Naturkosmetik ist ein stetig wachsender Markt - was genau davon wirklich nachhaltig ist, lässt sich als Verbraucher*in oft nur schwierig erkennen. Gründerin Annika erklärt, wodurch die Produkte von Bonda zertifiziert sind, was sie nachhaltig macht und warum Bonda soziale Projekte in Guatemala unterstützt.
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LifeVERDE: Annika, warum sind die Produkte von Bonda Naturkosmetik vom Feinsten?
Annika: Weil wir großen Wert darauf legen, nur natürliche Zutaten zu verwenden und wir entschlossen sind, mit unserem Unternehmen und unseren Produkten einen positiven Impact für die Gesellschaft und die Umwelt zu leisten.
Welche Geschichte steckt hinter der Gründung der Naturkosmetikmarke Bonda und was hat sie mit der Gewalt gegen Frauen in Guatemala zu tun?
Ich war in meinem Job im Großkonzern unglücklich und wollte unbedingt ein Projekt mit "Sinn" starten. Einerseits sollte es um nachhaltigen Konsum gehen, auf der anderen Seite wollte ich unbedingt auch einen positiven gesellschaftlichen Einfluss nehmen können. Ich hatte schon immer einen Hang zu Lateinamerika und habe in der Zeit viele Berichte über die Gewalt gegen Frauen in Guatemala gelesen. Und dagegen wollte ich etwas tun. So ging es für mich im Herbst 2019 für ein paar Monate nach Guatemala, um mir selbst einen Einblick zu schaffen, soziale Projekte zu besuchen und Kooperationen aufzubauen.
Inwiefern unterstützt du die von Gewalt betroffenen Frauen in Guatemala durch die Gründung deiner eigenen Kosmetikmarke?
Im Moment geht es vor allem noch um die finanzielle Unterstützung einer Stiftung aus Guatemala-Stadt, die Hunderten von Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind und auf der Suche nach Gerechtigkeit und Schutz sind, emotionale, soziale und rechtliche Unterstützung bietet. Sie leisten außerdem auch ganz viel Aufklärungsarbeit über die Gewalt an Frauen. Darüber hinaus vermarkten wir über unseren Webshop auch ein paar handgefertigte Produkte eines anderen Sozialunternehmens aus der guatemaltekischen Hauptstadt, welches Frauen aus ähnlichen Verhältnissen sichere und würdige Einkommensmöglichkeiten bietet. Langfristig wollen wir aber auch über die Beschaffung der Inhaltsstoffe unserer Produkte noch einen stärkeren Bezug zwischen den Produkten und dem sozialen Impact herstellen.
Bild: Bonda
Deine Kosmetikprodukte sind durch NATRUE zertifiziert worden. Was sagt das Siegel über die Qualität deiner Produkte aus?
Für die Begriffe „natürlich“ und „bio“ in Kosmetik fehlen in Deutschland nach wie vor gesetzliche Regulierungen. Um Verbraucher*innen zu helfen, authentische Natur- und Biokosmetik zu erkennen, wurde NATRUE von einigen Pionieren der Naturkosmetik wie Weleda oder Lavera entwickelt, da ihnen die Zertifizierung des BDIH nicht streng genug war. Seit 2009 ist NATRUE international gültig, sodass Verbraucher*innen überall auf der Welt mit garantiert natürlicher Kosmetik rechnen können. Nicht zugelassen sind Stoffe aus petrochemischem Ursprung oder aus genetisch veränderten Organismen, sowie synthetische Parfüms, Silikone, Parabene und Mikropartikel. Und Tierversuche sind natürlich auch nicht zugelassen.
Nun möchten wir mehr über das erfahren, was in deinen Produkten steckt. Stell uns die Kosmetikprodukte von Bonda einmal vor.
Na klar, also derzeit haben wir ein Duschgel, ein Shampoo und eine Gesichtscreme im Angebot, ebenso kommen bald noch Naturseifen dazu. Ich bekomme immer wieder zu hören, wie besonders angenehm die Produkte riechen und sich auch auf der Haut anfühlen.
Gesichtscreme, Duschgel und Shampoo von Bonda. Bild: Bonda
Was sind die Hauptzutaten in der Bonda-Kosmetik und sind diese für alle Hauttypen geeignet?
Im Shampoo und Duschgel ist die Hauptzutat Aloe Vera. Die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften von Aloe Vera sind für alle Hauttypen geeignet, insbesondere auch für trockene Haut. In der Gesichtscreme befinden sich neben Aloe Vera auch Jojobaöl, Sheabutter, Kamille und Ringelblume - alle Zutaten haben sehr pflegende und beruhigende Eigenschaften für die Haut.
Fließen bei der Zusammensetzung deiner Produkte Einflüsse deiner Guatemala-Reise mit ein?
Mmh, meiner Reiseerfahrung nach ist die Nutzung von Aloe Vera in Lateinamerika auf jeden Fall recht weit verbreitet, bei einem Sonnenbrand wurde mir schon auch einfach mal ein Stück Aloe Vera Pflanze abgebrochen und direkt auf die Haut gerieben. Ansonsten werden die Produkte ja in Deutschland produziert und wir haben uns da bei der Entwicklung auch sehr auf die Kompetenz und Erfahrung unseres Produktionspartners verlassen.
Woher stammen die Inhaltsstoffe deiner Naturkosmetik und achtest du hier ebenfalls auf Nachhaltigkeit sowie Regionalität?
Tatsächlich ist das gerade noch sehr breit gefächert, aber wir sind hier verstärkt auf der Suche nach Lieferanten aus Guatemala/Mittelamerika (und gleichzeitig natürlich auch regional aus Deutschland, wo es möglich ist), weil unser Ziel ist, eine transparente Lieferkette von z.B. der Kokosnuss über die Herstellung des Kokosöls bis hin zur Gesichtscreme aufzuzeigen und dann gezielt auch die Arbeiter*innen innerhalb dieser Lieferkette unterstützen zu können. Die Suche nach den passenden Lieferanten ist aber gar nicht so einfach, gerade weil ich eigentlich auch geplant hatte, wieder nach Guatemala zu reisen und vor Ort die Partnerschaften weiter aufbauen zu können. Das ist natürlich aufgrund der Pandemie etwas schwieriger geworden.
Was möchtest du allen Geschlechtern gerne im Sinne einer nachhaltigen Gesellschaft mitgeben?
Wir können mit unseren Konsumentscheidungen und vielen kleinen Schritten einen Unterschied machen.
Vielen Dank für das spannende Interview, liebe Annika!
Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Bonda stellen möchtest?
Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!
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