Grüne Wirtschaft

Erneuerbare Energien für Zuhause

Erneuerbare Energien für Zuhause sind schon lange keine Besonderheit mehr. Wir zeigen euch, welche Möglichkeiten ihr habt, um das Eigenheim im Sinne der Energiewende umzugestalten. 

Erneuerbare Energien für Zuhause sind schon lange keine Besonderheit mehr. Wir zeigen euch, welche Möglichkeiten ihr habt, um das Eigenheim im Sinne der Energiewende umzugestalten. 

18.03.2022 | Ein Beitrag von Maria Pfeiffer | Bild: Pixabay

Erneuerbare Energien werden immer wichtiger. Da Wissenschaftler schon seit einigen Jahren vor der Klimakrise warnen, findet in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ein Umdenken statt. Großer Hoffnungsträger ist dabei die Energiewende, die darauf abzielt Deutschland soweit wie möglich durch erneuerbare Energien zu versorgen. Tatsächlich entwickelt sich der Trend hin zu erneuerbaren Energien in der Bundesrepublik positiv. Das Umweltbundesamt schreibt so, das der Bruttostromverbrauch hierzulande von 36% im Jahr 2017 auf 37,8% im Jahr 2018 stieg. Auch im Wärme- und Verkehrssektor nehmen die erneuerbaren Energien eine immer größere Rolle ein (Anstieg des Anteil der erneuerbaren Energien im Wärmesektor: 0,5 Prozentpunkte; Anstieg im Verkehr: 0,4 Prozentpunkte).


 

Zu den erneuerbaren, oder auch regenerativen, Energien gehören Wasser, Sonne, Erdwärme´, Wind und Biomasse. Vieler dieser Elemente kann man auch für zuhause utilisieren und ist gewinnt damit ein wenig Unabhängigkeit von den großen Stromanbietern.

Solarenergie/ Photovoltaik

Am gängigsten und weit verbreitet ist wohl die eigene Stromerzeugung durch Solarpanels. Nach Angaben des Bundesverband Solarwirtschaft e.V. hat die Solarstrom-Branche in Deutschland einen Anteil am deutschen Bruttostromverbrauch von ca. 8% (Stand: 2018). Viele der Anlagen befinden sich auf den Dächern der Bundesbürger. Wer an sich wortwörtlich anschließen möchte und ebenfalls Strom für das Eigenheim durch Solarenergie erzeugen will, sollte nicht nur Photovoltaikanlagen auf dem Dach anbringen, sondern sich auch in einen Solarstromspeicher investieren. So kann die erzeugte erneuerbare Energie auch nachts genutzt werden. Überschüssige Energie kann außerdem in das öffentliche Stromnetz eingespeist werden. So profitiert man nicht nur selbst vom erzeugten Strom, sondern lässt auch andere daran teilhaben. Für die Einspeisung in das Stromnetz bekommt man einen finanziellen Ausgleich gezahlt.

Sonnenenergie kann außerdem zum Heizen genutzt werden. Dafür werden Solarthermie-Kollektoren auf dem Dach angebracht, die die Wärme der Sonnenstrahlen speichern und diese für den Haushalt gebräuchlich machen. 

Die besten Solaranlagen Anbieter*innen im Überblick:

Windkraftanlagen

Den größten Anteil erneuerbarer Energien an der deutschen Netto Stromproduktion hat mit 20,4% die Windkraft. Der Bundesverband WindEnergie verweist auf 30.518 Windanlagen allein in Deutschland, davon 1.305 Offshore. Etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung akzeptiert Windparks in der direkten Nachbarschaft. Wie die Nachbarn reagieren, wenn Sie sich ein eigenes Windkraftwerk in den Garten stellen? Auch das können Sie herausfinden, denn inzwischen gibt es nicht nur die riesigen Windanlagen, wie man sie vermehrt auf Äckern und Feldern sieht, sondern auch Mikro-Anlagen, die für den Eigenverbrauch durchaus angemessen sind.

Windkraftanlagen funktionieren basierend auf der Bewegung. Die Blätter rotieren durch den Einfluss von Wind – diese Bewegungsenergie wird durch einen Generator dann in Strom umgewandelt. Wer sich also gerne eine Windanlage auf das eigene Grundstück setzen möchte, sollte darauf achten, dass man einen möglichst windstarken Standort wählt und genügend Platz für die rotierenden Blätter zur Verfügung steht. Private Mikro-Windkraftanlagen sind in Deutschland noch nicht sehr weit verbreitet. Geeignet ist die Anschaffung einer solchen Anlage vor allem für Privatpersonen auf dem Land.

Wenn du vor dem Wechsel deines Stromanbieters stehst und nach einer umweltbewussten Lösung suchst, dann sind Ökostrom-Label (Windkraft/Solar) oft eine wertvolle Orientierungshilfe. Auf diesem Weg haben Verbraucher*innen das Versprechen, dass der Strom aus regenerativen Energiequellen – also Wind, Wasser oder Sonne – stammt. Gleichzeitig verpflichtet sich der Anbietende, den Ausbau dieser erneuerbaren Energien zu fördern und damit fossile Rohstoffe zur Stromerzeugung erfolgreich vom Markt zu verdrängen.

