Grüne Wirtschaft

Nachhaltiges Brettspiel mit ökologischer Verantwortung

INTERVIEW | Nautilùs Games verspricht nicht nur Spielspaß im nautischen Seefahrer-Flair, sondern legt auch viel Wert auf ein nachhaltiges Gesamtkonzept.

INTERVIEW | Nautilùs Games verspricht nicht nur Spielspaß im nautischen Seefahrer-Flair, sondern legt auch viel Wert auf ein nachhaltiges Gesamtkonzept.

29.10.2021 | Ein Interview geführt von Nele Hofmann | Bild: Riho Krollm, Unsplash

Vier brettspielbegeisterte Freunde, eine Idee – umweltfreundliche und qualitativ hochwertige Brettspiele zu produzieren, die Freunde und Familie zusammenbringen. Nachdem das erste Seefahrerspiel Nautilùs so positives Feedback brachte, gibt es nun auch den Brettspielklassiker Mühle im neuen Design von Nautilùs Games. Wie auch du dich mit deiner Brettspielidee an das Start-Up wenden kannst und wie die enge Zusammenarbeit mit dem Münchner Förderzentrum (MFZ) aussieht, erfährst du im Interview.

LifeVERDE: Lieber Benyi, Chris, Kevin und Markus, was steckt hinter Nautilùs Games? Und wie kam es zu diesem besonderen Namen?

Nautilùs Games-Team: Der Name kommt von unserem ersten Spiel, das wir auf den Markt gebracht haben. Es nennt sich Nautilùs und soll ein altes Seefahrerspiel aus dem 19. Jahrhundert verkörpern, das verschiedene nautische Mythen vereint. Nautilùs wird auf einem Holzbrett gespielt, das eine Windrose darstellt. Die Murmeln sind Seefahrer, die in den sicheren Hafen gebracht werden müssen. Die mächtigste Karte im Spiel ist Nautilùs, das legendäre Uboot von Kapitän Nemo.

Der besondere Akzent ist eine Spielerei, die wir uns ausgedacht haben, um uns unterscheidbarer von anderen Spielen zu machen. Da das Spiel so gut ankommt und wir den Stil von Nautilùs für unsere weiteren Spiele mitnehmen wollen, haben wir uns entschlossen, unsere Firma danach zu benennen.

Brettspiel

Nautilùs ist das erste Brettspiel, das das Start-Up auf den Markt gebracht hat (Bild: Nautilùs Games).

Woraus ist die Idee entstanden, Nautilùs Games zu gründen?

Wir sind 4 Freunde, die sich 2017 beim damaligen Start-Up Celonis kennengelernt haben. Seitdem hatten wir es immer im Hinterkopf mal etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen. Außerdem sind wir auch alle selbst große Brettspiel-Liebhaber.

Auf einem gemeinsamen Hüttenwochenende im Oktober 2020 kam dann zwischen Wandern, gutem Essen und dem ein oder anderen Bier, das Eine zum Anderen und die Idee sowie der erste MVP (Minimum Viable Product) von Nautilùs sind entstanden. Ãœber einen Zeitraum von mehreren Wochen haben wir es danach geschafft, die ersten Nautilùs Brettspiele zu produzieren und mit Freunden und Familie zu testen. Die vielen positiven Rückmeldungen über das Design, den Spielspaß und das nautische „Seefahrer Theme“ haben uns weiter motiviert, das Spiel stetig zu entwickeln und zum heutigen Produkt zu formen.

Was zeichnet euch – in Bezug auf Nachhaltigkeit und im Vergleich zu anderen Brettspieleherstellern – aus?

Im Gegensatz zu den meisten Brettspielherstellern beziehen wir unsere Spielmaterialien nicht aus Fernost. Unsere Spielbretter werden in einer kleinen Schreinerei in Niederbayern gefertigt. Auch unsere Spielkarten werden in Deutschland produziert. Die Kommissionierung übernimmt das Münchner Förderzentrum, also sind auch unsere Lieferwege wesentlich kürzer. 

