Grüne Wirtschaft

Kneten ohne Bedenken mit Bio-Knetmasse und Bio-Fingerfarben von neoGRÜN

INTERVIEW | Eltern von Knetmäusen und Fingerfarbenfans aufgepasst! Hier gibt‘s Knetmasse und Fingerfarben in Bioqualität, die ungefährlich für Kinder und Umwelt sind.

INTERVIEW | Eltern von Knetmäusen und Fingerfarbenfans aufgepasst! Hier gibt‘s Knetmasse und Fingerfarben in Bioqualität, die ungefährlich für Kinder und Umwelt sind.

07.01.2021 | Ein Interview geführt von Jasmin Vief | Bilder: neoGRÜN

Das Spielen mit Knete fördert die Kreativität, Konzentration und die Geduld von Kindern. Was in den Farben und Knetmassen steckt, sollte man sich jedoch genauer durchlesen. Bei einem Testverfahren des Öko-Tests erhielten 60% der Knetmassen Mineralöle, ein Viertel beinhaltete freies oder abspaltbares Formaldehyd, das Allergien auslösen kann. So fielen 7 von 12 getesteten Kneten beim Test durch.

Damit Kinder gefahrlos spielen können und gleichzeitig die Umwelt geschützt wird, hat neoGRÜN Bio-Knetmasse und Bio-Fingerfarben entwickelt, die ungefährlich für Kind und Natur sind. Warum es so wichtig ist, dass Kinderspielzeug genauer überprüft wird und wie es zur Unterenehmensgründung kam, erfährst du im Interview mit Enrico Nickel, einem der Gründer von neoGRÜN.

 

LifeVERDE: Enrico, welche Bedeutung hat der Name neoGRÜN und warum ist es für euch so wichtig „natürlich zu spielen“?

Enrico Nickel: In der heutigen Zeit werden sehr viele Produkte mit den Wörtern „Öko“, „Natürlich“ und auch „Bio“ beworben, die zum Teil leider nur sehr wenig mit den Begrifflichkeiten zu tun haben. Der Name neoGRÜN bedeutet einfach ein neues Grün und wir meinen es wirklich so. Als Idee gegen das Greenwashing geboren, möchten wir neogGRÜN zu einem neuen Standard des intelligenten grünen Lebens machen, bei dem jede*r verantwortungsvolle Entscheidungen für eine sichere Zukunft für kommende Generationen trifft. „Natürlich spielen“ bedeutet also nicht nur natürliches Spielzeug, sondern auch fair und verantwortungsbewusst zu handeln.

Wer steckt hinter neoGRÜN und was hat euch zur Gründung bewegt?

Hinter neoGRÜN stehen Alexander und meine Person. Alexander promovierte in Pflanzenwissenschaften und ich hatte bereits einige Erfahrung in der Spielwarenbranche. So stellten wir uns irgendwann die Frage wie großartig es wäre, Spielzeug ohne Verwendung künstlicher Pigmente und nur aus sicheren, natürlichen Inhaltsstoffen herzustellen. Gerade bei Fingerfarben und Knete gab es bislang keine umweltzertifizierten Produkte am Markt. Wir setzten uns gemeinsam an die Produktentwicklung, das Verpackungsdesign und reichten die Rezepturen bei unserem Zertifizierter ein. Ende 2018 konnten wir dann die ersten und einzigen ökologisch zertifizierten Bio-Fingerfarben und Bio-Knete auf den Markt bringen.

 

Von der Idee bis heute, was war bis jetzt die größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war für mich die Produktenwicklung. Hier gab es so einige Rückschläge, die mir viele schlaflose Nächte bereiteten. Die größte Hürde war es eine stabile Rezeptur entsprechend der Vorgaben des NCP-Standards zu entwickeln. Was mit Lebensmittelfarben und konventionellen Rohstoffen logisch und einfach klingt, ist mit natürlichen Rohstoffen um ein Vielfaches schwieriger. Da verblasst dann schon mal die Farbe, oder sie ändert sich komplett.

Aber auch die Recherche nach passenden Rohstoffen und Lieferanten war schwieriger als zunächst angenommen, da wir auch hier alle Informationen zu Herkunft, Einsatz von Gentechnik, Tierversuche etc. einholen mussten. Da machte uns die ein oder andere Produktbeschreibung so machen Strich durch die Rechnung.

