Grüne Wirtschaft

Im Interview: Benjamin Brüser von Emmas Enkel

Die Zielgruppe von "Emmas Enkel" ist zwischen "Emma" und "Enkel"- breit gefächert und das Sortiment umfasst mittlerweile über 3000 Artikel- vom belegten Brötchen bis zum Champagner.

Die Zielgruppe von "Emmas Enkel" ist zwischen "Emma" und "Enkel"- breit gefächert und das Sortiment umfasst mittlerweile über 3000 Artikel- vom belegten Brötchen bis zum Champagner.

Herr Brüser, Sie beschreiben Ihr Startup Emmas Enkel als eine „Symbiose aus stationärem Tante-Emma-Laden, Onlineshop und dem Angebot eines Supermarkts mit Lieferservice“. Wie kam es zu dieser Idee und was genau bieten Sie an?

Die Idee, einen klassischen Tante-Emma-Laden mit der modernen Onlinewelt zu vernetzen kam uns bereits vor etwa 13 Jahren- die klassischen Tante-Emma-Läden wurden nach und nach geschlossen und die Mobiltelefone kamen auf den Markt. Warum kombiniert man diese Welten nicht miteinander? Als dann 2010 das mobile Internet den Durchbruch erlangte, haben wir uns dazu entschlossen, jetzt diese Idee in die Realität umzusetzen. Unsere Zielgruppe ist eben auch zwischen "Emma" und "Enkel"- breit gefächert und das Sortiment umfasst mittlerweile über 3000 Artikel- vom belegten Brötchen bis zum Champagner ist alles dabei.

Wie wird Ihr Konzept vom Kunden angenommen, welches Feedback haben Sie bekommen?

Das Konzept kommt sehr gut an! Obwohl wir in einem vermeintlich schwierigen Markt gestartet sind und noch keinen Bekanntheitsgrad hatten, wurde die Idee von vielen direkt als sehr nützlich gesehen und somit konnten wir in den vergangenen Monaten bereits viele Stammkunden- ob stationär oder reine Onlinekäufer- gewinnen.

Sie setzen auf die Mehr-Kanal-Strategie und vertreiben Ihre Produkte über das Internet, über Ihren  Lieferdienst und haben sogar einen eigenen Laden. Welche Vorteile hat diese Strategie und worauf muss man achten?

Die Vorteile sind vor allem für den Kunden: zeit- und ortsunabhängig einzukaufen und dennoch immer einen Bezug und Vertrauen zu den Lebensmitteln zu haben. Die Variabilität der Einkaufskanäle ist einmalig und ermöglicht es mir als Kunden, so individuell, wie ich gerade einkaufen möchte zu meinen Lebensmitteln zu kommen. Wenn dann auch noch der Lieferservice stimmt: perfekt!

Für uns als Start-Up-Unternehmen war es wichtig, die einzelnen Stärken und Schwächen der Kanäle zu sondieren und auf verschiedene Bedingungen zu reagieren: Als viele Kunden nach der telefonischen Bestellmöglichkeit gefragt haben, dauerte es 6 Wochen, bis wir diese umgesetzt hatten. Genauso wie zwischen den Kanälen die Proiritäten unterschiedlich ausfallen: Produkte, die Online sehr gut gekauft werden, sind nicht unbedingt die, die auch im Laden gut gehen.

Inwieweit spielt Verantwortung in Bezug auf Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft in Ihrer Unternehmensstrategie eine Rolle?

Die Verantwortung auch einer Gesellschaft gegenüber ist uns sehr wichtig- wir machen viele Dinge anders, die im klassischen Handel als undenkbar gelten, für uns aber sehr wichtig sind:

Die "Gute Stube", eine gemütliche Sitzecke mit iPads und Kaffeebereich, halten wir als Kommunikationsbereich und Platz zum Verweilen für sehr wichtig. 

Durch die neue Konzeption des Ladens (auf sehr kleiner Fläche, viele Waren; Lagerbereich ist größer als der Verkaufsbereich) können wir viel Energie einsparen und neben den ökonomischen Vorteilen natürlich auch die Umwelt schonen. Der Einsatz von leicht recyclebaren Materialien war uns genauso wichtig- wie sieht der gesamte Lebenszyklus des Ladens aus? Mit diesem Konzept sind wir auf einem sehr guten Weg, auch unseren Enkeln später guten Gewissens in die Augen schauen zu können.

Als relativ junges Startup mussten Sie sicherlich einige Herausforderungen meistern? Welche waren das und wer hat Ihnen dabei geholfen?

Die größte Herausforderung war es, die selbst gesteckten Pläne und Wünsche im gesetzten Zeitplan umzusetzen. Durch gute Kooperationspartner, die sich als perfekt herausgestellt haben, konnten wir unseren kleinen Laden auch pünktlich eröffnen! Die Schnittstellen zwischen IT, Ladenbau und Sortiment wurden sehr genau definiert, so dass in der Nacht vor Eröffnung auch alles fertig wurde.

Verraten Sie uns, was als nächstes geplant ist?

Wir sind gerade dabei, aufgrund der Nachfrage Emmas Enkel franchisefähig zu machen. Weitere Filialen sind für 2013 geplant und wir werden auch im kommenden Jahr wieder einige Innovationen mit auf den Markt bringen- wieder mit guten Partnern, die das Potenzial entdeckt haben und mit uns auch in Zukunft weiter zusammen arbeiten.




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