Hier findest du die besten Ökostrom Anbieter*innen:

Ökogas

Für die Produktion von Ökogas werden organische Stoffe verwendet, bei deren Vergärung natürliches Biogas freigesetzt wird. Hierfür kann beispielsweise Gülle oder Bioabfall genutzt werden. Hinzu kommt, dass bei der Verbrennung von Biogas nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie die Rohstoffe zuvor aufgenommen haben. Auf diese Weise ist das gewonnene Gas klimaneutral. Bei der Produktion von Ökogas können neben den bereits erwähnten Abfällen und Reststoffen auch nachwachsende Ressourcen wie Pflanzen genutzt werden. Hierbei ist eine Mischung aus all diesen Stoffen, welche die Grundlage für das Ökogas bilden, nicht selten. Aus Umweltperspektive ist Ökogas aus regenerativen Quellen die beste Lösung.

Ökogas zeichnet sich durch einige Vorteile aus. Diese sind:

  • Bei der Verbrennung von Ökogas fallen weniger CO2-Emissionen an
  • Mit Ökogas unterstützt du aktiv Klimaschutzprojekte
  • Der CO2-Ausstoß wird reduziert
  • Im Rahmen von Ökogastarifen werden Zusatzbeiträge erhoben, mit deren Hilfe unterschiedliche Projekte zum Umwelt- und Klimaschutz unterstützt werden
  • Für die Herstellung von Ökogas stehen unbegrenzte, umweltfreundliche Ressourcen – zum Beispiel Wirtschaftsdünger und Pflanzenreste – zur Verfügung.

Hier findet Ihr die besten Ökogas Anbieter*innen:

Geothermie

Mithilfe einer Wärmepumpe kann Erdwärme in das eigene Heizsystem eingespeist werden. Martin Brandis, Energieexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbands erklärt der Süddeutschen Zeitung, dass dies vor allem in Häusern mit niedrigem Wärmebedarf geeignet ist. Die Geothermie ist in Deutschland jedoch noch nicht sehr weit verbreitet. Laut des Bundesverbands Geothermie sind in Deutschland lediglich 37 Anlagen in Betrieb. Leichter und kostengünstiger als die Nutzung von Geothermie, ist der Umstieg auf Pelletöfen. Martin Brandis erklärt in der SZ, dass dies eine zukunftsträchtige Entscheidung sei, da die preise für Pallets und andere Holzbrennstoffe seit Jahren relativ stabil und günstig wären.

Vor der Entscheidung sollte man sich gut informieren

Bevor man sich für eine der Optionen für erneuerbare Energien für Zuhause entscheidet, sollte man sich gut informieren. Eine Solaranlage auf dem Dach macht nur Sinn, wenn dieses genügend Sonneinstrahlung abbekommt. Für Pelletöfen ist ein Stauraum wichtig, in welchem der Brennstoff gelagert werden kann. Windkraftanlagen sind nur sinnvoll, wenn man in windigen Gegenden wohnt und nicht zu sehr eingebaut ist. Die Entscheidung für erneuerbare Energien für zuhause ist immer auch mit hohen Startkosten verbunden, daher sollte eine Entscheidung nicht unüberlegt getroffen werden. Am besten wendet man sich hier an Experten, die zudem errechnen können, ob sich die eigene Stromerzeugung auch finanziell lohnt. Das ist zum Beispiel bei einem hohen Energieverbrauch der Fall. Umso weniger Energie verbraucht wird, desto weniger Sinn macht die Eigenproduktion.

Passivhaus

Wer sein neues Eigenheim ganz auf minimalistischen Energieverbrauch ausrichten möchte, für den ist ein Passivhaus möglicherweise eine gute Option. Passivhaus-Berlin.com definiert den Begriff wie folgt: „Unter dem Begriff „Passivhaus“ wird ein Gebäude verstanden, das aufgrund der guten Wärmedämmung in der Regel ohne eine klassische Gebäudeheizung auskommt. Nach den Zertifizierungskriterien darf ein Passivhaus nur einen Heizwärmebedarf von 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr benötigen. Auch an ungünstigen Tagen und in der Winterzeit muss das Passivhaus eine maximale Heizlast von 10W/m² erreichen. Diese Heizlast wird über die Zugluft eingebracht, die in der Lüftungsanlage erwärmt wird. Weitere Definitionskriterien des Passivhauses sind ein Primärenergiebedarf von 120 kWh/(m² x a), durch den der maximale Wirkungsgrad und die Luftdichtheit definiert werden“.

Wichtig ist bei einem Passivhaus, dass die Fenster, Wände und das Dach wärmeisoliert sind. Damit wird verhindert, dass zu viel Luft in das Haus eindringt. Die Frischluftzufuhr wird durch eine Lüftungsanlage im Haus geregelt.

Viel ist über Passivhäuser noch nicht bekannt. Auch Studien zu deren ökologischen Fußabdruck liegen der Redaktion zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor. Das Konzept bleibt damit aber weiterhin spannend und erreicht womöglich zukünftig vermehrt an Beliebtheit.

Unser Fazit

Erneuerbare Energien für Zuhause sind durchaus möglich. Vor allem Solaranlagen sind in Deutschland weit verbreitet und beliebt. Bevor man sich dafür entscheidet, die eigene Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen, sollte man sich gut informieren. Nicht jedes Eigenheim ist für alle Arten erneuerbarer Energie geeignet. Für Personen, die von einem nachhaltigen Eigenheim träumen sind Passivhäuser sicherlich interessant.

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