Gesellschaft

Zur E-Mobilität gehört umweltbewusste Energie

E-Autos fahren heute schon mit emissionsfrei produziertem Strom, der zu 100 % aus regenerativen Energiequellen kommt.

E-Autos fahren heute schon mit emissionsfrei produziertem Strom, der zu 100 % aus regenerativen Energiequellen kommt.

21.03.2015

Die Bundesregierung verfolgt die Absicht, bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu bringen. Hierzu wurde im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Mai 2011 eigens das Regierungsprogramm Elektromobilität beschlossen. Doch sind diese Visionen realistisch und hat das Thema E-Auto auch wirklich schon in diesem großem Maße die Verbraucher erreicht? 

Eine aktuelle Prognose des IHS Automotive zu der Anzahl der produzierten Elektroautos besagt, dass es im Jahr 2017 weltweit beispielsweise 73.000 Nissan Leaf, 88.000 Opel Ampera, 15.000 BMW i3 oder 15.000 Tesla Model S geben wird. Ist-Zahlen des Jahres Jahres 2014 belegen, dass es in den USA 174.000, in Japan 68.000, in China 45.000 und in Deutschland 17.500 zugelassene E-Fahrzeuge gab. Diese zahlen liegen natürlich deutlich unter der Prognose der Bundesregierung. Nichts desto trotz möchten auch heute schon viele Menschen Vorreiter in Sachen grüne Innovationen sein und Themen wie die Elektromobilität voranbringen. 

Die Einstellung der Verbraucher gegenüber Elektrofahrzeugen in Deutschland im Jahr 2012 sah beispielsweise so aus, dass laut einer Umfrage des Bundesumweltamtes 93 Prozent der Befragten der Meinung waren, dass Elektrofahrzeuge eine umweltfreundliche Alternative zum herkömmlichen Auto sind. 79 Prozent fanden die neue Technik sogar faszinierend und 61 Prozent würden ein E-Fahrzeug gerne einmal ausprobieren. Nachhaltige Trends wie Carsharing verändern auf lange Sicht das Kaufverhalten der Konsumenten und ebnen sicherlich auch den Weg für die Elektromobilität. Etablierte Autobauer wie BMW, Mercedes, Audi und Volkswagen kooperieren mit Unternehmen anderer Branchen, um nachhaltige Angebote offerieren zu können. Die Volkswagen Bank, als automobiler Finanzdienstleister, unterstützt beispielsweise Volkswagen beim Vertrieb von hochwertigem Ökostrom. Dazu kooperieren die beiden Unternehmen mit einem der größten unabhängigen Ökoenergieversorger Deutschlands, LichtBlick. Andere Kooperationen gibt es beispielsweise im Bereich der Antriebe und Motoren von E-Fahrzeugen und natürlich auch in der Forschung und Entwicklung. 

Die Entwicklung der E-Mobilität zum aktuellen Zeitpunkt wird sehr stark über die staatliche Förderung entschieden. Die USA liegen mit 22 Mrd. Euro unangefochten auf Platz eins im Welt-Ranking, gefolgt von China mit 3.85 Mrd. Euro. Deutschland liegt mit 1.66 Mrd. Euro auf Platz drei. Dank großzügiger Steuervergünstigungen und einem Wegfall von Mautgebühren für E-Fahrzeuge hat der Tesla S beispielsweise in Norwegen den VW Golf vom Platz eins der Zulassungsliste verdrängt. 

Ein weiteres wichtiges Thema auf dem Vormarsch der E-Mobilität ist die Infrastruktur an Ladestationen. Im Jahr 2013 gab es lediglich 2.821 Ladestationen im gesamten Bundesgebiet, 2014 sollte die Anzahl auf 3.800 anwachsen und im viel umworbenen Jahr 2020 soll die Anzahl dann auf 150.000 rasant anwachsen, so eine Studie der Europäischen Kommission, man darf gespannt sein.

Die aber wohl wichtigste Frage, die über Erfolg und Misserfolg der E-Mobilität entscheiden wird, ist die des Preises. Welchen Mehrpreis sind die Verbraucher bereit, für ein Elektroauto der Kompaktklasse zu zahlen, fragte beispielsweise die Motor Presse Stuttgart. Das Medienhaus hat hierzu eine Umfrage gemacht und herausgefunden, dass 38 Prozent der Befragten bereit sind, bis zu 3.000 Euro mehr zu zahlen. 12 Prozent wären sogar bereit, zwischen 3.000 und 5.000 EUR mehr für ein E-Fahrzeug zu zahlen. 48 Prozent hingegen sind nicht bereit, für ein E-Fahrzeug mehr auszugeben.

Uns als Konsumenten stehen mittlerweile eine Fülle an nachhaltigen Produktalternativen zur Verfügung. Damit diese jedoch am Markt erfolgreich sein können, bedarf es unter anderem eines Paradigmenwechsels bei den Verbrauchern, staatliche Unterstützung einzelner Technologien durch Subventionen sowie die Schaffung guter Rahmenbedingungen. Es bleibt also abzuwarten, wie sich der Markt für grüne Produkte entwickeln wird.
 



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