Gesellschaft

Flixbus Unfall: Wie sicher und nachhaltig ist das Reisen mit „Billig-Anbietern“ wirklich?

Bus, Bahn, Flugzeug oder Auto? Wir erklären euch anschaulich, welches Verkehrsmittel am nachhaltigsten und sichersten ist. 

Bus, Bahn, Flugzeug oder Auto? Wir erklären euch anschaulich, welches Verkehrsmittel am nachhaltigsten und sichersten ist. 

28.05.2019

Im Mai 2019 verunglückte ein Flixbus auf der A9 bei Leipzig. Mit 72 Verletzten, darunter 9 schwer, und einem Todesfall, warf der Unfall einige Fragen zu der Sicherheit von Fernbussen auf.

So ist der Unfall vom 19. Mai nicht der erste, in dem das Unternehmen verwickelt war. Im August 2018 verunglückte ein Flixbus auf der A19, wobei 6 Menschen schwer und 10 leicht verletzt wurden. Im Dezember 2017 schätze ein Flixbus-Fahrer die Höhe einer Brücke falsch ein und beschädigte das Dach des, glücklicherweise leeren, Fahrzeuges schwer. Viele fragen sich inzwischen zudem, wie gut die Arbeitsbedingungen der Flixbusfahrer sind, denn bei dem neuesten Verkehrsunfall ging die Verkehrspolizei von Sekundenschlaf als Unfallursache aus.

Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass sich im Jahr 2017 etwa 12% der 1346 Flixbus-Busfahrer nicht an die Lenk- und Ruhezeiten hielten. Verdi erklärt gegenüber der Zeitung außerdem, dass die Dunkelziffer an Unfällen bei Fernbusunternehmen recht hoch ist, denn viele kleinere Unfälle finden in nationalen Nachrichten keine Aufmerksamkeit, sondern bleiben auf Lokalebene, da diese nicht mehr vom Bundesverkehrsministerium erfasst werden. Schlechte Arbeitsbedingungen und Billiglöhne für eine größer werdende Zahl an Arbeitskräften aus Ost- und Südeuropa werden dem Unternehmen vorgeworfen.

Dieses wehrt sich gegen solche Anschuldigungen vehement. Die Sicherheit der Fahrgäste und Fahrer stehe für das Unternehmen an oberster Stelle. Die Einhaltung der Ruhezeiten wird, so Flixbus, mit digitalen Fahrtenschreiber und Satellitendaten überprüft. Die Fahrzeuge seien TÜV Süd kontrolliert und werden regelmäßigen Stichproben unterzogen. Die Busse verfügen zudem über Spurhalteassistent, Abstandsregeltempomat und Aufmerksamkeitsassistent. Ob diese Sicherheitssysteme vom Fahrer jedoch aktiviert werden, so die Süddeutsche Zeitung, ist kaum zu überprüfen. Aber selbst eingeschaltete Sicherheitssysteme können vom Fahrer ignoriert werden.

Sicherheit im Vergleich

Müssen sich Kunden nun um ihre Sicherheit in Fernbussen sorgen? Generell kann man diese Frage mit „nein“ beantworten. Trotz einiger Vorkommnisse sind Fahrten in Fernbussen, also auch im Flixbus, sicher. Um ein Vielfaches gefährlicher ist die Fahrt in einem Personenkraftwagen. Wer dem Busunternehmen nicht vertraut und lieber auf Mitfahrzentralen umsteigt, setzt sich also einem größeren Risiko aus.

Die sichersten Verkehrsmittel sind das Flugzeug und der Zug. Der Bus folgt aber dicht darauf. Das Verletzungsrisiko durch das Mitfahren in einem Auto ist etwa 125-mal höher als in der Bahn. „Das Todesrisiko für Busreisende ist viermal höher als für Bahnreisende, das Verletzungsrisiko im Bus liegt 41-mal über dem der Bahn“, aber noch weit hinter dem der PKWs, so die Welt.

Am sichersten ist statistisch gesehen das Fliegen. Allerdings ist die Verkehrsleistung des Flugzeugs auch deutlich geringer als von Auto, Bus und Bahn, denn dieses ist für die Alltagsmobilität keine Option. Hinzu kommt, dass das Flugzeug in Dingen Nachhaltigkeit die hinteren Ränge belegt.

Nachhaltigkeit im Vergleich

Betrachtet man den Aspekt der Nachhaltigkeit schneiden Fernbusse sehr gut ab. Das Umweltbundesamt verweist darauf, dass Bus und Bahn die deutlich klimafreundlicheren Alternativen zu Flugzeug und Auto seien. „Wer beispielsweise ein Jahr lang mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt mit dem Auto zur Arbeit fährt, kann bei einer Entfernung von 25 Kilometern rund 3.700 Euro und rund 320 Kilogramm CO2 sparen. (Annahme: an 220 Tagen 24 km mit der S-Bahn und zu Fuß statt mit dem Pkw zur Arbeit)“, so das Umweltbundesamt. Etwas besser sieht es mit Mitfahrgelegenheiten aus, denn hier muss nicht ein Pkw pro Person berechnet werden, die monetären und ökologischen Kosten werden durch die entsprechende Personenanzahl pro Auto geteilt. Dennoch schneiden Bahn und Bus in der Regel besser ab.

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