Gesellschaft

Nachhaltige Pfandsysteme gegen den Coffee-to-go Wahnsinn

Durch Coffee-to-go Becher ensteht jährlich ein riesiger Müllberg. Pfandsysteme für Kaffeebecher könnten eine Lösung sein.

Durch Coffee-to-go Becher ensteht jährlich ein riesiger Müllberg. Pfandsysteme für Kaffeebecher könnten eine Lösung sein.

26.07.2017 - ein Beitrag von Hanna Lohoff

Coffee-to-go ist in Deutschland ein beliebtes Produkt und die Hinweisschilder locken an jeder Ecke. Auf dem Weg zur Arbeit, in der Mittagspause oder in der Uni – Kaffee zum Mitnehmen empfinden viele als praktisch und wollen somit auch nicht mehr darauf verzichten.

Doch Coffee-to-go ist die reinste Umweltsünde, was diese Zahlen zeigen:

  • 320.000 Kaffeebecher landen in Deutschland pro Stunde im Müll.
  • 2,8 Milliarden Kaffeebecher verbrauchen die Deutschen im Jahr.
  • Das kommt im Jahr auf einen Müllberg von 40.000 Tonnen.

Freiburg ist Vorreiter für den Becherpfand

Um diesen Wahnsinn zu stoppen, gibt es bereits in vielen Städten ein Merweg-Pfandsystem. Vorreiter dafür ist Freiburg mit einem Projekt der Stadt. Dort gibt es bereits seit November 2016 den Freiburgcup – ein Kaffeebecher, der bis zu 400 Mal wieder verwendet werden kann. Auf den Becher zahlen Kunden 1 Euro Pfand. Anfangs nahmen 16 Cafés und Bäckereien an der Aktion teil, mittlerweile sind es 94. Die teilnehmenden Geschäfte können Verbraucher an einem Aktionsaufkleber an der Ladentür erkennen.

Die Stadt Freiburg will mit dem Projekt den riesigen Müllberg reduzieren, der durch Kaffeebecher jährlich entsteht. Die Cups sind leider nicht 100 Prozent Mehrweg, da sie einen Einwegdeckel haben. Das hat hygienische Gründe. Die Deckel landen jedoch in der gelben Tonne und damit im Recycling. Zudem besteht natürlich auch immer die Möglichkeit, seinen Kaffee im Sinne der Umwelt ohne Becher zu trinken. Trotz der Einwegdeckel reduziert sich die Abfallmenge durch den Freiburgcup enorm und spricht das Umweltbewusstsein der Verbraucher an.

Pfandsystem für Kaffeebecher: Weitere Städte ziehen nach

Wie man am Freiburger Beispiel erkennt ist ein flächendeckendes Pfandsystem eine Win-win-Situation für alle Beteiligten: Die teilnehmenden Geschäfte zeigen, dass ihnen Umweltbewusstsein am Herzen liegt und werten ihr Image auf. Gleichzeitig reduziert sich die Restmüllmenge, was für die Stadt, die Verbraucher und die Umwelt erfreulich ist.

Am Freiburgcup haben sich bereits weitere Städte ein Beispiel genommen. In diesen deutschen Städten gibt es ein Pfandsystem für Kaffeebecher:

  • Freiburg (Freiburgcup)
  • Rosenheim (reCup)
  • München(reCup)
  • Berlin (reCup und Just swap it)
  • Hamburg (Refill it!)
  • Göttingen (Faircup)
  • Düsseldorf (CupforCup)
  • Mainz (Con-Cup)

Nachhaltig Kaffee trinken in Rosenheim und München

In Rosenheim haben zwei Jungunternehmer den sogenannten reCup erfunden. Das Prinzip orientiert sich am Freiburger Modell. Der Pfand beträgt ebenfalls 1 Euro und der Becher ist sogar bis zu 500 Mal wiederverwendbar. Der Mehrweg-Kaffee ist insgesamt günstiger als der aus dem Einwegbecher. Dass  soll einen weiteren Kaufanreiz schaffen. Den reCup gibt es auch in München.

Weiterführende Informationen zum Thema Pfandsystem für Kaffeebecher

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