationen für Trinkwasser in Unterkünften einrichten. Außerdem finden mit FairAway keine Aktivitäten statt, bei denen Tiere zu Schaden kommen – wer auf Elefanten reiten will oder Delfinshows besuchen möchte, ist bei uns definitiv falsch. 

Grundsätzlich beobachten wir, dass das Interesse am bewussten Reisen steigt. Wir unterstützen das natürlich, indem wir die Menschen auf verschiedenen Kanälen – auf unserer Website, über Social Media oder durch Podcasts und Vorträge – informieren, beispielsweise Tipps zum plastikfreien Reisen geben oder soziale Themen wie Frauenrechte im Tourismus behandeln. Gleichzeitig bieten wir mit unseren Reisen auch eine Win-win-Situation: Was könnte man sich als Reisender mehr wünschen als unvergessliche und authentische Erlebnisse, spannende Begegnungen, versteckte Orte und eine unberührte Natur? 

Welche Tipps können Sie Reiseliebhaber*innen geben, wenn ihr Urlaub nachhaltig sein soll?

Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Das Offensichtlichste ist natürlich, fliegen zu vermeiden, wo es nur geht. Also auch im Land mit dem Zug, Bus oder Mietwagen zu fahren und auf Inlandsflüge zu verzichten. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten, Plastik zu vermeiden, zum Beispiel, indem man eine Trinkflasche mitbringt und diese an Auffüllstationen nachfüllt, statt Plastikflaschen zu kaufen. Wer nicht auf Auffüllstationen angewiesen sein möchte, hat einen Wasserfilter im Gepäck. Ein bis zwei Jutebeutel helfen beim Einkaufen dabei, Plastiktüten zu vermeiden. Dass man seinen Müll immer wieder mitnehmen und umweltgerecht entsorgen sollte, versteht sich von selbst. 

Und wenn wir schon beim Thema Plastik sind: Auch bei der Reisekosmetik gibt es hier viele Stellschrauben. Wir empfehlen zum Beispiel Sonnencreme ohne Mikroplastik, Zahnputztabs statt Zahnpasta und feste Seife statt Flüssigseife und Shampoo im Plastikgewand. 

Darüber hinaus finden wir aber die soziale und ökonomische Komponente beim Reisen mindestens genauso wichtig. Reisende sollten darauf achten, dass ihr Geld wirklich im Reiseland ankommt. In kleinen Pensionen von lokalen Familien übernachten statt in der Hotelkette, Aktivitäten mit lokalen Guides unternehmen, auf dem Markt einkaufen: Die Möglichkeiten sind vielfältig. Außerdem empfehlen wir unbedingt, offen für Begegnungen und andere Kulturen zu sein, dabei stets respektvoll und auf Augenhöhe zu agieren und sich einfach auf die Erlebnisse vor Ort voll und ganz einzulassen. Dabei kommen die unvergesslichsten Erinnerungen zustande! 

Darüber hinaus sind Menschenrechte ein wichtiges Thema: Wann immer unterwegs auffällt, dass diese verletzt werden – zum Beispiel durch Kinderarbeit –, sollten Reisende das unbedingt melden, zum Beispiel an menschenrechte@fairaway.de

Was sind die besten Reiseziele für einen nachhaltigen Urlaub und was macht diese so besonders?

Grundsätzlich sind wir davon überzeugt, dass nachhaltiges Reisen in jedem Land möglich ist. Schon die kleinsten Veränderungen können eine große Wirkung haben, und jeder Einzelne hat überall viele Möglichkeiten, auf seiner Reise einen positiven Beitrag zu leisten. Wir bieten zum Beispiel in Tansania plastikfreie Safaris an. Offiziell sind dort Plastiktüten bereits seit Jahren verboten, doch bei der Umsetzung hapert es gewaltig, sodass wir mit diesem Schritt einen Beitrag gegen das Plastikproblem vor Ort leisten können. 

Reiseziele in Europa haben natürlich den Vorteil, dass hier die Anreise leicht mit dem Zug, mit dem Mietwagen oder dem eigenen Auto erfolgen kann und dadurch keine Flüge nötig sind. Hier empfehlen wir Reiseziele wie Rumänien oder Slowenien, die noch vergleichsweise untouristisch sind – aber auch in Spanien, auf Sizilien oder in Griechenland gibt es noch viele ursprüngliche und überraschende Ecken abseits des Massentourismus.

In welchem Reiseziel wird besonders auf Nachhaltigkeit geachtet?

Costa Rica beispielsweise ist ein echter Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Das Land hat eine unglaubliche Biodiversität und weiß sie zu schützen – die Regenwälder sind daher noch sehr gut erhalten. Außerdem werden 93 % der Elektrizität aus erneuerbaren Energien erzeugt, es gibt sehr viele Eco-Lodges, die sich perfekt in die Natur einfügen, und das Land strebt an, noch im Jahr 2021 klimaneutral zu werden.

Aber auch andere Länder haben tolle Ansätze in Sachen Nachhaltigkeit. Bhutan zum Beispiel lässt keinen Massentourismus zu und sorgt dafür, dass ausschließlich lokale Agenturen und damit die Menschen vor Ort am geregelten Tourismus verdienen. 

Außerdem beeindruckt uns Slowenien in Sachen Nachhaltigkeit: Das kleine Land besteht zu 60 Prozent aus Wald, beheimatet 20.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten und erfüllt 96 von 100 Nachhaltigkeitskriterien der Vereinten Nationen. Außerdem ist die Hauptstadt Ljubljana eine der nachhaltigsten der Welt: Das Stadtzentrum ist für Autos gesperrt, die Küche der Restaurants ist durch saisonale, lokal angebaute Produkte geprägt und es gibt außergewöhnlich viele Grünflächen. 

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Ganz aktuell wünschen wir uns, dass nach über einem Jahr Corona der Tourismus wieder anlaufen kann und die Menschen in den Reiseländern, wie die lokalen Guides, Besitzer von Homestays oder Fahrer, endlich wieder mehr Sicherheit durch ein regelmäßiges Einkommen haben. Gleichzeitig hoffen wir, dass die Menschen jetzt nicht einfach ohne Rücksicht auf Verluste wild drauflos reisen, sondern dass dieses letzte Jahr auch ein Umdenken, ein neues Bewusstsein bewirkt hat: Nämlich, dass Reisen eben nicht selbstverständlich ist, dass wir in Europa in einer sehr privilegierten Situation sind und dass man nicht mehrmals im Jahr um die ganze Welt fliegen muss, um glücklich zu sein. 

Und dass sie die Schönheit der Welt wertschätzen und gewillt sind, etwas dafür zu tun, dass sie erhalten bleibt. 

Vielen Dank für das Interview liebe Yvonne Küpper!

 

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