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Moekafashion: Für Vielfalt und Individualität

INTERVIEW | Vielfalt und Akzeptanz in der Gesellschaft sind aktuell große Themen – diesen widmet sich Moekafashion mit seinen nachhaltigen Kleidungsstücken.

INTERVIEW | Vielfalt und Akzeptanz in der Gesellschaft sind aktuell große Themen – diesen widmet sich Moekafashion mit seinen nachhaltigen Kleidungsstücken.

12.08.2021 | Ein Interview geführt von Deborah Iber | Bild: Francesca Saraco / Unsplash

Bei Moekafashion gibt es nicht einfach irgendwelche Kleidungsstücke – die von Tom Sommer entworfenen Klamotten aus Bio-Baumwolle sind vielfältig, haben individuelle Designs und stehen für Nachhaltigkeit und Fairness

Was macht Moeakafashion so besonders und individuell? Wie wird Nachhaltigkeit und Fairness garantiert? Tom Sommer gibt dir im Interview einen Einblick in seine vielfältige Modewelt.

Nachhaltige-mode: Tom, Moekafashion steht für Vielfalt und Individualität. Wie spiegelt sich das in deiner nachhaltigen Mode wider?

Tom Sommer: Als einen Punkt würde ich sagen, dass die Brand  ein sehr vielfältiges Repertoire an Styles bietet, Ich habe erstens T-Shirts im Programm, die ich als Streetwear bezeichnen würde – das sind T-Shirts mit Motiven, die vom Stil her an Logos erinnern, und die ich mit Grafikprogrammen erstellt habe. Dann habe ich Zeichnungen digitalisiert, die optisch in eine ganz andere Richtung gehen.  Ich habe Poloshirts ins Programm genommen, Unisexshirts mit Rund- und V-Ausschnitt, aber auch taillierte Shirts. Nicht zuletzt habe ich seit kurzem mit der Upcyclingfashion angefangen. Das ist wieder ein ganz anderer Stil mit sehr individuellen Ergebnissen. Ich verkaufe auch einige Accessoires, die zum Teil aus Second Hand Materialien bestehen. Also ich würde sagen, meine Mode lässt Raum für individuelle Geschmacksmuster.

Gezeichnete Motive habe ich derzeit drei auf T-Shirts gedruckt und eines auf einer Tasche. Eines davon nimmt das Thema LGBTIQ* auf und die anderen das Thema Klimawandel – diese Topics haben auch sehr viel mit Vielfalt zu tun. Das Thema LGBTIQ* war während der EM wieder sehr präsent und es gab Anfang des Jahres eine Outingwelle von 185 Schauspieler*innen im „SZ Magazin“. Dann wird etwa das Thema nonbinary bei Influencer*innen immer präsenter. Das zeigt, dass noch Luft nach oben ist was Toleranz, Akzeptanz und Sichtbarkeit der Community betrifft – also warum das Thema nicht nochmal aufgreifen? Ich habe übrigens auch viele Accessoires, die die Regenbogenfarben aufgreifen.

Hinzu kommt, dass ich auf meiner Seite keine Kategorien für Damen- und Herrenkleidung erstellt habe. So trägt etwa mein weibliches Model auch einige Unisexshirts und es gibt zwei Kleidungsstücke, die beide Models tragen. Die Einteilung in Männerklamotten und Frauenklamotten bringt uns von klein auf bei, die Geschlechtereinteilung als zentral zu begreifen. Aber ich denke es gibt viele Menschen, für die diese Frage eine weniger große Rolle spielt und daher fand ich es gut, die Kategorien der Klamotten nicht zu benennen.


Tom Sommer bei der Arbeit (Bild: Moekafashion).

Aus welchem Grund hast du Moekafashion gegründet und was treibt dich an?

Ich wurde dazu inspiriert! Als ich auf die Idee gekommen bin, dass ich aus einigen Zeichnungen T-Shirts machen könnte, hatte ich mit Mode im herkömmlichen Sinne nicht viel am Hut. Klar, ich hatte schon immer die Lust am Entwerfen, Kombinieren, an schönen Dingen, an der Kunst. Ich trage auch gerne Dinge, die mir an mir gefallen und schau sie mir auch genauso an anderen an. Ich gebe zu, dass ich einige Trends mitgemacht habe, aber leider ist Mode oft so schnelllebig. Es hat mich jedenfalls nie angetrieben, mich an der Fast-Fashion-Industrie zu beteiligen. Laut Plastikatlas 2019 gehen 15% der jährlichen Plastikproduktion auf Textilien zurück, 64% der Kleidung landet auf dem Müll. Insbesondere in den USA steigt die Menge an weggeworfenen Kleidungsstücke massiv an, in den letzten 20 Jahren hat sich die Menge von 7 auf 14 Mrd. verdoppelt. Das finde ich ziemlich erschreckend. Das muss doch nicht sein!

Es gibt ja glücklicherweise mittlerweile sehr viele nachhaltige Labels. Warum nicht noch eines gründen, und das Angebot vergrößern? Jedenfalls hatte sich bei mit eins mit dem anderen zusammengefügt und so entstand die Idee, ethisch produzierte Kleidung herzustellen. Ich möchte natürlich zum einen meine Kreativität ausleben und zum anderen meinen Teil für mehr Klimaschutz, mehr Toleranz und für mehr faire Arbeit leisten, denn die neuen Shirts und Pullover sind nicht nur aus Bio-Baumwolle und ohne (neuem) Plastik, sondern auch mit dem GOTS-Zertifikat ausgestattet.

Das passt zu unserer nächsten Frage. Wieso legst du bei Moekafashion großen Wert auf Zertifizierungen und was sagen sie über deine Kleidung aus?

Mir ist es wichtig, dass meine Kleidung unter ethischen Gesichtspunkten hergestellt wird und Umwelt und Menschen hierfür nicht ausgebeutet werden. Die Kriterien sind recht umfassend. Ein Punkt ist, dass die Produkte biologisch sind und somit auf den Einsatz der schädlichsten Pestizide wie etwa Schwermetalle verzichtet wird, was nicht nur Einfluss auf die Umwelt und die Kleidungsstücke, sondern auch auf die Gesundheit der Arbeiter*innen hat. Der Einsatz eines Umweltmanagementsystems führt dazu, dass bis zu 90% Wasser eingespart werden. Für die Arbeiter*innen gelten Regeln bezüglich der Arbeitszeit, Überstunden, es gelten höhere Standards für den Arbeitsschutz und es gibt Gewerkschaftsrecht. Pausen werden geregelt und es gilt auch der Schutz gegen Diskriminierung. 2019 wurde das GOTS Siegel durch Stiftung Warentest als das Beste in der Nachverfolgbarkeit der Kleiderproduktion ausgezeichnet.

 

Das gesamte Interview mit weiteren Infos zu den verwendeten Materialien, der Entstehung der Prints und zur Upcycling-Modereihe findest du auf nachhaltige-mode.de.

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