Freunde und Familie stehen in der Adventszeit für die meisten Menschen im Vordergrund. Aber auch eine persönliche Auszeit am Ende des Jahres, die ein Durchatmen ermöglicht, macht dieses Fest kurz vorm Jahreswechsel so besonders. Die andere Seite von Weihnachten ist uns jedoch ebenfalls gut bekannt: "Geschenkestress" und Konsumankurbelung überschatten oftmals den Grundgedanken des eigentlich besinnlichen Festes. Auch der Nachhaltigkeitsgedanke kommt beim modernen Weihnachtsfest leider oft zu kurz.
Ein guter Anfang ist auf jeden Fall, auf kleine Dinge zu achten, um mit der eigenen Weihnachtsfeier zu Hause die Umwelt nicht allzu sehr zu belasten. Gerade an den Feiertagen sollte beispielsweise auf eine richtige Mülltrennung wertgelegt werden. Auch vor dem Fest kann einiges beachtet werden: Beim Lebensmitteleinkauf kann durch gute Planung vermieden werden, dass zu viele Essensreste nach den Feiertagen weggeschmissen werden müssen. Wenn doch einiges übrigbleibt, dann können natürlich Freunde und Familie mitessen, aber auch Foodsharing ist keine schlechte Idee. In diesem Artikel sollen nun weitere Wege folgen, wie du deine Weihnachtszeit achtsamer und nachhaltiger gestalten kannst, und dabei auch dir selbst etwas Gutes tust.
Was erwartet dich in diesem Leitartikel?
- Umweltfreundlicher Advent
- Backen und Süßigkeiten
- Nachhaltige Christbäume + Schmuck
- Geschenke und ihre Verpackung
- Bio - Weihnachtsessen
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Ein umweltfreundlicher Advent
Anfang Dezmeber geht es los: Die Adventszeit steht vor der Tür. Da werden fleißig Adventskalender gekauft, Kränze gebastelt und Kerzen gesucht. Eine Menge Dinge also, für die es nachhaltige Alternativen gibt. Mehr zu nachhaltigen Adventskalender erfahrt ihr in diesem Artikel. Von der nachhaltigen Verpackung bis zum Inhalt des Kalenders (Bio-Schokolade oder Gewürze statt Einwegartikel) gibt es einiges zu optimieren - wenn man das möchte. Auch die Kerzen auf dem Adventskranz sind oft nicht besonders nachhaltig produziert: Oft sind sie aus Paraffin-Öl gefertigt und schädigen damit die Umwelt. Alternativen gibt es aus Bienenwachs oder sogar vegan aus Soja. das gemeinsame Kerzenziehen kann aber auch ein schönes Familien-Event sein, dass allen Spaß macht. Bei den Kränzen gilt ähnliches: Wer Materialien aus der Natur sammelt und kreativ zu einem Kranz zusammensteckt spart Geld und schont die Umwelt. Was in der Adventszeit auch nicht fehlen darf: Leckerer Bio-Glühwein!
Weihnachtszeit ist Plätzchenzeit
Das Plätzchenbacken gehört in der Adventszeit immer dazu. Normalerweise braucht man hierfür vor allen Dingen Ausstechförmchen, Backformen und eine Reihe weiterer Utensilien. Vor allem aus Plastik gefertigte Schüsseln, Rührstäbe etc. belasten die Umwelt sehr, falls sie kaputt gehen. Angefangen beim umweltfreundlichen Backzubehör bis hin zur veganen Plätzchendekoration gibt es hier einiges zu entdecken. Wiederverwendbares Backpapier macht weniger Müll, mit Bienenwachstüchern lässt sich die umweltschädliche Alufolie vermeiden, und sogar Backformen gibt es mittlerweile aus nachhaltigen Materialien. Allgemein lohnt es sich, auf die Qualität des Zubehörs zu achten, damit ihr es so lange wie möglich benutzen könnt. Bei den Zutaten für den Teig ist es ebenfalls ratsam auf qualitative Inhaltsstoffe zu achten. Mit Fairtrade- und Bio-Zutaten tust du nicht nur etwas für die gerechtere Bezahlung zum Beispiel auf Kakao-Plantagen, sondern unterstützt auch eine möglichst faire Tierhaltung. Wer ganz auf tierische Produkte im Teig und bei der Plätzchendeko verzichtet möchte, für den gibt es mittlerweile im Bio-Laden aber auch im Supermarkt und online eine große Auswahl an veganen Schokoladen, Milchalternativen und Zuckerstreuseln. Wenn du lieber auf Weihnachts-Süßigkeiten aus dem Geschäft zurückgreifst findest du auch hier viele vegane Leckereien. Die eignen sich perfekt für den Nikolaus-Strumpf.
