Grüne Wirtschaft

Nachhaltige Yogakleidung von OGNX

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | In OGNX-Yogakleidung machst du beim Sonnengruß eine nachhaltig gute Figur - dank Bio-Baumwolle und recyceltem Polyamid.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | In OGNX-Yogakleidung machst du beim Sonnengruß eine nachhaltig gute Figur - dank Bio-Baumwolle und recyceltem Polyamid.

06.12.2017 - Das Interview führte Gessica Mirra

LifeVERDE: Frau Lacher, können Sie uns etwas zur Entstehungsgeschichte von Ognx erzählen? Welche Firmenphilosophie verfolgen Sie?

Nina Lacher: Mein Mann Alexander und ich haben das Label OGNX im Jahr 2012 gegründet.  Wir wollten nachhaltige, modische Yogabekleidung für möglichst viele Menschen zugänglich machen, raus aus der "elitären Ecke", in der eine Yogahose aus Bio-Baumwolle leicht mal €120 gekostet hat, was in unseren Augen einfach viel zu hochpreisig war. Uns war von Anfang an klar, dass wir einen anderen Weg gehen wollten, als die bereits am Markt bestehenden Firmen und haben uns gegen die üblichen Strukturen in der Modeindustrie entschieden, wie Handelsvertreter oder teure Showrooms. Wir sind direkt mit unserem Onlineshop für Endkunden an den Markt gegangen. Yogastudios und Händlern bieten wir attraktive Händlerkonditionen an. Unsere Händler bestellen, ähnlich wie unsere Endkunden, direkt über einen Händlerzugang bei uns auf der Seite. Alles ganz einfach und unkompliziert. Das war uns sehr wichtig. Und so können auch die kleineren Studios/ Händler von unserem Angebot profitieren und müssen sich nicht große Mengen Ware auf das womöglich nichtvorhandene Lager legen, sondern können das anbieten, was ihre Kunden brauchen.

Welche Produkte bieten Sie an und an wen richtet sich Ihr Angebot?

Wir bieten mittlerweile neben unserer Kollektion für Damen auch eine Kollektion für Herren an, waren damit quasi eine der ersten im deutschen (Yoga-) Markt.
Unser Sortiment umfasst Ober- und Unterteile aus Bio-Baumwolle, als auch recyceltes Polyester und jetzt neu auch recyceltes Polyamid, das sich besonders gut für intensiviere Workouts eignet. Unser Motto lautet von Stunde null an „From Yoga to Streetwear“, sprich, wir möchten, dass unsere Sachen nicht nur "auf der Matte“, quasi beim Üben getragen werden können, sondern unsere Kunden sich auch vor oder nach der Stunde in unseren Outfits wohlfühlen. Mittlerweile sieht man den „Athleisure“-Trend ja seit einiger Zeit auch bei uns immer wichtiger werden, für uns war dieses „all around the clock“-Outfit immer schon sehr wichtig, da gerade auch Yogalehrer, die unsere Sachen viel tragen, quasi in ihren Sachen mehr oder weniger „leben“…Generell kann man glaube ich sagen, dass sich die Menschen immer weniger der Kleidung, die sie kaufen, anpassen wollen, sondern von ihrer Kleidung erwarten, dass sie sich ihrem Lebenswandel anpasst. Eine coole Leggings kann, richtig kombiniert, auch locker ins Büro oder mit High-Heels in den Club getragen werden. No Limits quasi...

Was schätzen Ihre Kunden ganz besonders? Welches Feedback erhalten Sie?

Wir haben unsere Heritage in der Yoga-Szene. Wir üben alle selbst begeistert Yoga und wie in jeder Szene, gibt es immer ein spezielles Lebensgefühl dazu. Ich denke, wir versuchen, so authentisch wie möglich, eine bestimme Idee, wie wir durch Leben gehen möchten, mit unserer Idee von OGNX zu vereinbaren. Das spüren unsere Kunden, das fängt vom Design an, wie genau muss die perfekte Hose sitzen, wie tief darf der Ausschnitt sein, damit man nicht zu viel sieht beim Vornüberbeugen, wie lang sollte das Top sein, wie die Materialzusammensetzung. All das berücksichtigen wir aus unserer eigenen Erfahrung. Wir versuchen die Kommunikation mit unseren Kunden/Händler so persönlich wie möglich zu gestalten. Wir sind selbst noch ein kleineres Team und geben regelmäßig Einblicke in unser Tagesgeschäft, unseren Büroalltag, wie wir arbeiten über die sozialen Netzwerke wie Facebook oder Instagram. Ich denke, nachvollziehbar zu sein, das ist extrem wichtig.

Wo werden Ihre Produkte hergestellt und ist der gesamte Produktions- bzw. Lieferprozess für Sie transparent?

