Gesellschaft

Grüne Produkte und ihr Absatz

Der Absatz grüner Produkte steigt stetig. Der Umsatz mit grünen Produkten beträgt jährlich mehrere Milliarden Euro. Einige Branchen, wie beispielsweise die Bereiche Wohnen oder Mobilität, profitieren überdurchschnittlich von dem gesellschaftlichen Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Der Absatz grüner Produkte steigt stetig. Der Umsatz mit grünen Produkten beträgt jährlich mehrere Milliarden Euro. Einige Branchen, wie beispielsweise die Bereiche Wohnen oder Mobilität, profitieren überdurchschnittlich von dem gesellschaftlichen Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit.

06.03.2018 - Ein Beitrag von Gessica Mirra, Fotos: © Pexels

In einem Beitrag des Umweltbundesamtes aus dem Jahre 2016 werden die Absatzzahlen von grünen Produkten aus dem Jahr 2014 zusammengefasst und mit denen aus dem Jahr davor verglichen:

Schon vor vier Jahren gaben die Deutschen insgesamt rund 50. Milliarden Euro für sogenannte grüne Produkte aus. Vor allem im Bereich "Wohnen", dem Bereich mit der größten Umweltwirkung, flossen rund 24 Milliarden Euro in energetische Sanierungen, in Maßnahmen für ein energieeffizientes Wohnen und ähnliches. Im Bereich nachhaltige Mobilität bzw. Elektromobilität gaben die Bundesbürger 15 Milliarden Euro aus - etwa für Tickets und Abos für Öffentliche Verkehrsmittel -, für Fahrten im CarSharing-Auto oder die Anschaffung von Hybridautos. Die Ausgaben für Biolebensmittel und Produkte aus nachhaltiger Fischerei lagen bei rund 10 Milliarden Euro. Für nachhaltige Textilien, Papier- und Holzprodukte sowie Reinigungsprodukte wurden 1,6 Milliarden Euro ausgegeben. 52,7 Milliarden Euro wurden von den Konsumenten in grüne Geldanlagen angelegt, solche Finanzanlagen, die ökologisches und soziales Zusatznutzen mit sich bringen.


 
Insgesamt war der Absatz im Jahr 2014 im Bereich Wohnen etwas rückläufig, obwohl der Umsatz aller grünen Produkte allgemein leicht gestiegen ist. Circa eine Milliarde Euro mehr wurde 2014 im Vergleich zum Vorjahr mit grünen Produkten eingenommen. Hohes Umsatzwachstum versprachen schon damals - und das tun sie weiterhin - Haushaltsgroßgeräte und Beleuchtung, sowie - in etwas abgeschwächter Form - MSC-Produkte, Farben sowie Lacke.             

Um die Kaufkraft im Bereich "grüne Mode" und nachhaltige Textilien zu messen wurden zwischen dem 21. August 2015 und 27. August 2015 1.019 Menschen im Alter von 18-69 Jahre gefragt: "Bei welchem der genannten Mode-Shops haben Sie bereits Kleidung eingekauft?". Diese Frage war Teil des im April 2016 veröffentlichten "Slow Fashion Monitor" von Splendid Research. Die dazu gehörende Grafik auf Statista zeigt, dass demnnach bis dato die meisten ihre grüne Mode bei Hessnatur suchten, nämlich 9,4 Prozent der Befragten. Bei Waschbär waren es 8 Prozent, bei Grüne Erde 5,6 Prozent, bei Mr. & Mrs. Green 3,8 Prozent, bei Armedangels 2,6 Prozent, bei Fairtragen 2,5 Prozent, bei Manomama nur noch 1,6 Prozent, im Avocadostore 1,4 Prozent, bei Grüne Wiese ebenfalls 1,4 Prozent, bei Better 2gether 1,3 Prozent, bei Mass Natur 1,2 Prozent, bei Bleed 1 Prozent und bei Dear Goods 0,9 Prozent. Jeweils 0,8 Prozent der Befragten gaben an, ihre nachhaltige Mode schon mal bei Slowmo oder Zündstoff gekauft zu haben. Bei Greenality hatten 0,7 Prozent eingekauft, bei Lanius 0,6 Prozent, bei Glore auch 0,6 Prozent, bei Mi wai und Grundstoff 0,5 Prozent und bei Marlowe nature 0,4 Prozent.


 
Grüne Produkte in Deutschland 2017


Die dritte Studie des Umweltbundesamtes zum nachhaltigen Konsum im Jahr 2017, betrachtet die drei zentralen Konsumbereiche Wohnen, Mobilität und Ernährung.
 
Diese Studie bestätigt, dass nachhaltige und grüne Produkte den Nischenbereich verlassen haben und die Produkte längst für den großen Markt taugen. Beispiele, die im Zusammenhang genannt werden sind: energieeffiziente Haushaltsgeräte und Produkte aus nachhaltigem Fischfang. Die Kaufbereitschaft für diese grünen Produkte ist außerordentlich hoch. Auch insgesamt haben die grünen Produkte "weiter zugelegt". Sie konnten bis auf einige wenige Ausnahmen nicht nur den Umsatz steigern, sondern auch Marktanteile dazugewinnen.

Doch die Politik muss genauer hinschauen. Es kann nicht nur darum gehen, mehr grüne Produkte zu kaufen und verkaufen. Vielmehr müssen sich Fragen wie "Ist die Marktdynamik ausreichend, um auch Umwelterfolge damit realisieren zu können?" und "Wie viele Produkte und Dienstleistungen brauchen wir überhaupt und wie können wir zu suffizienteren Lebensstilen finden?" gestellt werden. Denn ein nachhaltiger Konsum ist kein Selbstläufer. Es bedarf verstärkter Anstrengungen aller beteiligten aus Politik, Industrie und Handel - bis hin zu den Verbrauchern.

Die Broschüre mit allen Ergebnissen kann hier kostenlos als pdf runtergeladen werden.

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