Gesellschaft

Ruhig Blut dank Menstruationstassen

Herkömmliche Binden und Tampons sind alles andere als nachhaltig. Menstruationstassen stellen eine ökologische Alternative dar und sind zudem gesünder. Geld sparst du damit auch noch!

Herkömmliche Binden und Tampons sind alles andere als nachhaltig. Menstruationstassen stellen eine ökologische Alternative dar und sind zudem gesünder. Geld sparst du damit auch noch!

14.12.2017| Ein Beitrag von Bianca Schillinger

Es gibt sie in vielen Farben, Größen und Formen: Die Menstruationstassen, auch Mens-Cups genannt. Immer mehr Frauen nutzen sie als willkommene Alternative zu Tampons und Binden. Wir erklären dir, wie Menstruationstassen funktionieren, was sie für Vorteile mit sich bringen und ob sie auch für dich geeignet sind.

Geschichte

Menstruationstassen gibt es schon ungefähr genauso lange wie Tampons, also seit den 1930er Jahren. Aufgrund unterschiedlicher Werbestrategien machten allerdings schnell die Tampons das Rennen, weshalb sie jeder kennt. Ungefähr dreiviertel der Frauen in Deutschland verwenden vorwiegend Tampons während ihrer Periode. Viele, besonders Jüngere, nutzen ausschließlich oder zusätzlich Binden. Menstruationstassen hingegen waren lange Zeit nur als Notfall-Alternative zu bekommen, falls eine Frau große Probleme mit den üblichen Hygieneartikeln hatte. 

Plastikmüll einsparen

Seit die Themen Nachhaltigkeit und Achtsamkeit immer mehr Menschen beschäftigen, schaffen es auch die Menstruationstassen in die Läden und Badezimmer der Welt. Denn durch ihre lange Haltbarkeit (ein Cup kann bis zu 10 Jahre verwendet werden) sparen sie Geld und besonders Müll. Binden und Tampons hingegen sind einzeln in Plastik verpackt und bestehen aus synthetisch hergestellten Materialien, die nur schwer abgebaut werden können. So entstehen riesige Mengen an Müll und das Monat für Monat, 35 Jahre lang - denn so lange hat eine Frau im Durchschnitt ihre Periode, bevor die Wechseljahre einsetzen.

Material: Von wegen Watte

Menstruationstassen bestehen zumeist aus medizinischem, hypoallergenem Silikon, manche auch aus Latex. An diesen Oberflächen finden Bakterien nahezu keine Angriffspunkte. Außerdem sind die Materialien für den Körper ungiftig und extrem langlebig. 
Tampons bestehen zumeist aus Viskose, einer synthetischen Faser, die auf Holzfasern (Zellulose) basiert. In der aufwendigen Herstellung werden Strom und Wasser benötigt, auch für das Bleichen, das zur schön reinen, weißen Farbe führt. Damit die Tampons leicht einzuführen sind und im Körper nicht zerfasern, werden sie mit einer synthetischen Schicht überzogen. Diese besteht aus Polyester, Polyethylen oder Polypropylen. Wenn Baumwolle enthalten ist, dann nur als Zusatzbestandteil.



Und so funktioniert's
Menstruationstassen sind kleine, trichterförmige Becher. Sie werden in die Scheide eingeführt und fangen dort das Blut auf. Im Körperinneren erzeugen sie ein Vakuum, wodurch sie sicher sitzen und nichts ausläuft. Beim Einführen hilft eine Vielzahl an unterschiedlichen Falttechniken, die auf den Seiten der Hersteller und in zahlreichen Videos im Internet erklärt werden. Insgesamt gilt: Übung macht den Meister. Jeder Körper ist verschieden und man muss eventuell erst ein bisschen herum probieren, bis man den richtigen Cup und die richtige Technik gefunden hat.

Pflege

Während der Periode wird der Menstruationscup einfach immer kurz mit Wasser ausgespült oder mit Klopapier etwas trocken gerieben. Nach der Blutung muss er dann ausgekocht werden und wird in einem kleinen Baumwollsäckchen aufbewahrt, bis er im nächsten Monat wieder zum Einsatz kommt. Manche Hersteller verkaufen auch spezielle antibakterielle Reinigungsgels und -tücher, die aber nicht unbedingt notwendig sind. Wenn der Cup regelmäßig gründlich gereinigt und ausgekocht wird, haben Bakterien keine Chance.

Vorteile für die Frau

Nach ein paar Zyklen haben sich die meisten Frauen an die Handhabung gewöhnt und möchten ihren Mens-Cup nicht mehr missen. Er muss pro Tag im Schnitt nur 2 bis 4 Mal geleert werden und kann, im Gegensatz zu Tampons, bis zu 12 Stunden am Stück im Körper bleiben. Da er wiederverwendet wird, muss man auch nicht jeden Tag daran denken, genug Tampons und Binden mitzunehmen – nur um im Zweifel doch wieder panisch in der Tasche zu wühlen. Da die Tassen das Blut nur auffangen anstatt es aufzusaugen, trocknet auch die Scheide nicht aus. Außerdem werden so das Risiko einer Pilzinfektion und eines TSS (Toxisches Schocksyndrom) stark verringert.

Eine nachhaltige Alternative zu Binden, Tampons & Co.

Menstruationstassen bringen viele Vorteile, sowohl für dich persönlich als auch für die Umwelt. Mittlerweile kannst du sie nicht nur in zahlreichen Onlineshops, sondern auch im Regal von großen Drogeriemärkten finden. Wenn du also deinen ökologischen Fußabdruck verringern und gleichzeitig etwas Gutes für deinen Körper tun willst: Probier's doch einfach mal aus.

Ein Hersteller von Menstruationstassen ist zum Beispiel Lunette.
Bei Pinkpona gibt’s nachhaltige Bio-Tampons.
Die Cups von Me Luna werden in Deutschland produziert und bestehen aus medizinisch zertifiziertem TPE.


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