Leckere Plätzchen gibt es auch mit Bio- und veganen Zutaten (Bild: Anna Peipina, Unsplash).
Nachhaltige Tannenbäume und Schmuck
Heiligabend ohne Weihnachtsbaum ist für die meisten wahrscheinlich unvorstellbar. Herkömmliche Tannen werden jedoch oft mit Spritzmitteln und Düngern behandelt, die für die Tier- und Pflanzenwelt sehr schädlich sind. Nachhaltige Weihnachtsbäume hingegen wachsen ohne Spritzmittel, Unkrautvernichtungsmittel, Insektizide und Herbizide und ohne Kunstdünger. Sie stammen meist aus Deutschland. Oft sind sie ganz in der Nähe bei einem Bio-Tannenhändler erhältlich, sonst aber auch in speziellen Onlineshops für Bio-Weihnachtsbäume. Mittlerweile gibt es sogar die Möglichkeit, sich online einen Weihnachtsbaum zu mieten: Dieser wird dann am gewünschten Datum zu nach Hause geliefert oder abgeholt und kann nach den Feiertagen zurückgebracht und dann eingepflanzt werden. So musst du nicht auf deinen Christbaum verzichten aber es muss auch kein Baum abgeholzt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, sich einen künstlichen Baum anzuschaffen: So verzichtet man zwar darauf, dass eine Tanne gefällt werden muss, andererseits ist Plastik auch nicht gerade gut für die Umwelt. Wenn man sich für einen Baum aus Kunststoff entscheidet, sollte man diesen daher auch einige Jahre benutzen.
Wenn du nun schon ein umweltfreundlichen Baum hast, dann kannst du auch gleich mit dem Schmücken weitermachen: Lametta, Glitzerkugeln und Lichterketten – so sieht der Tannenbaum wohl bei vielen von uns aus. Doch ebendiese schönen Kugeln führen nach den Weihnachtstagen bei der Entsorgung zu giftigen Rückständen, Gasen und Giftstoffen. Das enthaltene Blei kann zudem über den Boden ins Grundwasser gelangen. Die klassischen Glaskugeln, die mit Silber beschichtet sind, enthalten oft außerdem Kupfer und andere Metalle. Und die Reste, die im Baum zurückbleiben, sorgen dafür, dass selbst der Baum an sich nicht mehr biologisch abbaubar ist. Die Naturverbundenen und Kreativen unter uns schmücken den Baum deswegen ganz „natürlich“, etwa mit Nüssen, Strohsternen, Tannenzapfen, Holz- und Tonfigürchen, Zimtstangen und ähnlichem – auch mit selbstgebasteltem Schmuck zum Beispiel. Für die anderen gibt es liebevoll Handgemachtes aber auch zu kaufen – in verschiedenen Online-Shops und auf Bio-Weihnachtsmärkten etwa. Von Papiersternen, über Holzperlen, bis hin zu Filzdeko, hier ist sicher für jeden etwas dabei.
Umweltfreundlicher Christbaumschmuck wird immer beliebter (Bild: Morgane le Breton, Unsplash).
