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Fitgreenmind: Wie Maya Leinenbach mit pflanzenbasierter Ernährung Millionen inspiriert und Nachhaltigkeit neu denkt

INTERVIEW I Mit Humor, Herz und Hummus: Die Erfolgsformel, mit der Fitgreenmind die vegane Welt erobert!

INTERVIEW I Mit Humor, Herz und Hummus: Die Erfolgsformel, mit der Fitgreenmind die vegane Welt erobert!

03.11.2025, ein Beitrag von: Louisa Becker - Bild: Fitgreenmind

Mit gerade einmal 21 Jahren hat MAYA LEINENBACH alias Fitgreenmind geschafft, wovon viele nur träumen: Sie hat eine weltweite Community aufgebaut, die Lust auf pflanzenbasierte Ernährung hat. Was 2019 als Schulprojekt begann, ist heute eine Bewegung, die Millionen Menschen dazu inspiriert, bewusster und nachhaltiger zu leben. In ihren Rezepten verbindet MAYA globale Geschmackseinflüsse mit alltagstauglichen Zutaten – ganz ohne Dogmatismus, dafür mit viel Leidenschaft und Lebensfreude. Im Interview spricht sie über ihren Weg, ihre Werte und darüber, warum kleine Schritte oft den größten Unterschied machen.


Bild: Fitgreenmind

LifeVERDE: Wer bist du und wie bist du zu Fitgreenmind gekommen – was hat dich dazu inspiriert, dich für pflanzenbasierte Ernährung einzusetzen?

MAYA LEINENBACH, Gründerin von Fitgreenmind: Ich bin MAYA LEINENBACH, 21 Jahre alt und komme aus dem Saarland. Vor dem Jahr 2019 fand ich die Idee, sich plant-based zu ernähren, total verrückt und ich konnte nicht verstehen wie meine Schwester als Vegetarierin auf die Schnitzel und Frikadellen von Oma verzichten konnte. Dann musste ich mich allerdings für eine Schularbeit mit dem Thema Ernährung und inwiefern diese unsere Umwelt beeinflusst beschäftigen und war geschockt, wie viele Ressourcen in die Herstellung tierischer Lebensmittel fließen, woraufhin ich entschied es mal komplett ohne diese auszuprobieren. Zu der gleichen Zeit hab ich dann auch Fitgreenmind gestartet. Zum Einen, um der Welt zu zeigen, wie einfach und lecker veganes Essen sein kann und zum Anderen, weil ich schon länger mit meiner Mutter den Traum hatte, irgendwann mal ein Kochbuch zu veröffentlichen. Ich dachte mir, dass der Kochbuch-Traum wahrscheinlich ziemlich schwierig umzusetzen sein wird, wenn mich keiner kennt, weswegen ich erstmal anfing meine Rezepte auf Social Media zu posten, um mir eine Community aufzubauen. Jetzt, fast 7 Jahre später, würde ich sagen, das hat funktioniert ;).

LifeVERDE: Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich – sowohl im Alltag als auch in deiner Arbeit mit Fitgreenmind?

Nachhaltigkeit bedeutet für mich so zu leben, dass wir das Leben zukünftiger Generationen auf diesem Planeten nicht gefährden. Die Erde wird sich immer erholen können, sie passt sich an, wir können uns aber nicht so schnell anpassen. Weswegen wir als Menschheit mit unserem momentanen Handeln unsere eigene zukünftige Existenz bedrohen. Ganz konkret heißt das, dass ich in meinem Alltag sowie bei meiner Arbeit versuche, so viele kleine Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit zu treffen wie möglich. Dabei spielt eine pflanzenbasierte, saisonale Ernährung eine wichtige Rolle, aber natürlich auch welchen Firmen ich als Fitgreenmind eine Plattform biete und was ich meiner Community kommuniziere. Ich erwarte nicht, dass jeder, der meine Rezepte ausprobiert, sofort komplett vegan wird, aber jedes vegane Gericht mehr ist für mich schon ein Schritt in die richtige Richtung. Denn am Ende können ganz viele kleine Dinge auch einen großen Unterschied machen.

