Gesellschaft

Gefahren am Arbeitsplatz: Wie schädlich sind Laserdrucker & Co. wirklich?

An deutschen Arbeitsplätzen müssen viele Arbeitnehmer leiden – aber nicht etwa, weil die Arbeitsbedingungen so schlecht wären, sondern weil viele Gefahren unsichtbar bleiben.

An deutschen Arbeitsplätzen müssen viele Arbeitnehmer leiden – aber nicht etwa, weil die Arbeitsbedingungen so schlecht wären, sondern weil viele Gefahren unsichtbar bleiben.

08.12.2014 - Bild: Cornelia Menichelli / pixelio.de

An deutschen Arbeitsplätzen müssen viele Arbeitnehmer leiden – aber nicht etwa, weil die Arbeitsbedingungen so schlecht wären, sondern weil viele Gefahren unsichtbar bleiben. Dazu zählen Probleme im Bereich der Ergonomie (wozu beispielsweise die richtigen Stühle und Computermäuse gehören), aber auch die Emissionen aus Geräten wie Laserdruckern können schädlich sein – oder? Wir beantworten in diesem Artikel alle Fragen rund um unsere angeblich gefährlichen Arbeitsplätze.

Gesundheitliche Probleme ansprechen
In den allermeisten Büros herrscht Einheitsausstattung, so dass Arbeitnehmer die Stühle, Mäuse und Monitore nutzen müssen, welche dort vorhanden sind (allerhöchstens die Maus kann jedoch auch selbst mitgebracht werden). Es kann jedoch nicht schaden, auf diese Probleme hinzuweisen, denn unter anderem können folgende Probleme entstehen:

„Schlechte“ Bürostühle ohne anpassbare Rückenlehne sind Gift für die Wirbelsäule und damitden Rücken im Allgemeinen. Wer täglich annähernd acht Stunden sitzen muss, sollte dasmöglichst bequem tun, denn sonst sorgen die entstehenden Gesundheitsschäden für Milliardenkosten der Krankenkassen (von den Schmerzen ganz zu schweigen).

Auch vermeintlich kleine Problemverursacher wie falsche Computermäuse dürfen gerne angesprochen werden. Mäuse, die nicht gut in der Hand liegen, können beispielsweise Sehnenscheidenentzündungen hervorrufen. Die sind akut zunächst nicht weiter gefährlich, aber schmerzhaft. Ein kleiner Tipp: Mäuse für Spieler sind ergonomisch häufig sehr angenehm geformt und für die Büroarbeit ebenso gut zu gebrauchen wie für ihren eigentlichen Einsatzzweck. Hr-Online.de hat einen Ratgeber zum Thema Sehnenscheidenentzündung durch die Überbelastung am PC verfasst.

Wenn ein Monitor zu dunkel oder zu hell eingestellt ist oder die Darstellung von Schriften und Grafiken zu klein ausfällt, ist dies auf Dauer kein tragbarer Zustand. Die Augen werden strapaziert und die Performance bei der Arbeit leidet. In diesen Fällen kann es nicht schaden, ein neues Modell zu verlangen oder die Einstellungen anpassen zu lassen, sofern möglich.

Das klingt wirklich nicht besonders gesund…
… aber der schlimmste Übeltäter wartet erst noch auf uns. Der Laserdrucker, welcher praktisch in allen Büros in Deutschland zu finden ist, gilt für Laien als überaus gefährlich. Wer hat in der Mittagspause beim Plaudern noch nicht davon gehört, dass Tonerpulver angeblich krebserregend ist, Schadstoffe in die Umwelt gelangen, der Krach dieser Geräte krank macht und dergleichen mehr? Sehen wir uns dazu an, was wirklich hinter diesen Aussagen steckt.

Tonerpulver ist für den Menschen in hohen Dosierungen giftig. Diese Aussage ist nicht widerlegbar und wurde 2010 beispielsweise in einer Studie nachgewiesen. Demnach können Partikel des Pulvers das Erbgut beschädigen, eine krebsartige Tumorzelle könnte also entstehen. Aber: Es ist fraglich, ob moderne Tintenstrahldrucker überhaupt dazu in der Lage sind, die dafür notwendigen Mengen an Partikeln auszustoßen. Diese verdampfen praktisch direkt nach dem Auftragen des Pulvers auf das Papier, so dass von einer akuten Krankheitsgefahr wohl nicht mit Sicherheit gesprochen werden kann.

Es kann dennoch nicht schaden, den Laserdrucker nicht unbedingt in der Küche in der Nähe von Lebensmitteln oder auch im Büro eines Mitarbeiters aufzustellen. Sie produzieren bei der dauerhaften Arbeit viel Abwärme, sind relativ laut und die Belastung durch das besagte Tonerpulver ist noch nicht komplett von der Hand gewiesen. Ideale Aufstellungsorte sind entweder ein eigenes Druckerzimmer oder auch eine Abstellkammer, in welcher nur selten Menschen verkehren.  

Aber wer hat Recht?
Einige Verbrauchermagazine weisen auf „Milliarden von Partikeln“ hin, welche durch den Tonerstaub in die Luft gewirbelt würden. Gleichzeitig gibt es Branchenverbände wie BITKOM, welche die Gefahren als nebensächlich und praxisfern einstufen (Frage 1 und 14). Ein weiterer Fakt ist, dass moderne Büros ohne Laserdrucker praktisch nicht auskommen, da sie langfristig gesehen sowohl günstiger als auch schneller arbeiten als ihre Verwandten aus dem Tintenstrahllager. Ein Verzicht scheint daher nicht möglich, weshalb wir abschließend auch ein wenig Entwarnung geben möchten. Ja, Laserdrucker sollen möglicherweise krebsverursachend
arbeiten können – aber diese Erreger wurden von den Medien inzwischen schließlich auch in Kartoffelchips oder Gummibärchen nachgewiesen, von einer gewissen Überdramatisierung kann also durchaus die Rede sein. Wer also nicht unbedingt die Luft direkt aus den Gehäuseöffnungen eines Laserdruckers einatmet, sollte auf lange Sicht von Beschwerden verschont bleiben.




Kommentare
Luki
24.02.2017
Wir haben uns im Büro neulich auch Gedanken über die Schädlichkeit unserer Geräte Gedanken gemacht. Ob und wie schädlich sie sind, werden wir wahrscheinlich erst in vielen Jahren spüren.

Markus
10.12.2014
Danke für den Beitrag. Mit so einer Sehnenscheidenentzündung hatte ich auch schon zu kämpfen, weil ich zu lange am PC saß... Seither habe ich mir eine Gaming-Maus besorgt.

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