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Interview: Nachhaltige Architektur

Das Team von Braun-Kerbl-Löffler architekten+ingenieure aus Berlin verrät, wie nachhaltige Architektur aussehen kann.

Das Team von Braun-Kerbl-Löffler architekten+ingenieure aus Berlin verrät, wie nachhaltige Architektur aussehen kann.

Bildquellenangabe: s.media / pixelio.de

Braun-Kerbl-Löffler architekten+ingenieure ist ein Architekturbüro mit Geschäftssitz in Berlin. Worin unterscheiden Sie sich von der Konkurrenz und was ist Ihre Stärke?

Wie wir uns von der Konkurrenz unterscheiden, können wir nicht beurteilen, wir besinnen uns lieber auf unsere Stärken. Diese liegen in der langjährigen Erfahrung und Spezialisierung auf dem Gebiet des nachhaltigen-, energetischen- und Ressourcen schonenden Bauens.


Auf welche Projekte in Ihrer Firmengeschichte blicken Sie gerne zurück und weshalb?

An alle Projekte, die mit engagierten Bauherren im intensiven Dialog bei hoher Qualität entwickelt werden konnten.


Bei Ihrem neuen Projekt, dem \"Haus 2019\", welches Sie für das Umweltbundesamt durchführen, geht es darum ein zukunftsfähiges Gebäude in Holzbauweise zu realisieren, das als ökologisch optimiertes Nullenergiehaus 30 Menschen Raum zum Arbeiten bietet. Der gesamte Prozess – Planung, Ausführung und Betrieb – muss den Nachhaltigkeitsanforderungen der EURichtlinie zur Gesamtenergieeffizienz (2010/31/EU) von Gebäuden,– Standard als Niedrigstenergiegebäude - genügen. Erzählen Sie uns ein bisschen mehr über diese Anforderungen. Was genau will die EU mit diesen Standards erreichen?

Das Europäische Parlament hat am 23. April 2009 eine novellierte Richtlinie für Energieeffizienz in Gebäuden verabschiedet. Demnach sollen alle Neubauten ab 2019 so genannte \"Null-Energie-Gebäude\" sein. Laut der verabschiedeten Richtlinie ist ein Netto-Nullenergiegebäude ein Gebäude, „in dem der jährliche Primärenergieverbrauch aufgrund der sehr hohen Energieeffizienz des Gebäudes nicht die Energieerzeugung vor Ort aus erneuerbaren Energien übersteigt“. Als Nullenergiehaus wird ein Gebäude bezeichnet, das rechnerisch in der jährlichen Bilanz keine externe Energie (Elektrizität, Gas, Öl etc.) bezieht. Die benötigte Energie wird vom Haus selbst erzeugt, meist durch Photovoltaikanlagen. Technisch gesehen ist das Nullenergiehaus also eine Verbesserung des Passivhauses.

Was bedeutet die Thematik Nachhaltigkeit konkret für das „Haus 2019“?

Zur Sicherstellung der ökologischen, soziokulturellen und funktionalen Anforderungen an das Gebäude wurde festgelegt, dass das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) in der Version 2009 in sämtlichen Planungsschritten als Nachweis zur Sicherung der Nachhaltigkeitsqualitäten einzusetzen ist. Das Haus 2019 stellt somit die erste Neubaumaßnahme des Bundes dar, in dessen Planungsprozesse das BNB im Sinne des aktuellen Leitfadens Nachhaltiges Bauen Einsatz findet. Neben der Energieeffizienz des Gebäudes, stehen der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen, der Ressourcen schonende Einsatz von Baustoffen, der schonende Umgang mit der in Anspruch genommenen Fläche sowie geringe lokale und globale Umweltwirkungen im ökologischen Fokus der Planung.


Mit welchen Optimierungen zur Enegieeffizienz lässt sich bei jedem Haus schnell etwas Geld sparen?

Alle Komponenten eines Bauwerks müssen optimiert werden! Die Wertigkeit einzelner Bausteine des Energie- und des architektonischen Konzeptes sind \"hierarchielos\". Keine einzelne Komponente ist wichtiger als die Andere. Dieser Grundsatz spart Kosten und Energie.

Worauf sollten zukünftige Hausbesitzer beim Bau achten, um möglichst energiereduziert wohnen zu können?

Wichtig ist eine optimale Planung! Man muss sich den technischen Herausforderungen stellen und sie nicht als Verhinderer von Architektur sondern als Potential zu einer optimalen Gestaltung verstehen.


Welche Innovationen wird es in den nächsten Jahren geben, wie wird sich die Architektur von Einfamilienhäusern in Deutschland verändern?

Grundsätzlich wäre es schön, wenn die Architektur wieder mehr auf das Ganze ausgerichtet wäre. Das Gesamte ist mehr als die Summe seiner einzelnen Teile. Mehrere Häuser bilden eine Siedlung oder eine Stadt. Die Energieproblematik wird bei dieser Entwicklung eine sehr große Rolle spielen.

 

Braun-Kerbl-Löffler architekten+ingenieure

Dipl.-Ing. Architekt George Braun

Dipl.-Ing. Robert Kerbl

Prof. Markus Löffler

info@kerbl-architekten.de




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