Wir produzieren derzeit in der Türkei und in Portugal. Wir haben sehr enge Verbindungen zu unseren Produzenten und besuchen die Produktionsstätten regelmäßig persönlich. Unsere Produktions- und Lieferprozesse sind so für uns sehr transparent. Wir begleiten quasi jeden Schritt selbst, vom Design bis hin zum fertigen Produkt. Das ist für uns sehr wichtig, damit wir sicher sein können, dass unsere Produkte unseren Vorgaben entsprechen.

Worin unterscheidet sich Ihre Sportmode konkret von konventioneller? Können Sie ein paar Beispiele nennen?

Sportmode ist natürlich - gerade beim Yoga- ganz anderen, viel intensiveren Bewegungsabläufen ausgesetzt, als normale Mode. Man schwitzt, und möchte sich trotzdem wohlfühlen in seiner Kleidung. Beim Yoga bewegt man sich z.B. auch viel am Boden auf der Matte, die Hose sollte also möglichst auch nach einer sehr bewegungs-intensiven Yogastunde nicht ausbeulen oder womöglich sogar reißen. Die Kleidung wird viel mehr gewaschen, eben weil man schwitzt, und sollte natürlich auch langlebig sein, und pflegeleicht. Idealerweise formt die Sportmode den Körper noch vorteilhaft, da sie oft sehr eng sitzt. Jeder möchte ja auch gerade beim Sport möglichst vorteilhaft aussehen. All das sind Aspekte, die wir im Design berücksichtigen. In enger Kleidung hat man weniger die Möglichkeit sich „zu verstecken“, es macht viel mehr Spass, in einem tollen Outfit zu üben und sich wohlfühlen, als in einer alten ausgebeulten Hose.

Wie leben Sie im Unternehmen Nachhaltigkeit?

Wir produzieren in Europa und versuchen die Wege, die unsere Waren zurücklegen, so kurz wie möglich zu halten. Gerade auch wegen der CO2-Emissionen. Wir arbeiten mit sehr hochwertigen, nachhaltigen Materialien wie Bio-Baumwolle, Lenzing Modal oder eben recycelten Polyester/Polyamid. Wir bieten unseren Kunden die Möglichkeit an, ihre Waren in guterhaltenen, wiederverwerteten Kartons zu erhalten, verwenden besonders schell abbaubare Plastiktüten für unsere Artikel. Wann immer wir können, versuchen wir noch besser, noch grüner zu werden. Für uns gehören zum Thema Nachhaltigkeit natürlich auch die Mitarbeiter. Wir arbeiten aktuell an zwei Standorten, Berlin und München, und legen sehr viel Wert auf ein angenehmes Miteinander. Wir ticken alle sehr ähnlich und beschäftigen wann immer möglich  „Überzeugungstäter“, also Mitarbeiter, denen das Thema Nachhaltigkeit und aktiver Lebensstil ebenfalls sehr am Herzen liegt.

Vor welche Herausforderungen stellt Sie der Nachhaltigkeitsaspekt eventuell?

Da wir bestimmte Materialien oder auch Materialzusammensetzungen nicht verwenden, da sie nicht nachhaltig sind, sind wir darauf angewiesen, immer wieder neue Produktinnovationen zu finden, die zu unserer Philosophie passen. Gerade in den letzten Jahren nimmt das Thema nachhaltige Materialien/Fertigung aber glücklicherweise einen immer höheren Stellenwert auch in der Modeindustrie ein, nicht zuletzt auch, weil der Kunde sich heute ganz anders informiert über das, was er kauft, als noch vor einiger Zeit. Natürlich gibt es auch immer noch die Konsumenten, die einfach nur viel und billig kaufen wollen, aber es tut sich so langsam etwas. Und dazu können wir hoffentlich einen kleinen Teil beitragen.

Foto: Gründerin Nina Lacher

Welche Trends im Bereich „Nachhaltige Mode“ finden Sie besonders spannend?

Wir haben angefangen mit einem Bio-Baumwolle Sortiment und ganz aktuell erweitern wir unser Sortiment gerade im Bereich der recycelten Materialien. Ein total spannendes Material und so vielfältig. Wir arbeiten intensiv an dem Aspekt Funktion kombiniert mit Nachhaltigkeit, ein weites, sehr interessantes Feld. Je intensiver man sich mit etwas befasst, desto mehr Möglichkeiten tun sich auf. Es bleibt auf jeden Fall immer spannend.

Verraten Sie uns, wie sich Ihr grünes Angebot weiterentwickeln wird?

Wie gesagt, unser Sortiment wird vielfältiger. Wir haben mit einer klaren Yoga-Ausrichtung gestartet, und entwicklen uns immer mehr zu einem universellen Sportlabel. Gerade haben wir unsere OGNX Sport Linie gelauncht, die sehr sportlich und funktional ist, ohne den typischen OGNX-Look mit hohem Wiedererkennungswert zu vernachlässigen. Wir haben viele Ideen, und ich bin gespannt, was das neue Jahr bringt, viel mehr kann ich dazu gerade nicht verraten ;)

Deutschlands Grüner-Newsletter – jetzt kostenlos registrieren!




Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *


Grüne Unternehmen