MAUL bietet euch Büroprodukte von Flipchart bis Klemmbrett in umfänglicher Nachhaltigkeit. Erfahre im Interview, was die Philosophie des Familienunternehmens ist und welche weiteren Schritte in Richtung Nachhaltigkeit geplant sind.
LifeVERDE: Hallo Katja, bitte stelle MAUL einmal kurz vor.
Katja: MAUL ist Markenhersteller innovativer Büroprodukte. Wir sind ein Familienunternehmen, mittlerweile in 4. Generation, gegründet 1912 im wunderschönen Odenwald. Wir haben eine eigene Produktion an zwei Standorten: im Odenwald und im Siegerland. Bekannt sind wir vor allem für unsere Whiteboards, Flipcharts und Leuchten sowie für Büro-Accessoires wie zum Beispiel den berühmten mauly-Klemmer.
Wie lange beschäftigt Ihr euch schon mit dem Thema Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit im Sinne von Mitarbeiterorientierung und sozialer Verantwortung ist seit 1912 Teil der Philosophie von MAUL. Aber auch ein ressourcenschonender Umgang mit der Natur ist seit jeher fest im Unternehmen verankert. Das liegt wohl auch an unserem Standort mitten im Herzen des Odenwalds. Wir sehen ökologisches Bewusstsein als eine selbstverständliche Verpflichtung. So wird beispielsweise der gesamte Lebensweg unserer Produkte nachhaltig geplant – von der Idee bis zur Entsorgung.
Mit der greener@work-Kollektion habt Ihr eine erste Auswahl an Produkten im Sortiment, die mit dem Blauen Engel zertifiziert sind. Plant Ihr zukünftig komplett auf zertifizierte Produkte umzusteigen?
Die greener@work-Kollektion ist unsere neue Kollektion von Büro-Accessoires aus über 85% recyceltem Post-Consumer-Material und wurde gerade ganz aktuell mit dem Blauen Engel ausgezeichnet, was uns sehr stolz macht. Tatsächlich haben wir aber schon 2013 den Blauen Engel für unsere Solarwaagen erhalten. Hier haben wir eine Technik entwickelt, die u.a. den Energieverbrauch um das 320-fache reduziert, wodurch wir rein solarbetriebene Briefwaagen herstellen konnten – damals eine Weltneuheit.
Zukünftig planen wir, immer mehr Kunststoffprodukte aus Recyclingkunststoff zu fertigen.
Die neue Kollektion besteht zum Großteil aus recycelten Materialien (Bild: MAUL).
Welche Schritte unternehmt Ihr noch, um nachhaltig zu wirtschaften?
Unser Unternehmen wurde kürzlich zertifiziert nach der internationalen Umweltmanagementnorm ISO 14001. Das war ein wichtiger weiterer Baustein in unserer ökologisch ausgerichteten Unternehmenspolitik. Damit stellen wir zum Beispiel sicher, dass fortlaufend an der Verringerung des Energieverbrauchs, des Materialeinsatzes und der Abfallmengen gearbeitet wird.
Nachhaltigkeit ist außerdem Bestandteil unserer Vision bzw. unserer strategischen Ziele, an denen wir mit abteilungsübergreifenden Teams im Rahmen des OKR Frameworks arbeiten. Die Teams beschäftigen sich z.B. mit dem Umweltmanagement, mit der Förderung der Eigenständigkeit, mit Digitalisierung oder mit den Neuen Arbeitswelten – alles Teilaspekte eines nachhaltig wirtschaftenden, modernen Unternehmens.
Darüber hinaus stehen für die nahe Zukunft Themen wie E-Mobilität oder Verpackungsoptimierung auf der Maßnahmenliste. Geprüft wird aktuell auch, ob ein eigener Solarpark möglich ist – so könnte die komplette Versorgung des Standortes aus eigener Erzeugung erfolgen.
Welche Aspekte in der Produktion und dem Vertrieb von Bürobedarf lassen sich eurer Erfahrung nach am schwierigsten umweltfreundlicher gestalten? Wo seht ihr in der Branche den größten Handlungsbedarf?
Leider ist Nachhaltigkeit nicht zum Nulltarif zu haben. Nachhaltige Projekte erfordern oft große Investitionen, was wiederum einer schnelleren Umsetzung im Weg steht.
Der Kundenwunsch nach Neuem hat sich in den letzten Jahren deutlich beschleunigt. Das bedeutet für uns kürzere Produktlebenszyklen und häufigere Werkzeugwechsel und insgesamt mehr Aufwand bei Entsorgung und Wiederverwertung – alles Dinge, die entgegen nachhaltigem Denken wirken.
Auch im Bereich E-Commerce sehen wir noch Handlungsbedarf bei den Themen Retouren, dem hohen Bedarf an Verpackungsmaterial und der Verringerung der CO2-Werte. Aber auch Auflagen wie beispielsweise die Verpflichtung zu Bedienungsanleitungen in Papierform in Landesprache machen es uns oft schwer, so umweltbewusst unterwegs zu sein, wie wir es gerne wären.
Die Produkte von MAUL sind ISO zertifiziert (Bild: MAUL).
Wie sieht das perfekte, umwelt- und menschenfreundliche Büro für Dich aus?
Die Frage gefällt mir, denn für mich gehören diese zwei Aspekte zusammen, also Umwelt schonen und wohlfühlen. Die Lösung ist für mich hybrides Arbeiten.
Arbeiten von dort aus, wo es am bequemsten ist, steigert Motivation, Gesundheit und Produktivität. Mobiles Arbeiten in Kombination mit Zeiten im Büro, an denen man mit den Kollegen zusammenkommt, empfinde ich als ideal.
Im Büro brauchst du dann Konzentrationsbereiche und Rückzugsorte genauso wie die Bereiche, in denen man sich trifft, diskutiert und an neuen Ideen bastelt. Die unterstützenden Tools wie z.B. mobile Boards oder die richtige Beleuchtung – die gibt’s dann jetzt und zukünftig natürlich von MAUL.
Entscheidend ist dabei aber auch die digitale Ausstattung, die all das möglich macht. Hybrides Arbeiten schont die Umwelt, weil ich nicht jeden Tag ins Büro fahre, und es macht mich glücklich, weil ich selbstbestimmter arbeiten kann.
Und wenn wir dann noch komplett auf Papier verzichten im Büro – dann ist das mein Traum-Arbeitsplatz.
Vielen Dank für das Interview, liebe Katja!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an MAUL stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
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