Gesellschaft

Ich würde mir wünschen dass das Umweltjahr ein Umdenken bei den Menschen bewirkt

Wir sind auf die Straße gegangen und haben Hamburger Bürger zum Umwelthauptstadtjahr befragt. Anne Tucholka (23) wohnt erst seit ein paar Tagen in Hamburg und hat bereits vom Umwelthauptstadtjahr gehört.

Wir sind auf die Straße gegangen und haben Hamburger Bürger zum Umwelthauptstadtjahr befragt. Anne Tucholka (23) wohnt erst seit ein paar Tagen in Hamburg und hat bereits vom Umwelthauptstadtjahr gehört.

Wie wichtig ist Ihnen der Umweltschutz und was konkret tun Sie dafür?

Umweltschutz ist mir wichtig, jedoch bin ich kein „Umweltfanatiker“. Mein Beitrag ist, dass ich kein Auto besitze und alle Strecken mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklege. Beim Einkaufen achte ich nicht grundsätzlich auf Bio-Produkte, lege aber beispielweise bei Eiern oder Fleisch Wert auf eine artgerechte Haltung der Tiere.

Haben Sie schon vom Umwelthauptstadtjahr 2011 gehört?

Ja, habe ich. In einem Tourismusmagazin wurde darüber berichtet. Weiterhin habe ich darüber bei meinen Recherchen über die Stadt Hamburg auf www.hamburg.de gelesen.

Welche Erwartungen haben Sie an das Umwelthauptstadtjahr?

Da ich neu in der Stadt bin, habe ich nur ungefähre Vorstellungen vom Umwelthauptstadtjahr. Ich erwarte in jedem Fall konkrete (auch medienwirksame) Akzente, wie bspw. eine autofreie Woche in Hamburg. Ebenso könnte ich mir Mitmach-Aktionen oder Wettbewerbe in den einzelnen Bezirken vorstellen, wie zum Beispiel: „Wer hat den grünsten Innenhof“ oder „welches Wohngebiet verbraucht am wenigsten Strom in einer bestimmten Woche“?

Wo könnte in Hamburg mehr für die Umwelt getan werden?

Das einzige, was mir in der kurzen Zeit bisher aufgefallen ist, sind zu wenige Sammelcontainer für eine gute Mülltrennung.

Kritiker behaupten, dass von städtischer Seite zu viel Geld für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit für das Umweltjahr ausgegeben wird. Dies könnte man stattdessen gezielt in Umweltmaßnahmen investieren. Finden Sie die Kritik gerechtfertigt?

Diese Kritik finde ich berechtigt. Oft wird viel geredet und wenig konkret unternommen. Pressearbeit, attraktive Logos und Aufmerksamkeit erregende Slogans sind wichtige Kommunikationsmittel, helfen jedoch nicht konkret dem Umweltschutz.

Wissen Sie, was das Unternehmen, in dem Sie beschäftigt sind, für den Umweltschutz tut?

Ich arbeite bei einer Kreuzfahrtgesellschaft, die hauptsächlich Segelkreuzfahrten anbietet, was, soweit es die Windverhältnisse zulassen, umweltfreundliches Reisen garantiert.

Glauben Sie, dass das Umweltjahr ein Umdenken bei den Menschen bewirkt und sie aktiver werden lässt?

Das sollte das Ziel sein, ich würde es mir sehr wünschen. Abhängig ist die Erreichung dieses Ziels meiner Meinung nach in erster Linie von der Art der Kommunikation zwischen Veranstalter, also der Stadt Hamburg, und den Bürgern. Die Bürger sollten beim nachhaltigen Handeln aktiv von der Stadt unterstützt werden und sich mit ihrer Stadt als Umwelthauptstadt identifizieren. Ideal wäre es, wenn die Stadt Hamburg auch über das Hamburger Umweltjahr 2011 hinaus als Umweltstadt wahrgenommen würde, in der nachhaltiges Handeln in allen Bereichen verankert ist.



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