Im Gegenzug erhalten sie oft Anteile oder eine finanzielle Beteiligung am Erfolg des Projekts. Diese Investitionen werden in der Regel über Online-Plattformen organisiert.
Es unterscheidet sich von klassischem Investment darin, dass auch private, kleinere Anleger die Möglichkeit haben, sich an Projekten zu beteiligen, die sonst oft institutionellen oder vermögenden Investoren vorbehalten wären. Crowdinvesting kann in verschiedene Bereiche fließen, wie Immobilien, Unternehmensgründungen oder erneuerbare Energien.
Es gibt jedoch auch Risiken: Die Investitionen sind oft weniger reguliert, und es besteht die Möglichkeit eines Totalverlusts des eingesetzten Kapitals, falls das Projekt scheitert.
Was sind die Vorteile von Schwarmfinanzierung/Crowdinvesting?
Schwarmfinanzierung, insbesondere Crowdinvesting, bietet eine Reihe von Vorteilen für Investoren und Unternehmen. Hier sind einige der wichtigsten:
Für Investoren:
Zugang zu Investitionsmöglichkeiten: Crowdinvesting ermöglicht es privaten Kleinanlegern, in Projekte oder Unternehmen zu investieren, die normalerweise nur institutionellen oder wohlhabenden Investoren zugänglich wären.
Diversifikation: Investoren können ihr Kapital auf viele kleinere Projekte verteilen, um das Risiko zu streuen und in verschiedene Branchen oder Märkte zu investieren.
Potenzial für hohe Renditen: Besonders bei Investitionen in Start-ups oder Immobilienprojekten kann es, falls erfolgreich, zu attraktiven Gewinnen kommen. Die Renditen können in Form von Zinsen, Gewinnbeteiligungen oder Wertsteigerungen der Anteile erfolgen.
Unterstützung innovativer Ideen: Crowdinvesting gibt Menschen die Möglichkeit, visionäre oder gesellschaftlich wertvolle Projekte zu unterstützen, die sie persönlich interessant oder förderungswürdig finden.
Einfacher Zugang und Flexibilität: Über Crowdinvesting-Plattformen können Investoren ihre Beteiligungen leicht online tätigen und überwachen, oft schon mit kleineren Summen ab wenigen Hundert Euro.
Für Unternehmen und Projekte:
Erweiterte Finanzierungsmöglichkeiten: Crowdinvesting bietet Unternehmen, insbesondere Start-ups und kleinen Unternehmen, eine zusätzliche Finanzierungsquelle, abseits traditioneller Banken oder institutioneller Investoren.
Marktvalidierung: Wenn viele Menschen bereit sind, in ein Projekt zu investieren, zeigt das auch, dass es Interesse und Vertrauen in das Unternehmen oder die Idee gibt. Es kann als Beweis für den Bedarf am Markt angesehen werden.
Engagierte Investorengemeinschaft: Die Anleger fühlen sich oft emotional mit dem Projekt verbunden und werden zu Markenbotschaftern, die das Projekt unterstützen und verbreiten.
Schnelle Kapitalbeschaffung: Durch die breite Streuung der Investitionen kann es relativ schnell gehen, eine benötigte Summe zu erreichen, insbesondere wenn das Projekt ansprechend ist.
Unabhängigkeit von traditionellen Investoren: Unternehmen können durch Crowdinvesting ihre Abhängigkeit von Banken oder großen Investoren verringern, was ihnen mehr Freiheit bei der Gestaltung und Durchführung ihrer Projekte gibt.
Für die Gesellschaft:
Demokratisierung von Investitionen: Schwarmfinanzierung fördert die Teilhabe breiter Bevölkerungsschichten am Wirtschaftsgeschehen, da jeder, unabhängig von seinem Vermögen, in Unternehmen oder Projekte investieren kann.
Förderung von Innovationen: Crowdinvesting trägt dazu bei, dass mehr innovative Ideen umgesetzt werden, da Projekte finanziert werden, die sonst möglicherweise nicht die Unterstützung traditioneller Finanzierungsquellen finden würden.
Diese Vorteile machen Crowdinvesting zu einer attraktiven Option für Investoren und Unternehmen, obwohl es auch Risiken gibt, wie z.B. das Risiko eines Totalverlusts für Investoren bei erfolglosen Projekten.
Was sind die Risiken von Crowdinvesting?
