Grüne Wirtschaft

Der StreetScooter - Die Deutsche Post DHL wird elektrisch

Die Deutsche Post DHL hat sich bereits 2011 dazu entschlossen ein eigenes E-Fahrzeug für den Post-Alltag zu konzipieren. In Rekordzeit von nur drei Jahren ist es vollbracht, der StreetScooter ist bereits im Einsatz.

Die Deutsche Post DHL hat sich bereits 2011 dazu entschlossen ein eigenes E-Fahrzeug für den Post-Alltag zu konzipieren. In Rekordzeit von nur drei Jahren ist es vollbracht, der StreetScooter ist bereits im Einsatz.

21.10.2016

UMWELTHAUPTSTADT.de: Herr Edenhofer, wie würden Sie den Status quo bei der Elektro-Mobilität in Deutschland beschreiben?

PROF. ACHIM KAMPKER: Aus meiner Sicht wächst das Bewusstsein in Deutschland, dass Elektromobilität ein wichtiges Element bei der Bewältigung dringender Umweltfragen ist. Das zeigen u.a. die verschiedenen Maßnahmen und Aktionspläne der Bundesregierung. Wir begrüßen diese Anstrengungen. Gleichzeitig muss man aber auch konstatieren, dass es noch eine Menge zu tun gibt, insbesondere im Bereich der Ladeinfrastruktur.

Die Deutsche Post DHL Group baut sich zukünftig ihr eigenes E-Fahrzeug, den Streetscooter. Wie kommt es dazu?

Wir sind Betreiber einer der größten Fahrzeugflotten in Deutschland. Und uns war frühzeitig klar: Unsere Fahrzeuge müssen zum einen wirtschaftlich sein und die anspruchsvollen Belastungen des Post-Alltags bewältigen. Zum anderen möchten wir auch im Verkehrsbereich Verantwortung für die Umwelt übernehmen. Ein Fahrzeug, das all diese Ansprüche erfüllt, gab es auf dem Markt jedoch nicht. Deshalb haben wir uns 2011 entschieden, auch unter enger Einbindung unserer Zusteller ein eigenes Fahrzeug zu konzipieren und zu entwickeln. Dies ist uns in Rekordzeit gelungen: Nach nur drei Jahren war unser maßgeschneidertes Elektroauto marktreif – schnell und günstig! Mittlerweile sind bei uns schon über 1.000 StreetScooter im Einsatz.

Weshalb ist die deutsche Autoindustrie noch immer so behäbig, unflexibel und wenig innovativ, wenn es um die Elektromobilität geht?

Diesen Eindruck teile ich nicht, bitte aber um Verständnis, dass ich mich darüber hinaus nicht weiter zur Automobilindustrie äußern möchte.

Warum machen E-Autos für ein Logistik-Unternehmen Sinn?

Zum einen, weil die Brief- und Paketzustellung durch ständige Anfahrt- und Bremsvorgänge geprägt ist und E-Autos wegen der Energie-Rückgewinnung hier besonders vorteilhaft sind. Zum anderen, weil unsere Kunden und die Einwohner zu Recht von der Deutschen Post DHL erwarten, dass sie ihre Zustellung so klimafreundlich und leise wie möglich gestaltet.

Wird sich die Logistik-Branche in der nächsten Zeit ändern, insbesondere was die Nachhaltigkeit anbelangt?

Das hoffen wir. Jedenfalls gehen wir mit gutem Beispiel voran, indem wir mit dem StreetScooter das derzeit größte E-Mobilitätsprojekt in Deutschland realisieren.

Sie planen den Streetscooter auch an gewerbliche Kunden zu vertreiben. Für welche Art von Unternehmen eignet sich der Streetscooter und was wird Ihr Transporter kosten?

Ob wir den StreetScooter auch an Dritte verkaufen, ist noch nicht entschieden, insofern kann ich Ihnen auch noch keinen Verkaufspreis für das Fahrzeug nennen.

Wird Ihre neue nachhaltige Ausrichtung von den Kunden honoriert?  

Ja, unsere Zustellerinnen und Zusteller, die die Post mit dem StreetScooter – oder auch per E-Bike – zustellen, bekommen sehr viel Lob von unseren Kunden.

Mit welchen technologischen Highlights werden Sie in den nächsten Jahren aufwarten?

Wir planen, in der zweiten Jahreshälfte 2017 ein noch größeres Modell unseres StreetScooters (Modell „Work XL“) für die Paketzustellung in Ballungsräumen zu produzieren. Details stehen allerdings noch nicht fest.

Ihr persönlicher Appell an die deutsche Politik: Wie können die Rahmenbedingungen für die E-Mobilität in Deutschland noch verbessert werden?

Durch eine konsequente Betrachtung von Gesamtkosten (TCO – Total Cost of Ownership) bei der Beschaffung von Fahrzeugen.

Zur Person:

Prof. Achim Kampker, Geschäftsbereichsleiter E-Mobilität bei der Deutsche Post DHL Group und CEO der StreetScooter GmbH.




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