Ihr habt euch für eine Zertifizierung nach dem NCP-vegan-Standard (Nature Care Product) entschieden. Auf welche Kriterien werden eure Produkte überprüft?

Das Thema Zertifizierung ist unser besonderer Stolz. Als wir mit der Idee starteten gab es kein einziges Label, das Spielzeug, wie Fingerfarben und Knete zertifiziert hat. Allerdings lehnten es relevante Zertifikatgeber*innen, die Ihre Umweltstandards für Kosmetik bzw. Wasch- und Reinigungsmittel entwickelt haben ab, ihre Standards unseren Produkten anzupassen.
Wir waren umso glücklicher, als sich das GfAW-Team bereit erklärte, ihren Standard für Naturprodukte (NCP) auch für Spielzeug freizugeben. Der Nature Care Product-Standard enthält alle Standardanforderungen für ein ökologisches Produkt und liegt sehr nah am Kosmetikstandard. Dies bedeutet, dass weder bei der Rohstoffgewinnung, noch bei der Produktherstellung künstliche Verbindungen, Petrochemikalien, Mikroplastik, Silikone oder gefährliche Konservierungsmittel, wie Parabene verwendet werden dürfen. Alle Zutaten müssen aus natürlichen und pflanzlichen Quellen bestehen und ohne gentechnische Manipulation hergestellt werden. Um sicherzustellen, dass kein Tier für den Spaß mit unseren Produkten leiden muss haben wir uns für den veganen NCP-Standard entschieden. Dieser verbietet Tierversuche und die Verwendung von tierischen Inhaltsstoffen.
Die Einhaltung des Standards wird jährlich durch eine unabhängige Prüfstelle überprüft.

 

Welche Bedingungen in eurer Branche würdest du gerne ändern, damit alles nachhaltiger und sicherer abläuft?

Ich denke es ist wichtiger denn je, die Verbraucher*innen über die Produktzusammensetzung vollumfänglich zu informieren. Bewusste Kundinnen und Kunden möchten Informationen selbst überprüfen und dann eine Kaufentscheidung treffen. Wir kennen das alle von Lebensmitteln und Kosmetika. Dort schauen wir auch zuerst auf die Inhaltsstoffe, bevor wir uns entscheiden. Leider gibt es gerade bei Spielzeug, wie Fingerfarben und Knete keine gesetzlichen Grundlagen die dies regeln. Lediglich eine Hand voll Hersteller, geben ihre Inhaltsstoffe bis zu einem gewissen Grad preis. Bei vielen Produkten wissen Sie jedoch nicht einmal, welche Konservierungsmittel sie verwenden.
In Bezug auf Begriffe wie vegan oder biologisch würde ich mir noch mehr Einschränkungen durch das Gesetz wünschen. Hier muss beispielsweise definiert werden, dass nur anerkannte, zertifizierte Produkte diese Begrifflichkeiten verwenden dürfen. Für mich ist das ein Selbstverständnis.

Enrico, wo geht der Weg hin? Was sind eure Pläne für 2021?

Bisher haben wir uns sehr viel mit Wachstum und Expansion befassen müssen, da unsere Produkte nicht nur in Deutschland, sondern auch in Europa zunehmend beliebter werden. Für 2021 beziehen wir eine neue Produktionsstätte um den kommenden Liefermengen gerecht werden und die Erweiterung unserer Produktpalette vorbereiten zu können. Im Moment kann ich nur sagen, dass es viele farbenfrohe Produkte gibt, die unser Sortiment erweitern können. Derzeit arbeiten Alex und sein Team intensiv an diesem Thema. Ich hoffe, dass wir 2021 nicht nur zu unserem normalen Leben zurückfinden können, sondern auch Neuigkeiten präsentieren können.

 

Letzte Frage: Bist du ein Fingerfarben-Picasso oder Knet-Künstler?

Haha, weder noch. Aber es war ja auch nicht das Ziel, Produkte zu entwickeln, mit denen ich mir die Zeit vertreiben kann. Ich freue mich einfach nur riesig, wenn ich durch Instagram oder nettes Kundenfeedback erfahre, wieviel Spaß die Kids mit unseren Produkten haben und was kleine Kinderhände für Kunstwerke schaffen können. Wenn ich die Kleinen mit Fingerfarben bis an die Ohren sehe und in ihre fröhlichen Augen blicke, dann weiß ich, dass wir alles richtig gemacht haben.

 

Vielen Dank für das Interview, Enrico!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an neoGRÜN stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

 

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