Crowdinvesting birgt neben seinen Vorteilen auch einige Risiken, die insbesondere Kleinanleger berücksichtigen sollten. Hier sind die wichtigsten Risiken im Überblick:
1. Risiko des Totalverlusts
Investitionen in Start-ups, Immobilien oder innovative Projekte sind oft spekulativ. Es gibt keine Garantie, dass das Unternehmen oder das Projekt erfolgreich sein wird. Falls das Unternehmen scheitert oder das Projekt nicht erfolgreich abgeschlossen wird, besteht die Gefahr, das gesamte investierte Kapital zu verlieren.
2. Geringe Liquidität
Im Gegensatz zu börsennotierten Aktien sind Beteiligungen im Crowdinvesting oft schwer handelbar. Das bedeutet, dass es für Investoren schwierig sein kann, ihre Anteile vorzeitig zu verkaufen, da es keinen geregelten Markt für diese Anteile gibt. Anleger müssen oft bis zum Ende der Laufzeit des Projekts oder bis zur möglichen Veräußerung des Unternehmens warten.
3. Hohe Unsicherheit
Vor allem bei Start-ups besteht eine große Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung. Viele junge Unternehmen schaffen es nicht, langfristig erfolgreich zu sein. Auch bei Immobilienprojekten können unvorhergesehene Bauverzögerungen, Kostenüberschreitungen oder Marktschwankungen zu Verlusten führen.
4. Mangelnde Regulierung
Crowdinvesting ist oft weniger streng reguliert als traditionelle Anlageformen. Viele Plattformen und Projekte unterliegen nicht den gleichen Aufsichtsmechanismen wie Banken oder börsennotierte Unternehmen. Das kann zu weniger Transparenz und einem höheren Risiko für Anleger führen.
5. Geringe oder keine Mitspracherechte
Anleger im Crowdinvesting erhalten oft keine oder nur sehr eingeschränkte Mitspracherechte im Unternehmen. Das bedeutet, dass sie wenig Einfluss auf die Geschäftsentwicklung haben und darauf angewiesen sind, dass das Management des Unternehmens im Sinne der Investoren handelt.
6. Informationsasymmetrie
Investoren haben oft nur begrenzten Zugang zu wichtigen Informationen über das Unternehmen oder das Projekt. Dies kann es schwierig machen, fundierte Entscheidungen zu treffen. Da viele Projekte in einem frühen Stadium finanziert werden, gibt es oft keine detaillierten Finanzberichte oder verlässlichen Daten.
7. Hohe Abhängigkeit vom Plattformanbieter
Die Seriosität und das Risiko eines Crowdinvesting-Projekts hängen stark von der jeweiligen Plattform ab. Nicht alle Plattformen haben strenge Prüfprozesse, und es besteht das Risiko, dass unseriöse Anbieter oder Projekte auf den Markt kommen. Wenn eine Plattform insolvent geht, können Investoren zudem Schwierigkeiten haben, an ihre Anteile oder Erträge zu kommen.
8. Verzögerte oder ausbleibende Auszahlungen
Besonders bei Immobilien- oder Unternehmensprojekten kann es zu unerwarteten Verzögerungen kommen, die den Zeitpunkt der Rückzahlungen oder Gewinnausschüttungen beeinflussen. Im schlimmsten Fall können die Zahlungen komplett ausfallen.
9. Steuerliche Aspekte
Erträge aus Crowdinvesting sind in vielen Ländern steuerpflichtig, und Investoren müssen sich selbst darum kümmern, ihre Einnahmen korrekt zu versteuern. Je nach Land und individueller Steuerstruktur kann das komplex sein.
10. Keine Einlagensicherung
Im Gegensatz zu Bankeinlagen, die durch Einlagensicherungen bis zu einem bestimmten Betrag geschützt sind, gibt es beim Crowdinvesting keine solche Absicherung. Wenn ein Unternehmen insolvent wird, gibt es keinen Schutz für die investierten Gelder.
Diese Risiken sollten Investoren sorgfältig abwägen und nur Kapital investieren, dessen Verlust sie im schlimmsten Fall verkraften können. Crowdinvesting eignet sich daher eher für risikobereite Anleger, die ihr Portfolio diversifizieren und möglicherweise hohe Renditen erzielen möchten, dabei aber auch die Risiken akzeptieren.
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