Gesellschaft

Immer noch zu wenig Fairness bei Smartphones und Co.

THEMENWOCHE FAIRE HANDYS | Vom 27.02. bis zum 02.03.2017 fand der Mobile World Congress in Barcelona statt. Die Hightech-Welt traf sich - wie jedes Jahr - um neuste Smartphone-Modelle und lustige Gadgets vorzustellen. Dabei widmete sich der Kongress aber nur am Rande den Problemen der Rohstoffbeschaffung und Handyproduktion.

THEMENWOCHE FAIRE HANDYS | Vom 27.02. bis zum 02.03.2017 fand der Mobile World Congress in Barcelona statt. Die Hightech-Welt traf sich - wie jedes Jahr - um neuste Smartphone-Modelle und lustige Gadgets vorzustellen. Dabei widmete sich der Kongress aber nur am Rande den Problemen der Rohstoffbeschaffung und Handyproduktion.

03.03.2017 - ein Beitrag von Gessica Mirra, © Fairphone

Auf der weltgrößten Mobilfunkmesse in Barcelona wurden auch in diesem Jahr wieder die allerneusten Smartphones und Tablets präsentiert. Um die meisten dieser Modelle produzieren zu können, wurden jedoch abermals wertvolle Edelmetalle und sogenannte Seltene Erden benötigt. Nicht jedoch für Fairphone:

Kein neues Modell von Fairphone: Hier wird auf Upgrates gesetzt

Beim niederländischen Smartphone-Unternehmen Fairphone gibt es in diesem Jahr kein neues Modell vorzustellen, dafür ein Upgrade für das aktuelle. Denn statt der jährlich neuen Generation, die die Absatzzahlen ankurbeln soll, will man bei Fairphone den Lebenszyklus der älteren Smartphones verlängern. In den kommenden Wochen wird es das Upgrade für die Android-Version geben sowie ein Modul-Upgrade für die Rück- und Front-Kamera.

Fairphone setzt sich bereits seit 2010 dafür ein, Smartphones möglichst ohne Ausbeutung von Mensch und Natur zu produzieren und eine Bewegung für fairere Elektronik voranzutreiben. Dafür setzen sie auf eine transparente Lieferkette, vom Bergbau über Design bis zur Produktion. Fairphone wurde dafür bereits mit dem Umweltzeichen "Blauer Engel" und dem Deutschen Umweltpreis ausgezeichnet.

Bisher wurden mehr als 125.000 Fairphones verkauft. Trotzdem liegt Fairphone damit noch weit hinter jenen Zahlen, die Apple, Samsung und Co. präsentieren können. Das Start-Up sieht aber trotzdem schon Erfolg. Neben den Verkäufen im Online-Shop und bei Mobilfunkern wie T-Mobile in Österreich, ist Fairphone kürzlich auch ins Geschäft mit Unternehmenskunden eingestiegen. So können beispielsweise Angestellte der Stadtverwaltung von Barcelona Fairphones als Firmenhandy wählen.

Wichtige Botschaft: Nutzerverhalten muss sich ändern

Würde die Nutzungsdauer unserer Smartphones auf fünf Jahre erhöht werden, da sind sich die Erfinder des Fairphones sicher, könnte der Einfluss auf die globale Erwärmung dank des eingesparten Kohlendioxids, um 30 Prozent reduziert werden. Fast alle Geräte sind jedoch deutlich kürzer im Einsatz. Das liegt zum einen an den Konzernen, aber auch an den Kunden, die den neusten Trends hinterherjagen. Laut einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands Bitkom haben nur zwölf Prozent der Deutschen ein Smartphone, das älter ist als zwei Jahre. Bei knapp einem Viertel ist es ein bis zwei Jahre alt. 63 Prozent besitzen sogar ein Modell, das nicht älter ist als ein Jahr.

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