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Nachhaltig und fair Akkus aufladen mit recable von Vireo.de

INTERVIEW | Nachhaltiges und faires Technik-Zubehör? Ja, das ist möglich! Wie das geht, erklärt der Gründer von Vireo.de im Interview über sein neues USB-Kabel “recable”.

INTERVIEW | Nachhaltiges und faires Technik-Zubehör? Ja, das ist möglich! Wie das geht, erklärt der Gründer von Vireo.de im Interview über sein neues USB-Kabel “recable”.

18.07.2022 | Ein Interview geführt von Ariane Jäger und Johanna Metz | Bild: pixabay

Ob bei Kleidung, Lebensmitteln, Kosmetika oder bei der Inneneinrichtung. Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit wird in vielen Lebensbereichen immer wichtiger. Nur im Bereich Technik fällt es vielen Menschen schwer, nachhaltige Produkte in den Alltag zu integrieren. Auch, weil ökologisches und nachhaltiges Technik-Zubehör weiterhin Mangelware auf dem Markt ist. 

Auch der Gründer des Online-Shops Vireo.de hat dieses Problem erkannt und sich das Ziel gesetzt, mehr Nachhaltigkeit in die Technik-Welt zu bringen. Nun hat Vireo.de sein eigenes Technik-Zubehör entwickelt: recable, das handgefertigte USB-Kabel, ökologisch und fair produziert. Wie er auf die Idee gekommen ist und für welche Produkte sich recable eignet, hat uns Unternehmer Hermann Hetzer im Interview erzählt. 
 

Hallo Hermann, stell uns Vireo.de gerne einmal vor. 

Vireo.de ist ein Onlineshop für nachhaltige Technikprodukte. In den letzten Jahren haben wir uns besonders auf faire und modulare Smartphones und das passende Zubehör fokussiert. Langlebigkeit und Reparierbarkeit sind für uns der Schlüssel zur Nachhaltigkeit. Das leben wir auch mit unserem eigenen Produkt – dem recable. Ein reparierbares USB-Kabel, welches in unserer hauseigenen Manufaktur in Merseburg gefertigt wird. Mit recable konnten wir bereits mehrere nachhaltige Designpreise gewinnen.


Die USB-Kabel von recable gibt es in den unterschiedlichsten Farben und können auch personalisiert werden (Bild: UNIVATIONS /recable). 

Von der Idee bis zum erfolgreichen Onlineshop – welche Schwierigkeiten musstet ihr schon bewältigen?

Besonders als kleines Unternehmen, welches nachhaltige Standards in der Technikbranche installieren möchte, treffen wir immer wieder auf Widerstand. Not macht ja bekanntlich erfinderisch und so finden wir immer wieder Lösungen und schaffen uns eigene Lieferantennetzwerke bzw. suchen uns Partner, die nach unseren Vorstellungen arbeiten und produzieren.

Ein Prinzip, das Vireo.de ausmacht, ist das Verwenden von recycelten und recycelbaren Materialien. Wie genau stellt ihr das an?

Bei unserem recable konnten wir in der engen Zusammenarbeit mit unseren Produzenten große Erfolge in Bezug auf recyelte Materialien erzielen. Ein stetes Nachfragen von recycelten Materialien und der enge Kontakt zu Lieferanten, die größtenteils in Deutschland zu verorten sind, helfen bei der Umsetzung unserer Prinzipien. Flexibilität ist natürlich auch ein wichtiges Thema.
Außerdem setzen wir auch bei unseren Verpackungen auf moderne Materialien wie Graspapier und verwenden bereits benutzte Versandkartons wieder. 

Ihr beschreibt recable als das erste nachhaltige und bunte Ladekabel aus Deutschland. Wo genau wird es produziert und woher bezieht ihr die Materialien dafür?

