UMWELTHAUPTSTADT.de: Herr Arnold, bitte stellen Sie uns doch einmal Ihr Unternehmen sowie Ihre Kernleistung vor?
Salz ist der Spezialist für die Kommunikation anspruchsvoller Themen. Wir verantworten zumeist B2B-Kommunikation, schwerpunktmäßig aus Branchen wie IT, Medizintechnik, Pharma, ….
Haben Sie eine Definition für den Begriff „Green-Marketing“?
Nein, es gibt schon so viele sich widersprechende und ergänzende Definitionen.
Nachhaltiges oder grünes Marketing war lange Zeit verpönt und galt als „Green-Washing“. Was meinen Sie, ist eine solche Denke überholt und wenn ja, weshalb?
Da wir seit Gründung, und seit 2004 dokumentiert in Form eines Ethik-Kodex‘, einer dauerhaften Spende von 1% der Umsätze, .. „Grünes Marketing“ betreiben, bzw. einfach verantwortungsbewusst als Unternehmen agieren, empfand ich das persönlich nie als „verpönt“. „Green-Washing“ berührt andere Themen und Unternehmen, ich sehe das nicht im direkten Zusammenhang.
Für wen eignet sich eigentlich Green-Marketing? Für Unternehmen, die schon nachhaltig ausgerichtet sind oder auch für Neulinge?
Das ist doch eine rhetorische Frage *lacht*
Welche gesellschaftlichen Entwicklungen spielen für Unternehmen im Rahmen grüner Marketing-Kampagnen eine Rolle und welche äußeren und inneren Einflüsse (Stichwort SWOT) müssen Marketer berücksichtigen?
Auf diese umfassende Frage eine umfassende Antwort: alle (oder keine).
Wie können Unternehmen mit ihrer nachhaltigen Ausrichtung oder ihren grünen Produkten authentisch werben? Welche Dinge gilt es im Rahmen einer Kommunikationsstrategie zu beachten?
Ohne Glaubwürdigkeit, Nachvollziehbarkeit und Wahrheit ist nichts Gutes möglich.
Wie muss im Unternehmen der Nachhaltigkeitsgedanke gelebt werden, Top-down oder Bottom-up?
Kein Unternehmen und kein Mitarbeiter ist gleich. Persönlich würde ich das von der Unternehmensführung erwarten. Sie hat Erfahrung, Verantwortung und Blickt auf das Große Ganze.
Welche Best-Practice-Beispiele aus Ihrer beruflichen Tätigkeit können Sie berichten? Haben Sie Beispiele, die vielleicht sogar als Vorbild für andere Unternehmen dienen können?
Wenn schon Eigenlob, dann richtig, oder? Wir spenden seit 2004 1% unseres Umsatzes mit Dienstleistungen. Das ist einfach. Täte dies ein jedes Unternehmen in ähnlicher Form, sähe die Welt anders aus. Vermutlich würde schon ein zusätzliches Prozent der Gewinne ausreichen. Wenn eine Agentur mit ca. 15 MA dazu in der Lage ist, ist es jedes größere Unternehmen erst recht.
Was passiert eigentlich mit dem Wettbewerbsvorteil „Nachhaltigkeit“, wenn irgendwann jedes Unternehmen nachhaltig unterwegs ist, wie können sich dann grüne Unternehmen vom Wettbewerb differenzieren?
Nun, jahrelang war kaum ein Unternehmen „Nachhaltig“ unterwegs – und die Differenzierung hat dennoch geklappt. Ich schaue sehr ungern in die Kristallkugel.
Welchen Ratschlag im Bezug auf Nachhaltigkeit möchten Sie deutschen Unternehmen geben?
Nachdenken, anfangen, nicht nur den nächsten Bilanzbericht sehen. Verbraucher wandeln sich langsam, aber sicher.