Grüne Wirtschaft

Die grüne Cloud und wie Big-Data nachhaltig funktionieren kann

Cloud-Speicherung und Big-Data sind aktuelle Großthemen. Durch Big Data Anwendungen fallen weltweit enorme Energieverbräuche an. Das Unternehmen Windcloud möchte diese nun aus nachhaltigen Windstrom decken.

Cloud-Speicherung und Big-Data sind aktuelle Großthemen. Durch Big Data Anwendungen fallen weltweit enorme Energieverbräuche an. Das Unternehmen Windcloud möchte diese nun aus nachhaltigen Windstrom decken.

22.04.2016

UMWELTAUPTSTADT.de: Herr Rabe, was macht die Windcloud GmbH, worin sind Sie spezialisiert?

KARL RABE: Wir betrieben ein grünes Rechenzentrum in Nordfriesland. Dieses ist an einem Windpark angesiedelt und bezieht den nachhaltigen Windstrom direkt. Es werden Cloud- und Rechenzentrumsprodukte und Dienstleistungen angeboten.

Hängt Ihr geschäftlicher Erfolg von der Lage der Windindustrie ab?

Nein, im Gegenteil. Wir beziehen unseren Strom aus einem Bürgerwindpark und nehmen diesen direkt ab und veredeln diesen. Der Strom muss also gar nicht erst eingespeist werden. Wir nutzen damit Überkapazitäten und verhindern, wenn auch noch gering, die Abschaltung von Windmühlen bei Überkapazität.

Warum ist Nordfriesland für Sie ein guter Standort?

Hier ist fast immer Wind und es gibt einige Windparks, außerdem sind die klimatischen Bedingungen ideal. Rechenzentren müssen gekühlt werden, hierdurch entsteht ein Großteil der Kosten. Durch die geringere Durchschnittstemperatur ist es auch noch kühler in Nordfriesland, als zum Beispiel in Frankfurt.

Profitieren Sie in irgendeiner Form von Ihrer physischen Nähe zu Dänemark?

Ja, wir haben durch die Nähe zu Dänemark eine doppelte Redundanz in Glasfaser- und Stromnetzanbindung. Wir liegen an der „Datenautobahn“ nach Skandinavien.

Viele Unternehmen nutzen mittlerweile Cloud-Lösungen. Ist die Cloud-Speicherung für jede Art und Größe von Unternehmen sinnvoll und praktikabel und was sind Ihre Hauptargumente für die Cloud-Speicherung?

Dies ist ein wichtiger Punkt. Immer mehr KMU’s sind bereits in der Cloud oder möchten dort hin. Dies wollen wir den Unternehmen so einfach wie möglich gestalten. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen können durch die Auslagerung ihrer internen Rechenzentren Kosten einsparen und eine höhere Absicherung ihrer Daten erlangen. Die Unternehmen müssen keine eigenen Rechenzentren mehr betreiben, welches zu einer Entlastung der IT-Kosten führt. Außerdem können wir als Cloudprovider einfacher skalieren als mit eigener Infrastruktur. Unternehmen jeder Größe können Ihren Bedarf sehr einfach anpassen und neue Produkte einfach probieren, ohne große Anschaffungskosten.

Big Data ist auch für Ihr Unternehmen ein Thema. Bezüglich der Nachhaltigkeit ist das Thema jedoch eher kritisch zu betrachten. Die riesigen Server, die zur Ermöglichung von Big-Data notwendig sind, ziehen riesige Mengen Energie. Gibt es eine nachhaltige Lösung für Big-Data?

Ja, das ist genau unser Ansatz. Die enormen Mengen an Energie, welche durch Big Data Anwendungen weltweit anfallen, wollen wir aus dem nachhaltigen Windstrom gewinnen. Hierdurch versuchen wir eine neutrale Co2 Bilanz zu erreichen. Big Data wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen und weitere enorme Mengen an Daten und Energie erfordern. Wir wollen dies unseren Kunden ermöglichen, indem wir ein Siegel entwickeln. Dieses bescheinigt unseren Kunden ein echt grünen Cloudhost.

Wie wird es in der nächsten Zeit mit der Windcloud GmbH weitergehen? Welche spannenden Projekte stehen bei Ihnen diese Jahr noch auf der Agenda?

Das größte Projekt startet am 9.Mai 2016. Hier werden wir bei startnext.com eine Crowdselling-Kampagne starten. Diese ermöglicht uns eine Steigerung der Bekanntheit und eine Neukundengewinnung. Hierdurch können und wollen wir unsere Kapazitäten weiter ausbauen. Nach einer erfolgreichen Kampagne wollen wir die Rechenzentrumskapazität auf 1,5 MW ausbauen.

 

Mehr Infos zu Windcloud:

www.windcloud.org

Karl Rabe
Stenvort 3

20257 Hamburg

+ 49 176 96903647
Karl@windcloud.org




Kommentare
Domenic
22.08.2016
Immer wieder gut zu hören. Man erkennt doch aber mittlerweile auch in unserer Gesellschaft ein Umschwenken.

Marco
24.05.2016
Hut ab vor diesem Unternehmen! Genau diese Menschen sind es die später mal den Unterschied machen werden. Man kann nur hoffen, das sich weitere daran ein Beispiel nehmen werden!

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