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Hin und weggewischt – mit nachhaltigen Schwammtüchern

INTERVIEW I Schwammtücher sind meist nicht schön anzusehen und alles andere als gut für unsere Umwelt. Maja Rettig bietet mit Wischling eine Alternative, die für Nachhaltigkeit und Alltagsdesign steht.

Unschöne Schwammtücher ade
Designelement

INTERVIEW I Schwammtücher sind meist nicht schön anzusehen und alles andere als gut für unsere Umwelt. Maja Rettig bietet mit Wischling eine Alternative, die für Nachhaltigkeit und Alltagsdesign steht.

04.05.2021 I Ein Interview geführt von Dorothea Meyer I Bilder: Unsplash, Wischling

Da hängt es – das unschöne Schwammtuch, das allein von der Optik ein Schandfleck in der Küche darstellt und außerdem keinesfalls nachhaltig ist. Aber womit sollen Oberflächen in Küche oder Bad stattdessen sauber gehalten werden? Mit den Öko Schwammtüchern von Wischling zum Beispiel. Denn das kleine Start Up bietet individuell designte nachhaltige Schwammtücher an, die zu 100 Prozent mit zertifizierter Druckerfarbe bedruckt worden sind und optisch einiges zu bieten haben.

Warum sind die Öko Schwammtücher von Wischling nachhaltiger und was ist bei der Anwendung zu beachten? Das und mehr erfährst du im Interview mit Gründerin Maja Rettig.

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LifeVERDE: Maja, wie kam es von einer magnetischen Lappenhalterung zur eigenen Unternehmung?

Maja: Ich wollte als Entrepreneurin ein Produkt kreieren, und es sollte drei Kriterien erfüllen: Nachhaltig, schön und nützlich sollte es sein, nützlich im Sinne von alltäglich. Mich interessiert der Alltag als der größte Teil des Lebens. Auf der Suche nach einem solchen Produkt fiel mein Blick auf das unschöne Schwammtuch in einer dieser typischen Lappenfarben, das an der sehr schönen, intelligenten magnetischen Lappenhalterung im Spülbecken hing, die ich kurz zuvor gekauft hatte. Das Schwammtuch passt nicht zur Halterung. So war die Idee geboren und ich machte mich auf die Suche nach den Materialien.

Wofür steht Wischling und wie möchtest du damit in der Hygienebranche ein Zeichen im Sinne der Nachhaltigkeit setzen?

Wischling steht für Nachhaltigkeit und Alltagsdesign an einer Stelle, wo sonst Plastik in schlimmen Farben dominiert. Herkömmliche Schwammtücher können rein optisch die schönste Küche verschandeln, und sie sind unnötig unnachhaltig. Den Tisch abwischen oder das Waschbecken putzen kann man auch in ökologisch und in schön. Die Grundfarbe meiner Lappen ist grau.

Nenn uns einmal die Eigenschaften deiner nachhaltigen Wischlappen. Was unterscheidet sie von herkömmlichen Putzlappen?

Viele herkömmliche Schwammtücher haben ein innenliegendes Plastiknetz, enthalten also Materialien, die nicht kompostiert werden können. Die Wischling-Schwammtücher bestehen zu 70% aus Holzzellulose und zu 30% aus Baumwolle, also aus nachwachsenden Rohstoffen, und zwar aus kontrolliertem Anbau. Sie können am Ende ihres Einsatzes vollständig kompostiert werden. Vorher sind sie jedoch viele Male waschbar.

Gibt es Besonderheiten auf die bei der Anwendung geachtet werden muss, damit die "Wischlinge" besonders lange verwendet werden können?

Nein, man kann sie einfach waschen, gern bei 60 oder sogar 90 Grad. Die Schwammtücher für die Küche kann man auch in die Spülmaschine geben. Das ist vielleicht schneller mal gemacht.

Deine Wischlinge sind bedruckt mit verschiedenen Mustern, Symbolen oder Texten: Woher nimmst du dir die Ideen für die Aufdrucke und haben diese eine bestimmte Bedeutung?

Es gibt Wischlinge mit japanisch anmutenden Mustern, die einfach nur schön sein sollen. Dann gibt es Text oder Symbole, die im automatisierten Alltagshandgriff daran erinnern, dass das hier schon das Leben ist, es sich also lohnt, mich mal zu fragen, wie es mir eigentlich gerade geht oder ob ich vielleicht eine Pause brauche. „Alltagslebenskunst“, „Wie geht es dir?“, „Spülen spüren“ oder die Pausetaste sind solche Aufdrucke. Außerdem gibt es Aufdrucke, die den Einsatzort abbilden für Schwammtücher, bei denen man das lieber nicht vermischen will, nämlich das Klo, den Hund, die Katze, zum Beispiel für die Näpfe der Tiere. Das Klo ist übrigens golden.

Wie stellst du die Wischlinge her? Nimm uns einmal mit in deinen Produktionsprozess vom Bezug der nachhaltigen Materialien bis hin zum fertigen Wischling.

Die Schwammtuch-Rohlinge habe ich bei einem Hersteller bezogen, der sie in Wiesbaden produziert. Bei der Umsetzung der Motive hat mir eine Grafikerin geholfen. In der Siebdruckwerkstatt von NachmacherX, einem Laden in Hamburg, der sich ebenfalls nachhaltigen, kreativen Produkten verschrieben hat, bedrucke ich die Rohlinge selbst im Siebdruckverfahren mit OekoTex-zertifizierten Textilfarben. Und wenn ich sie verschicke, dann selbstverständlich ohne Plastik.

Findest du, dass die Wischlinge noch nachhaltiger gestaltet werden können oder Verbesserungspotenzial in der Wertschöpfungskette besteht? Wie möchtest du das künftig optimieren?

Noch idealer fände ich es, wenn die Rohlinge nicht nur waschbar und kompostierbar, sondern auch aus Recyclingmaterial hergestellt wären. Da halte ich weiterhin die Augen offen.

 

Vielen Dank für das Interview, Maja!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Wischling stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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