Grüne Wirtschaft

Das Label hilft dem Autokäufer bei seiner Entscheidung

IAA-Fachveranstaltung „Grün für CO2-Effizienz“

IAA-Fachveranstaltung „Grün für CO2-Effizienz“

VDA

Frankfurt am Main/Berlin, 16. September 2011.

Experten diskutierten auf der IAA über das spannende Thema „Grün für CO2-Effizienz – eine neue Kennzeichnung für Pkw“. Die Bundesregierung will mit der novellierten Energieverbrauchskennzeichnung für Pkw in Deutschland ein Instrument schaffen, das dem Kunden beim Neuwagenkauf behilflich ist. Ende 2011 soll das Label eingeführt werden, das einen raschen Effizienzvergleich innerhalb des jeweiligen Fahrzeugsegments ermöglicht. Der CO2-Ausstoß wird dabei ins Verhältnis zum Fahrzeuggewicht gesetzt, die Rangskala reicht von A+ (grün und sehr effizient) bis G (rot und wenig effizient). Die IAA-Veranstaltung wurde vom Verband der Automobilindustrie (VDA), der Deutschen Energie-Agentur (Dena) sowie dem Fachmagazin Firmenauto/ecoFleet durchgeführt und war sehr gut besucht.

Hanno Boblenz, Chefredakteur von Firmenauto/ecoFleet, moderierte die lebhafte Debatte und zitierte eingangs Bundeskanzlerin Merkel, die am Vortag auf der IAA-Eröffnungsfeier gesagt hatte: „Mobilität war, ist und bleibt ein Ausdruck von Individualität. Das ist auch der Grundsatz, nach dem wir handeln. Deshalb betone ich auch mit Blick auf manche sachlich nicht korrekte Kritik: Die Verbrauchskennzeichnungsverordnung bringt uns mehr Transparenz, sie schafft einen Überblick über Effizienzunterschiede innerhalb einer jeweiligen Klasse. Vergleiche zwischen verschiedenen Klassen sind dabei nicht das Thema. Das muss auch noch einmal ganz deutlich gesagt werden.“

Kay Lindemann, Mitglied der VDA-Geschäftsführung, betonte ebenfalls die Vorteile des relativen Ansatzes, der die Fahrzeuge jeweils in einem Segment vergleicht: „Wer alles über einen Leisten schlagen will, bietet dem Autokäufer keine Orientierung. Wer mit seiner großen Familie einen siebensitzigen Van braucht, steigt nicht wegen des Labels auf einen Zweisitzer um.“

Dena-Geschäftsführer Andreas Jung unterstrich: „Das neue Label ist eine Hilfe für den Autokäufer und hilft beim Klimaschutz!“ Die Kennzeichnung (grün bis rot) habe sich bereits bei Haushaltsgeräten bewährt. Das Label sei eine „wesentliche Entscheidungsgrundlage“ für Privatkunden und Flottenmanager. Die Ergebnisse sollten jetzt nicht mehr in Frage gestellt werden. Ab Ende September würden alle relevanten Informationen online zur Verfügung stehen
(www.pkw-label.de).

Frank Woesthoff, Leiter Produkt- und Innovationsmanagement, Volkswagen Konzern, betonte, dass die Zahl der Pkw in der Konzernflotte, die weniger als 130 g CO2/km aufweisen, in den letzten vier Jahren sehr rasch auf über 110.000 gestiegen sei. Gerade im gewerblichen Bereich könnten die größten Fortschritte bei der CO2-Minderung erreicht werden: „Hier müssen wir den Hebel ansetzen.“ Während das Durchschnittsalter aller Pkw in Deutschland bei gut acht Jahren liege, seien es bei Firmenwagen gerade einmal drei Jahre. Der Anteil gewerblicher Neuzulassungen liege bei Mittelklassemodellen des VW-Konzerns deutlich über der 50-Prozent-Marke. Bei kleineren Unternehmen sei bei der Beschaffungspolitik von Firmenwagen vor allem der Nutzungsparameter entscheidend, bei größeren Unternehmen hingegen dominiere der Kostenaspekt.

Den immer wieder erhobenen Vorwurf, die Unternehmen würden die Fahrzeuge schwerer machen, um in einem höheren Segment bessere „CO2-Noten“ zu bekommen, wies Woesthoff zurück: „Fahrphysik sowie Luft- und Rollwiderstand führen ganz klar zu Mehrverbrauch, das macht keinen Sinn.“

In einer anschließenden Podiumsdiskussion, an der neben Jung, Woesthoff und Lindemann auch Bernd Kullmann, Flottenmanager IDEAL Lebensversicherung, Holger Krawinkel, Verbraucherzentrale Bundesverband, und Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, teilnahmen, vertrat Krawinkel die Gegenposition und kritisierte den Labeling-Ansatz. Das Gewicht sei kein geeignetes Kriterium für ein Effizienzlabel.




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