Grüne Wirtschaft

Innenstädte von Diesel befreien

80.000 Dieselbusse fahren gegenwärtig durch Deutschlands Städte und tragen erheblich zur NOx-Belastung bei. Der Bundesverband eMobilität (BEM) fordert, diese sukzessiv bis 2025 komplett durch Elektrobusse zu ersetzen. Begonnen werden müsse jetzt.

80.000 Dieselbusse fahren gegenwärtig durch Deutschlands Städte und tragen erheblich zur NOx-Belastung bei. Der Bundesverband eMobilität (BEM) fordert, diese sukzessiv bis 2025 komplett durch Elektrobusse zu ersetzen. Begonnen werden müsse jetzt.

10.08.2017 - Pressemitteilung - Foto: BEM-Präsident Kurt Sigl

BEM-Vize-Präsident Christian Heep: „Das Ergebnis des Diesel-Gipfels war mehr als enttäuschend und lässt Städte und Autofahrer im Regen stehen. Um Fahrverbote dauerhaft zu vermeiden, müssen Städte und Gemeinden nun selbst handeln. Die Umstellung von NOx-emittierenden Dieselbussen auf Elektrobusse reduziert die Belastung unmittelbar. Neben dem Einsatz neuer Elektrobusse spielt hier auch die Umrüstung bestehender Dieselbusse auf Elektroantrieb eine entscheidende Rolle.“

Deutschland hinkt zur Zeit beim Einsatz von modernen Elektrobussen weit hinterher. Die bundesweit größte Flotte besteht zur Zeit in Köln aus gerade einmal 8 Fahrzeugen. „Wir müssen in Deutschland endlich aus dem Testbetrieb raus und in die großräumige Anwendung reinkommen. Andere Länder, insbesondere in Asien, machen uns vor, wie das geht“, so Heep. Dies sei auch industriepolitisch geboten. „Noch haben wir in Deutschland und Europa die technologisch führenden Anbieter von Elektrobussen. Aber in China gehen gegenwärtig jede Woche 300 neue eBusse in Betrieb.“

Circa 20 Prozent der CO2-Emissionen und 38 Prozent der Stickoxid-Emissionen in Deutschland entstammen dem Verkehrssektor. Eine Neue Mobilität ist daher nicht Option, sondern einzige Möglichkeit, die wachsenden globalen Mobilitätsbedürfnisse überhaupt noch zu gewährleisten und gleichzeitig die europäischen Klimaschutzziele einzuhalten.

"Wenn wir das Klimaschutzabkommen von Paris erfüllen wollen, müssen wir unsere Mobilität bis 2050 auf alternative Verkehrsträger umgestellt haben. Bei einer Fahrzeug-Lebensdauer von bis zu 20 Jahren bedeutet das, dass wir spätestens ab 2030 nur noch emissionsfreie Fahrzeuge zulassen dürfen", so Heep.

Der BEM fordert daher eine bundesweite Strategie für eine emissionsfreie urbane Neue Mobilität. Das fängt mit Elektrobusflotten an und hört bei einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur für elektrische Autos und Zweiräder auf. Die volkswirtschaftlichen Kosten seien deutlich geringer, als die ansonsten durch Fahrverbote zu erwartenden Friktionen für Automobilhersteller und ihre Kunden.

Heep: "Die Dieselkraftstoff-Subvention ist umgehend zu streichen und die Förderung von Dieselbussen mit sofortiger Wirkung einzustellen. Stattdessen soll die Förderung der Neuanschaffung von eBussen sowie die Umrüstung bestehender Busse entsprechend gefördert werden. Bei der öffentlichen Ausschreibung von Fahrzeugen sollten außerdem Umweltaspekte künftig noch stärker Berücksichtigung finden, um öffentlichen Einrichtungen die Anschaffung umweltschonender Fahrzeuge mit alternativen Antrieben zu erleichtern. Die Einführung einer Begründungsklausel, in welcher dargelegt werden muss, warum statt eines Fahrzeuges mit alternativem Antrieb ein herkömmlich motorisiertes Fahrzeug angeschafft werden soll, wäre ein wichtiger Schritt für die Verkehrswende."

Über den Bundesverband eMobilität e.V. (BEM)

Der Bundesverband eMobilität setzt sich dafür ein, die Mobilität in Deutschland mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien auf Elektromobilität umzustellen. Zu den Aufgaben des BEM gehört die Verbesserung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der eMobilität als nachhaltiges und zukunftsweisendes Mobilitätskonzept und die Durchsetzung einer Chancengleichheit bei der Umstellung auf emissionsarme Antriebskonzepte. Um diese Ziele zu erreichen, vernetzt der BEM die Akteure aus Wirtschaft, Politik und Medien miteinander, fördert die öffentliche Wahrnehmung für die Neue Mobilität und setzt sich für die nötigen infrastrukturellen Veränderungen ein.

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