LifeVERDE: Wie entstehen deine Rezepte, worauf achtest du besonders – und wie schaffst du es, vegane Küche für alle zugänglich zu machen, auch für Einsteiger*innen mit wenig Zeit oder Erfahrung?

Ich liebe es, Inspiration aus anderen Landesküchen und von anderen Creatoren und KöchInnen zu nehmen. Dabei kombiniere ich gerne Geschmäcker aus aller Welt mit Zutaten, die möglichst jedem zugänglich sind. Da geht’s auch ganz ganz viel ums Ausprobieren und learning by doing bis ein Rezept steht. Um Rezepte für „alle“ zu kreieren, achte ich darauf, wenig „fancy“ Zutaten zu verwenden und auch die Arbeitsschritte recht einfach zu halten. Ich selbst habe keine Kochausbildung und auch wenn ich gerne koche, sollte es nicht zu kompliziert sein und genauso gehe ich auch bei der Entstehung meiner Rezepte vor. 

LifeVERDE: Deine Community ist groß und sehr aktiv – wie beeinflusst sie dich und was nimmst du aus dem Austausch mit ihr mit?

Ich hätte niemals gedacht, dass ich irgendwann mal so viele Menschen erreichen werde und da diese Zahl so groß ist, ist das auch immer noch schwer greifbar für mich (4 Millionen Menschen ist ja 4x meine Heimat - das Saarland ;D).

Es beeinflusst mich in dem Sinne, dass ich versuche verantwortungsvoll mit dieser Reichweite umzugehen und meiner Zuschauerschaft Werte und Tipps mit auf den Weg gebe, die uns alle weiterbringen. Auf der anderen Seite ist meine Community auch total wertvoll für mich, sei es in Form von Inspiration für Rezepte oder auch das tolle Feedback on- und offline. Das motiviert total und erfüllt mich!

LifeVERDE: Wo siehst du die größten Missverständnisse rund um vegane Ernährung und Nachhaltigkeit – und was würdest du gern am öffentlichen Diskurs darüber verändern?

Ich glaube das größte Missverständnis ist, dass viele Menschen in Schubladen denken und es dann nur „komplett vegan“ oder „gar nicht vegan“ gibt, dabei wäre schon viel gewonnen, wenn wir uns alle bewusster und veganER ernähren würden. Anders zieht man Mauern auf, spaltet die Gesellschaft, dabei können wir viel mehr erreichen, wenn wir alle zusammen arbeiten, besonders beim Thema Nachhaltigkeit. Ich würde mir mehr Miteinander und Offenheit wünschen, dass das „vegan Wort“ keinen mehr abschreckt und Leute verstehen, vegan bedeutet nicht Verzicht, sondern Bereicherung für alle.

LifeVERDE: Welche Rolle spielt Social Media für deine Mission, und worauf dürfen sich deine Follower*innen in nächster Zeit freuen – gibt es neue Projekte, Formate oder Ideen?

Social Media spielt natürlich eine große Rolle, darüber erreiche ich die meisten Leute und gebe mein bestes so viele davon zu inspirieren öfter mal vegan zu kochen. In der nächsten Zeit bleibt es aber auch abseits von Social Media spannend. Nach dem Launch unserer offiziellen Website fit-green-mind.com, die sich ständig am Verbessern und Weiterentwickeln ist, steht jetzt auch der Launch meiner eigenen Sneaker in Zusammenarbeit mit MoEa bevor. MoEa ist ein slow fashion Label aus Frankreich, das total transparent, fair und so nachhaltig wie möglich handelt. So sind zum Beispiel die Sneaker (die unter dem Namen „Palmela“ laufen) aus Palmen-, Orangen- und Maisresten hergestellt. Des Weiteren war ich im Oktober auf Mallorca zum Dreh einer sehr interessanten (und leckeren) Doku, die nächstes Jahr erscheinen wird. Man kann sich auf jeden Fall auf einiges freuen!

Vielen Dank für den Austausch!

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