Unser recable wird direkt bei uns im Unternehmen im sachsen-anhaltinischen Merseburg hergestellt. Wir haben eigens dafür eine kleine Manufaktur eingerichtet, in der fünf Tage die Woche die USB-Kabel von Hand gebaut werden. Die Materialien wie Sleeves, Kabel und Schrumpfschläuche beziehen wir aus Deutschland. Die Stecker kommen alle aus China und werden dort teilweise fair hergestellt. Da unser Lieblings-Hersteller nicht alle Stecker bauen kann, sind auch ein paar nicht fair hergestellt. Das kann auf unserer recable.it Internetseite am jeweiligen Kabel in den technischen Daten eingesehen werden! Transparenz ist uns sehr wichtig.


Handarbeit und Lokalität wird bei recable Groß geschrieben (Bild: Vireo.de).

Was genau macht recable nachhaltig? 

In erster Linie ist die Reparierbarkeit für uns der grundlegende Gedanke beim Thema Nachhaltigkeit. Wenn ich ein Produkt selber reparieren kann, kann ich es ein Leben lang nutzen. Das vermeidet Tonnenweise E-Schrott, der unsere Umwelt belastet. Doch auch die fairen Produktionsbedingungen unterscheiden uns von großen Technikgiganten.
Durch die kurzen Lieferwege hat recable bereits jetzt einen um 45 % geringeren Co2-Ausstoß als ein vergleichbares, herkömmliches Kabel. Wir verwenden für den Mantel des Kabels im Inneren von recable bereits 100 % recyceltes Material (weltweit einzigartig), das spart Ressourcen und Co2. Genauso beim Kupfer in den Litzen, hier kommen wir auf einen Recyclinganteil von 45 - 50 %. Unser recable ist zwar reparierbar, das heißt aber nicht, dass es ständig repariert werden muss, denn recable ist besonders robust. Mit unserem Knickroboter haben wir mehr als 30.000 Knicke an recable verübt, erst dann kam es zu einem Kabelbruch. Das ist ein sehr guter Wert.

Einige Handys haben unterschiedliche Anschlüsse für Ladekabel. Für welche ist recable geeignet?

Wir bieten die Anschlüsse für alle aktuell auf dem Markt befindlichen Smartphones an. Von Android bis Apple wird bei uns jeder fündig. Mit unseren USB C zu USB C Kabeln lassen sich sogar kleinere Laptops aufladen. Mit der Entscheidung für eine einheitliche Ladebuchse in der EU ab 2024 wird der USB-C Stecker zum Standard werden. Darüber freuen wir uns sehr, heißt es doch, dass es zukünftig tatsächlich nur noch ein USB-Kabel für alle Geräte braucht. Auch das wird Ressourcen schonen und für die Konsumenten vorteilhaft sein.


Die USB-Kabel von recable sind erhältlich für alle gängigen Smartphones auf dem Markt, sowie für bestimmte Laptops mit USB C Anschluss (Bild: Vireo.de). 

Kann man recable auch in Elektronikfachmärkten kaufen?

Momentan kann man das recable in erster Linie in unserem Onlineshop recable.it bestellen. Dort gibt es auch die Möglichkeit, sein eigenes Kabel individuell zu gestalten und sogar prägen zu lassen. Das ist nicht nur für Privatpersonen sondern auch für Unternehmen interessant. Außerdem wird das recable wahrscheinlich bald in ausgewählten Telekom-Shops erhältlich sein. Die Zusammenarbeit hier ist bereits im vollen Gang.

Plant ihr noch weitere nachhaltige Produkte?

Gerade erst haben wir das passende Ladegerät zu unserem recable auf den Markt gebracht – den recable charger. Auch dieses Gerät ist reparierbar. Pläne haben wir natürlich viele und technische Geräte, die man reparierbar machen kann, gibt es auch mehr als genug.
Von uns wird man also noch hören.

 

Vielen Dank für das Interview, lieber Hermann! 

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Marabu stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare – wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

 

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