Gesellschaft

Sojamilch - Worauf kommt es an?

Sojamilch ist ein weitverbreiteter pflanzlicher Milchersatz. Lies hier, worauf es bei Sojamilch ankommt, woraus sie besteht und wie sie hergestellt wird.

Sojamilch ist ein weitverbreiteter pflanzlicher Milchersatz. Lies hier, worauf es bei Sojamilch ankommt, woraus sie besteht und wie sie hergestellt wird.

11.03.2019 - Ein Beitrag von Ella Poppensieker

Sojamilch ist die wahrscheinlich bekannteste und verbreitetste pflanzliche Milchalternative. In Deutschland befindet sich die Sojamilch schon seit einigen Jahren im aufsteigenden Trend. Dabei sind nicht nur Veganer und laktoseintolerante Menschen ein Fan der Sojamilch. Im Jahr 2018 geben über 2 Millionen Deutsche an mehrmals im Monat Sojamilch zu konsumieren. Seit dem Jahr 2015 ist diese Zahl um etwa 25% gestiegen, damals geben bloß 1,5 Millionen Deutsche an, den pflanzlichen Milchersatz aus Sojabohnen mehrfach im Monat zu trinken (Quelle: VuMa\ © Statista 2019).

 

 

Sojamilch im Handel

 

Sojamilch darf im Handel nicht als solche bezeichnet werden. Nur als Sojadrink o.ä. darf das pflanzliche Getränk verkauft werden. Dieses Urteil von 1987 bestätigt der Europäische Gerichtshof im Jahr 2017 erneut, mit der Begründung, dass Bezeichnungen, wie Milch, Rahm und Butter, nur tierischen Produkten vorbehalten sind (EuGH, Urteil vom 14.06.2017, Rs. C-422/16). Im Volksmund bezeichnen die meisten Leute, den Sojadrink trotzdem als Sojamilch. Auch in den Menükarten von Cafés, Bars und Restaurants findet man Sojamilch als solche bezeichnet.

Bestandteile der Sojamilch

Der pflanzliche Milchersatz, der aus der Sojabohne, eine Hülsenfrucht, extrahiert wird, ist wie die Kuhmilch aus Öl, Wasser und Proteinen aufgebaut. Ein Liter Sojamilch enthalten circa 3,5 Gramm Proteine, 1,8 Gramm Fett und 88,7 Gramm Wasser. Außerdem beinhaltet ein Liter Sojamilch 3 Milligramm Calcium und 28 Milligramm Magnesium. Zusätzlich wird die im Handel zu kaufende Sojamilch mit Calcium angereichert, da der Calciumwert sehr gering ist. Die restlichen Nährstoffe sind jedoch vergleichbar mit denen der Kuhmilch. Sojamilch dient als eine reichhaltige pflanzliche Eiweißquelle. Bei den Fettsäuren der Sojamilch handelt es sich, anders als bei der Kuhmilch, um ungesättigte Fettsäuren. Diese sind für eine ausgewogenen Ernährung sehr wichtig und können nicht vom menschlichen Körper selbst hergestellt werden.

Sojamilchherstellung - auch Zuhause möglich

Um Sojamilch herzustellen, werden die Sojabohnen zunächst eingeweicht. Anschließend werden die eingeweichten Sojabohnen püriert und mit Wasser vermengt. Diese werden danach für etwa eine halbe Stunde gekocht, um die Sojamilch von jeglichen Giftstoffe zu pasteurisieren. Als nächstes wird die pürierte, ausgekochte Masse gesiebt, sodass sich Flüssigkeit und Pulpe der Sojabohne. Wenn du Sojamilch zuhause herstellen möchtest, verwende für das Sieben einfach ein Küchentuch. Es gibt auch spezielle Siebtücher für die Herstellung von pflanzlicher Milch. So kannst du übrigens auch andere pflanzliche Milchsorten, wie Hafer-, Mandel- oder Haselnussmilch, zuhause herstellen. Bei diesen Milchersätzen kann allerdings der Schritt des Kochens übersprungen werden.

Worauf muss ich bei Sojamilch achten?

Bei der Sojaherstellung und dem Sojaanbau wird häufig der hohe Wasserverbrauch angekreidet. Dieser ist allerdings verglichen mit der Herstellung von Kuhmilch verhältnismäßig gering. Trotzdem ist es beim Kauf der Sojamilch wichtig darauf zu achten, dass diese regionaler und am besten auch biologischer Landwirtschaft entstammt. Sojamilch aus der Region, oder zumindest aus Europa, muss nicht noch per Flugzeug oder Frachtschiff nach Deutschland transportiert werden. Der CO2 -Verbrauch einer regionalen Sojamilch ist dementsprechend geringer. Zusätzlich ist Sojamilch, wie etwa aus Südamerika, problematisch, da dort für den Anbau große Flächen des Regenwaldes abgeholzt werden. Der Sojaanbau belastet dazu auch das Grundwasser und den Boden. Dennoch ist der Landverbrauch der Sojamilch geringer, als der der Kuhmilch.

Bei Sojamilch gilt außerdem, je weniger Inhaltsstoffe, desto besser. Sojamilch braucht keine Zusatzstoffe, um eine geeignete Milchalternative zu sein. Es ist daher wichtig, auf die Inhaltsstoffe achten, damit die Sojamilch nicht unnötige Zusatzstoffe wie Zucker oder Fruktose enthält. Besser ist es, die Sojamilch auszuwählen, die aus den geringst möglichen Inhaltsstoffen besteht, nämlich Wasser und Sojabohnen.

Für Sojamilch aus biologischem Anbau gibt es zahlreiche Anbieter. Bio-Supermärkte haben ein breites Sortiment an Bio-Sojamilch. Viele konventionelle Supermarktketten bieten Bio-Sojamilch über die Bio-Hausmarke der Supermarktes an, und auch konventionelle Anbieter produzieren häufig parallel zu der traditionellen Sojamilch ihrer Marke, eine Bio-Sojamilch. Mittlerweile kannst du Bio-Sojamilch sogar im Discounter finden.

Unser Fazit

Die Sojamilch bietet, nicht nur für Veganer und Menschen mit Laktoseintoleranz, eine gesunde Alternative zur Kuhmilch. Zusätzlich ist ihre Umweltbelastung geringer als die der Kuhmilch. Auch für die Lebensmittelindustrie ist das Geschäft mit der Sojabohne lukrativ. Insgesamt beträgt der Umsatz der Lebensmittelindustrie mit pflanzlichen Milchprodukten und -alternativen 2017 über 400 Millionen US-Dollar. Alleine mit Sojamilch macht sie einen Umsatz von 134,4 Millionen US-Dollar. 2013 beträgt der Umsatz mit Sojamilch noch 123,7 Millionen US-Dollar. (Quelle: Euromonitor\ © Statista 2019). Die Sojamilch und pflanzliche Milchalternativen befinden sich also weiterhin im Aufwärttrend.

Demnächst werden wir Sojamilch von verschiedenen Anbietern für euch testen!

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