Gesellschaft

Sport und gesunde Ernährung in den Alltag integrieren

INTERVIEW | Wie bringt man mit Job und Kindern ausreichend Sport in den Alltag ein und wie sieht dann eine gesunde Ernährung aus? Tipps von Profisportler Frank Busemann.

INTERVIEW | Wie bringt man mit Job und Kindern ausreichend Sport in den Alltag ein und wie sieht dann eine gesunde Ernährung aus? Tipps von Profisportler Frank Busemann.

24.07.2017

LifeVERDE: Herr Busemann, als Profisportler haben Sie verschiedene Bücher wie „Steh auf, wenn Du am Boden liegst“ verfasst. Wie können die Leser von Ihren Erfahrungen profitieren?

Frank Busemann: Beruflich beschäftige ich mich mit der Motivation im Allgemeinen. Als Sportler habe ich bestimmte Verhaltensweisen an den Tag gelegt, die man verallgemeinern kann. Auf meinem Weg vom Sportler zum Referenten habe ich mit vielen tollen Menschen zusammenarbeiten dürfen, die mich in die Lage versetzt haben, dass ich Erfolgsprinzipien des Sports in den Alltag transportieren kann. Das Buch "Steh auf, wenn du am Boden liegst" erscheint im September mit dem neuen Titel „Mach’s doch einfach“.

Wie viel Sport ist optimal? Wie bringt man mit Job und Kindern ausreichend Sport in den Alltag ein?

Für den einen ist zwei Mal die Woche optimal, für den anderen sechs Mal. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass für einen gesunden Lebensstil drei Mal wöchentlicher Sport ganz gut ist. Job, Sport und Kinder sind ein „explosives“ Gemisch, bei dem mindestens eine Komponente zu kurz kommt. Da müssen wir Mut zur Lücke haben. Für mich gehen Job und Familie zurzeit dem Sport vor, so dass ich immer entspannt schaue, wann ich Zeitfenster für den Sport habe. Ich mache mir keinen Stress. Grundsätzlich lässt sich aber Bewegung in den Alltag integrieren. Weiter weg parken, das Fahrrad nehmen, den Aufzug meiden. Kleinigkeiten. Dann kann man sich einen festen Termin eintragen, der unumstößlich ist, und um losen Zeitfenster ergänzt wird.

Wie kann man sich trotz stressigem Job mit unregelmäßigen Arbeitszeiten gesund ernähren?

Das ist eine große Herausforderung, die mit Geld und Aufwand verbunden ist. Diese Frage muss sich ein jeder beantworten. Will ich das? Wenn ja, muss es genau wie die Bewegungsinseln, Ernährungsinseln geben. Entweder muss ich auf die Schnelle hochwertig essen gehen oder ich muss mich selbst darum kümmern. Wer will, der kann, wer nicht will, findet immer eine Ausrede. Zudem muss man sich vor Augen führen, dass eine gesunde Basisernährung viele Sünden verzeiht. Wer also die grundlegenden Dinge beachtet, der darf sich auch mal eine Pommes reinschieben (aber mit Genuss und ohne schlechtes Gewissen!)

Wie sieht Ihrer Meinung nach eine gesunde Ernährung aus?

In der Ausgewogenheit und Vielfalt liegt die Perfektion. Von allem ein bisschen, aber nichts zu viel (fast ein bisschen wie Zehnkampf) oder eintönig. Die Empfehlungen der deutschen Gesellschaft für Ernährung bieten gute Anhaltswerte. Selbst das oft so verteufelte Fett ist wichtig und darf nicht gemieden werden. Darüber hinaus sollten die Lebensmittel vollwertig und am besten aus biologischem Anbau sein.

Sie sind der Meinung, dass man sich nachhaltig motivieren kann. Was meinen Sie genau damit? Und wie stellt man das an?

Wenn ich davon nicht überzeugt wäre, wäre ich in meinem Job fehl am Platze. Ein jeder muss seine „Stellschrauben“ kennen und benennen können, was ihn antreibt. Das ist individuell verschieden. Der eine funktioniert über Macht, der andere über Beziehungen, der nächste über Inhalte. Einer benötigt klar definierbare Ziele, der andere formuliert das viel softer, trotzdem kann er es. Dies kann über verschiedene Verfahren geschehen, psychologische Auswertungen gehen da sehr in eine detaillierte Tiefe. Mit einer gewissen Eigenreflexion kommt man aber schon relativ schnell sehr weit. Wir brauchen ein großes Ziel und müssen den Weg dahin aktiv gestalten und immer wieder ein Soll/Ist-Vergleich mit dem Blick für die besonderen Momente anstellen.

Seit 2003 halten Sie zudem verschiedene Vorträge zum Thema „Erfolgsprinzipien des Sports für sich nutzen“. An wen adressieren Sie sich und wie kommt dieses Thema an? Welches Feedback erhalten Sie von Ihren Zuhörern?

Am meisten gebucht werde ich natürlich von Unternehmen, die ihre Vertriebsmannschaften auf Kurs bringen wollen. Dazu komme ich, der einen anderen Blick auf die Dinge ermöglicht. Wie macht ein Sportler das? Wie funktioniert Erfolg in anderen Bereichen? Der berühmte Blick über den Tellerrand. So funktioniert lernen. Ich schaue, wie andere das machen und picke das für mich passende heraus. Das Thema läuft seit nunmehr 14 Jahren sehr gut und wenn ich dem Feedback glauben darf, mache ich das auch ganz gut. Ich möchte die Zuhörer unterhalten, aber auch zum Nachdenken anregen. Dabei lass ich auch meine eigenen Misserfolge nicht aus. Wer nur von seinem eigenen Erfolg erzählt, hat etwas Grundlegendes vergessen. Wie gut wir wirklich sind, entscheidet sich, wie wir nach Rückschlägen wiederkommen.

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Kommentare
Andreas Schneider
25.07.2017
Hallo lieber Sportfreund Frank Busemann, um es vorweg zunehmen. Ich bin etwas enttäuscht von Ihren Antworten. Klar ich habe Ihren großartigen Zehnkampf noch vor Augen, wenn ich an Ihr Gesicht denke oft schmerzverzerrt dann bekomme ich Gänsehaut.....Einfach toll. Ich deswegen enttäuscht, weil diese Fragen, die man Ihnen stellte hätte ich auch beantworten können und einige Antworten sind längst überholt, für meine Begriffe sogar veraltet und nicht mehr zeitgemäß.
Ich würde Sie gerne einmal persönlich kennenlernen, denn das sind nicht Ihre ureigenen Antworten. Ich war selbst Leistungssportler, wenn auch bei Weitem nicht so erfolgreich und berühmt, wie Sie es sind.
Herzliche Grüße
Andreas Schneider

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