Außerdem versuchen wir bei unseren Spielen ausschließlich nachhaltige Materialien zu verwenden und verzichten bei der Verpackung komplett auf Plastik.

Spielebegeisterte können sich auch mit spannenden Ideen an euch wenden. Wie funktioniert das genau und gab es bereits eine solche Zusammenarbeit?

Genau, wir wollen in Zukunft auch anderen Spielebegeisterten dabei helfen, ihren Traum von einem eigenen Spiel zu verwirklichen.

Das genaue „Wie“ der Zusammenarbeit unterscheidet sich von Fall zu Fall und ist abhängig davon, wie weit das Spiel schon entwickelt ist. Gibt es schon einen MVP? Wurde die Spielmechanik schon ausreichend getestet? Geht es nur darum, das Spiel mit uns zu vermarkten?

Was natürlich schon da sein muss, ist eine konkrete Spielidee. Diese bewerten wir danach, wie gut und umsetzbar sie ist, aber natürlich auch danach, dass sie zu Nautilùs Games und unseren Werten passt. Wirtschaftliche Aspekte müssen wir natürlich auch miteinbeziehen.

Wir können durch unsere Erfahrung mit Nautilùs und unsere beruflichen Hintergründe insbesondere bei der Entwicklung des MVPs, der Vermittlung von Produzenten und der Vermarktung helfen. Je nach Stage und Bedürfnis arbeiten wir dann mit verschiedenen Kooperationsmodellen zusammen (Lizenz oder Kommission).

Derzeit arbeiten wir an 2 konkreten Projekten mit Spieleentwicklern. Da wird es mit Sicherheit in nicht allzu ferner Zukunft ein spannendes Update geben.

Ihr arbeitet auch mit dem Münchner Förderzentrum (MFZ) zusammen. Wie sieht diese Zusammenarbeit konkret aus?

Das Münchner Förderzentrum kommissioniert unsere Spielmaterialien und unterzieht eine letzte Qualitätskontrolle, bevor unsere Spiele ins Lager und von dort zu unseren Kund*innen verschickt werden. Für neue MVPs übernehmen sie auch das Schleifen und Ölen der Spielbretter.

Wir sind super glücklich über die Zusammenarbeit. Mit den Werkstattleitern Herr Oisch und Herr Huber sowie mit den Mitarbeiter*innen haben wir ein sehr gutes Verhältnis und schauen auch immer gerne mal wieder dort vorbei. Es ist schön, zu sehen, wie sorgfältig dort gearbeitet wird und dass die Arbeit mit unseren Spielen den Mitarbeiter*innen Freude bereitet.

Da die Werkstatt für behinderte Menschen ihren Umsatz erwirtschaften muss, hilft jedes verkaufte Spiel so auch indirekt dem Förderzentrum.

In einem Satz: Was ist eure Mission?

Wir wollen mit nachhaltigen und qualitativ hochwertigen (Brett-)Spielen, Freunde und Familien zusammenbringen und einzigartige, lustige Momente erschaffen.

Das Team von Nautilùs Games

Vier Freunde, ein Traum (Bild: Nautilùs Games).

Gibt es schon neue Projekte und Ideen für die Zukunft von Nautilùs Games?

Vor Kurzem haben wir Nautilùs Games Mühle auf den Markt gebracht, den Brettspielklassiker in neuem „Look and Feel“. Auch hier sind die Rückmeldungen bisher sehr positiv. Derzeit arbeiten wir viel daran, unsere Marke und unsere Spiele im Markt zu etablieren. In naher Zukunft wollen wir dann ein weiteres, komplett neues Spiel auf den Markt bringen.

Außerdem steht die Internationalisierung an, sprich wir wollen Nautilùs auch in Englisch für den europäischen Markt bereitstellen. Wir freuen uns daher schon sehr auf die kommenden Monate und das, was kommen wird!

 

Vielen Dank für das spannende Interview, liebes Nautilùs Games-Team!

Dir schwebt nun auch noch eine Frage im Kopf herum, die du gerne an Nautilùs Games stellen möchtest?

Dann schreib sie in die Kommentare - wir freuen uns auf den Austausch mit dir!

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