Nachhaltige Geschenke und Verpackung: Umweltfreundlich und doch abwechslungsreich
Vor Heiligabend wird es für viele noch mal stressig, denn die Geschenke wollen ja auch alle hübsch eingepackt werden. Dass wir mit den unzähligen Tonnen Geschenkpapier, die in Deutschland gekauft werden - um direkt nach dem Auspacken wieder im Müll zu landen - unserer Umwelt schaden, liegt auf der Hand. Aus handelsüblichem Geschenkpapier kann meist nur der Zellstoff und damit nur 70 Prozent des Papiers recycelt werden. Doch es gibt zahlreiche andere Möglichkeiten. Und trotzdem müssen keine Abstriche in Sachen Schönheit gemacht werden. Die einfachste und günstigste Alternative heißt wie so oft: Selber machen! Aus Zeitungspapier oder alten Packetboxen lassen sich super schöne Geschenkverpackungen basteln. Wer Geschenkpapier aufhebt, kann es nocheinmal wiederverwenden und somit Papier sparen. Alte Marmeladengläser oder sogar Blechdosen lassen sich zu diesem Zweck super recyclen. Aber auch wer auf das klassische Geschenkpapier mit weihnachtlichen Motiven nicht verzichten möchte, kann auf nachhaltigere Alternativen zurückgreifen: Viele Firmen bieten mittlerweile Geschenkpapier an, das recycelt ist und auch wieder zu 100% recycelt werden kann. Manche setzen sogar auf Geschenkpapier aus Stoff, mit dem Geschenke beliebig oft erneut verpackt werden können.
Das Wichtigste am Geschenk bleiben jedoch die inneren Werte. Wen die Muse küsst, der kann hierbei kreativ werden und vielleicht etwas selber basteln, stricken oder malen. Im Netz gibt es hunderte von Anleitungen hierfür, oder man denkt sich selbst etwas aus. So wird das Geschenk außerdem noch persönlicher und die beschenkte Person wird sich sicherlich über etwas Selbstgemachtes freuen. Aber keine Angst - es gibt darüber hinaus eine Reihe wunderbarer nachhaltiger Geschenkideen, die man kaufen kann. Dem Ideenreichtum sind dabei keine Grenzen gesetzt - schließlich kann jeder etwas anderes gut gebrauchen.
Nachhaltiges Geschenkpapier ist genauso schön wie herkömmliches (Bild: Sandra Seitamaa, Unsplash).
Leckeres Bio - Weihnachtsessen
Und dann wäre da noch das Wichtigste: das Weihnachtsessen. Bei den einen gibt es Fisch, oder ganz klassisch Kartoffelsalat und Würstchen und bei anderen, wie in etlichen Weihnachtsfilmen aus den USA, eine Weihnachtsgans. Bei diesen Gerichten kann ebenfalls ganz auf Nachhaltigkeit gesetzt und den Gästen somit ein gutes Essen präsentiert werden. Das MSC-Zertifikat kann auf nachhaltigeren Fischfang hinweisen. Eine gute Weihnachtsgans kannst du natürlich im Bioladen oder in Bioqualität in einigen Supermärkten oder Metzgereien kaufen. Online gibt es aber auch ein großes Angebot. Und zum Kartoffelsalat können wunderbar vegane Würstchen serviert werden. Diese gibt es von zahlreichen Marken, auch in regulären Supermärkten. In zahlreichen Kochbüchern und Online finden sich außerdem weitere vegane Weihnachtsrezepte, die mindestens genauso lecker sein können wie die traditionellen Gerichte mit Fisch oder Fleisch. Ausprobieren lohnt sich!
Weihnachten kann traditionell und gleichzeitig nachhaltig sein
Tradition und Nachhaltigkeit lassen sich durch ein paar einfach Modifikationen wunderbar vereinen. Wir können unser Weihnachtsfest und unsere Traditionen so an die nächste Generation weitergeben, wie wir sie selbst erlebt haben und gleichzeitig die nachhaltigere und bessere Alternative wählen. Das Wichtigste an Weihnachten bleibt aber nach wie vor die Besinnung auf die wichtigen Dinge im Leben: Gesundheit, Freundschaft und Familie, für die wir uns besonders viel Zeit nehmen sollten.
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