Gesellschaft

Transparent beraten im Versicherungswesen

Interview | transparent beraten sorgt für mehr Klarheit im Versicherungswesen. Im Interview beantwortet Geschäftsführer Mario Müller Fragen rund um Versicherungen in Corona-Zeiten.

Interview | transparent beraten sorgt für mehr Klarheit im Versicherungswesen. Im Interview beantwortet Geschäftsführer Mario Müller Fragen rund um Versicherungen in Corona-Zeiten.

26.03.2020 - Bild: Symbolbild (Pixabay). Ein Beitrag von Deborah Iber


LIFEVERDE: Euer Ziel ist es, „mehr Transparenz und Kundenfreundlichkeit ins Versicherungs- und Finanzwesen zu bringen“. Wodurch könnt ihr das erreichen?

MARIO MÜLLER: Vor allem durch eine unabhängige und nicht vertriebsgetriebene Beratung und Produktvermittlung. Viele fragen uns, wie das funktionieren kann, weil unsere Beratung kostenfrei ist. Darauf antworten wir immer gleich: Wir verfolgen einen Ansatz, bei dem die langfristige Zufriedenheit unserer Kunden im Mittelpunkt steht. Das geht nur, wenn wir jeweils den objektiv gesehen besten Tarif ermitteln und anschließend vermitteln. So sorgen wir langfristig für einen sinnvollen, qualitativ hochwertigen, und trotzdem nicht überteuerten Versicherungsschutz. Dieser Ansatz sorgt mittel- und langfristig für Weiterempfehlungen. Und Kunden, die durch Empfehlungen zu uns kommen, sind unsere Lieblingskunden, weil diese unsere gute Arbeit widerspiegeln.
 

Haben sich eure Arbeitsweise, eure Zielgruppen oder ähnliches durch die Corona-Umstände verändert?

Durch die Corona-Krise haben sich tatsächlich die Anfragen an uns verändert – jedoch weniger unsere Zielgruppen. Anfragen kommen aktuell vermehrt zu den Themen Versicherungsschutz bei Kurzarbeit, Krankentagegeldversicherungen, Veranstaltungsausfallversicherungen sowie Betriebsschließungs- und Betriebsunterbrechnungsversicherungen. Unsere Arbeitsweise ist dabei stets die gleiche. Nachdem das Anliegen oder der Bedarf mit dem Kunden besprochen wurde, werden Versicherungslösungen ermittelt und anschließend mit dem Kunden besprochen. Aktuell möchten sich natürlich viele noch gegen die Folgen oder auch aktuellen Widrigkeiten des Coronavirus-Problems versichern. Das ist leider in den allermeisten Fällen zu spät.
 

Wir möchten nun weiter auf das Thema Versicherungen im Zusammenhang mit Corona eingehen. Bieten Versicherungsanbieter aufgrund der Corona-Ausnahmesituation nun angepasste oder erweiterte Versicherungen an?

Leider ist oftmals das Gegenteil der Fall. Wir befinden uns im absoluten Ausnahmezustand bzw. inmitten einer Katastrophe. Auch die Versicherungsbranche hat so etwas noch nie erlebt und reagiert dementsprechend passiv. In bestimmten Sparten wie z.B. der Betriebsunterbrechungversicherung gibt es bei fast allen Versicherern derzeit einem Annahmestopp. Auch viele Veranstalterausfallversicherungen sind von diesem Annahmestopp betroffen. Wir denken, dass sich im Zuge der Coronavirus-Krise aber sicherlich neue Versicherungslösungen heraus entwickeln werden, welche dann auf ähnliche Krisen angewandt werden können.
 

Corona und der Viren-Test: In welchen Fällen wird ein Corona-Virus-Test von der Krankenkasse bezahlt und in welchen nicht?

Die Kosten für einen Test auf Coronaviren werden nur dann von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen, wenn der behandelnde Arzt diesen Test veranlasst. Darauf haben sich die Kassenärztliche Bundesvereinigung und der GKV Spitzenverband geeinigt. Für die Entscheidung, ob getestet wird oder nicht, orientieren sich Ärzte an den Richtlinien des Robert-Koch-Instituts. Demnach wird aktuell ein Test auf Coronaviren erst dann angeordnet, wenn die Person grippeähnliche Symptome aufzeigt und sich nachweislich in einem Risikogebiet oder in Kontakt mit einem bestätigten Coronavirus-Fall befand.

Soll der Test ohne Anordnung eines Arztes, also ohne eine medizinische Notwendigkeit durchgeführt werden, übernimmt die Krankenkasse die Kosten nicht.

Das gleiche gilt für private Krankenversicherungen. Unser Experte für Krankenversicherungen erklärt hierzu, dass die Tests nur bei Infektionsverdacht durchgeführt werden und somit nur, wenn die medizinische Notwendigkeit gegeben ist. Dann zahlt auch die PKV.

Das Robert-Koch-Institut weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass Tests bei Gesunden oder bei Menschen, die nicht unter Infektionsverdacht stehen, die Kapazitäten unnötig belasten würden. Krankenkassen raten ausdrücklich davon ab, einen Coronavirus-Test nur auf den vagen Verdacht einer Infektion durchführen zu lassen.
 

Corona und Reisen: In welcher Form unterstützt die Versicherung, wenn jemand vor einer bereits gebuchten Reise an Corona erkrankt oder die Reise aufgrund von Ausgangsbeschränkungen nicht antreten kann?

Im Normalfall ist die Coronavirus-Erkrankung eine Erkrankung wie jede andere auch. Das heißt, wenn man eine Reise aufgrund einer Erkrankung nicht antreten kann, zahlt die Reiserücktrittsversicherung, falls vorhanden. Ein weiteres Beispiel ist die Auslandsreisekrankenversicherung. Die Handhabe ist von Versicherer zu Versicherer unterschiedlich. Einige verweigern eine Leistung, wenn die Erkrankung in einem Land mit Reisewarnung aufgrund der Pandemie eingetreten ist, andere Versicherer leisten unabhängig von einer Reisewarnung. Behördliche Ausgangsbeschränkungen sind nach unseren Informationen in der Regel nicht Teil des Reiserücktrittsversicherungsschutzes.
 

Corona und Arbeiten: Was gilt in Sachen Versicherung für Angestellte, die aufgrund von (teilweiser) Unternehmensschließung auf unbestimmte Zeit nicht arbeiten gehen können?

Prinzipiell ändert sich am Versicherungsschutz nichts. Falls es jedoch zu einer Kündigung oder Kurzarbeit kommt, sollte sich der Arbeitnehmer zum Thema Versicherungsschutz mit seinem Arbeitgeber bzw. den einzelnen Versicherungen und/oder mit seinem Versicherungsberater in Verbindung setzen.
 

Was gilt es darüber hinaus unter den aktuellen Umständen versicherungstechnisch zu beachten?

Viele Menschen suchen aktuell noch nach Versicherungsschutz, um die drohenden Folgen der Coronavirus-Krise abzusichern. Das ist jedoch in der Regel nicht mehr möglich. Versicherungen müssen vorausschauend und frühzeitig abgeschlossen werden. Leider auch im Fall eines Ausnahmezustands wie der Coronavirus-Krise.

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