Gesellschaft

Ein Plusenergiehaus gewinnt mehr Energie als es bezieht

Smart Living - oder smartes Wohnen - wird für die privaten Haushalte ein immer größeres Thema. Plusenergiehäuser gehören ebenfalls in diese Thematik. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie mehr Energie gewinnen, als sie beziehen. Wenn sie Energie von außen beziehen, dann nur Energie aus Erneuerbaren Energien.

Smart Living - oder smartes Wohnen - wird für die privaten Haushalte ein immer größeres Thema. Plusenergiehäuser gehören ebenfalls in diese Thematik. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie mehr Energie gewinnen, als sie beziehen. Wenn sie Energie von außen beziehen, dann nur Energie aus Erneuerbaren Energien.

05.07.2018 - Ein Beitrag von Gessica Mirra, Foto: Symbolbild © Pexels

Was ist ein Plusenergiehaus?

In einem Plusenergiehaus – es wird auch Energiehaus Plus genannt - wird die Energie, die für Heizung und Warmwasser benötigt werden, selbst gewonnen – durch thermische Solaranlagen und Photovoltaikanlagen etwa. Ein Plusenergiehaus zeichnet sich dadurch aus, das es ausschließlich aus zu 100 Prozent regenerativen Energien versorgt wird. Fenster und Glasfassaden sind dreifach verglast, die Gebäudehülle ist wärmebrückenfrei gedämmt und Frischluft wird ohne Wärmeverlust ausgetauscht. Ziel eines Plusenergiehauses ist es, kein CO2 in die Atmosphäre abzulassen.

Für ein Plusenergiehaus wird meist Holz als Baustoff verwendet. Es ist nachhaltig, sieht gut aus und sorgt für ein warmes Raumklima. Zudem lässt sich Holz gut zur Wärmedämmung nutzen. In Räumen, in denen es feucht wird – wie etwa im Bad oder in der Küche – kommt meist der Baustoff Lehm zum Einsatz. Viele Plusenergiehäuser zeichnen sich außerdem durch ihre großes Glasschiebetüren und -Fenster aus, so gelangt viel Sonnenlicht ins Haus. Kurze Leitungen für Heizung, Lüftung und Warmwasserversorgung - und daraus resultierend niedrige Wärmeverluste sowie geringe Energiemengen – bringen ebenfalls die gewünschten Erfolge eines Plusenergiehauses.

Es ist auch keine Seltenheit mehr, dass mit dem überschüssigen Strom aus Plusenergiehäusern Elektroautos aufgeladen werden.

Worauf muss beim Bau eines Plusenergiehauses geachtet werden?

Schon vor dem Bau eines Plusenergiehauses muss einiges bedacht werden: So muss das Haus optimal zur Sonne hin ausgerichtet sein, damit die Solarkollektoren höchstmögliche Jahresbeträge einfahren können. Auch die Aufteilung der Räume etwa muss vorher gut durchdacht werden. Sollen die Bewohner des Hauses Energie sparen, macht es Sinn, die Schlafräume zur dunkleren und kühleren Nordseite hin einzuplanen und die Wohnräume gen Süden einzurichten. Besondere Aufmerksamkeit gilt beim Bau auch den sogenannten Gebäudehüllen. Die Hülle sollte absolut luftsicht sein, damit die Energie nicht nach draußen verschwindet.
Der Bau eines Plusenergiehauses ist in der Regel teurer als ein "normales" Niedrigenergiehaus, da insbesondere die Anlagentechnik umfangreicher ist.

Auswahl der Haushaltsgeräte

Damit der Energieverbrauch nicht durch Haushaltsgeräte in die Höhe steigt, sollten diese im Plusenergiehaus nicht nur nach ihrer Funktionalität und Gebrauchseigenschaften ausgewählt werden, sondern auch nach Energie- und Wasserverbrauch. Zur Orientierung dient dabei das Energielabel der Hersteller.

Und auch bei der Auswahl der Beleuchtung gilt: Mit LEDs und Energiesparleuchten sparen Sie Strom.

Plusenergiehaus nicht gleich Plusenergiehaus

Obwohl der Begriff Plusenergiehaus als Marke geschützt ist, gibt es keine allgemeine Norm ab wann ein Plusenergiehaus auch als solches bezeichnet werden darf. So ist nicht klar festgeschrieben, ob auch die Beleuchtung des Hauses Teil der Energiebilanz ist oder eben nur die Warmwasser und Beheizung.

Aber: Plusenergiehäuser nur so „positiv“ wie das Wetter und seine Bewohner

Weltweit sind seit den frühen 1990er Jahren mehrere hundert Gebäudeprojekte verwirklicht worden, deren Zielvorgabe darin bestand, eine positive Energiejahresbilanz zu erreichen. Doch nicht immer wird das Ziel eines positiven Energieverbrauchs erreicht.
Bereits vor einigen Jahren machte das Architekturportal Detail darauf aufmerksam, dass das Ziel von einem positiven Energieverbrauch am Ende des Jahres nicht immer so leicht erfüllt werden kann: Denn Plusenergiehäuser sind abhängig von Witterung und Sonneneinstrahlung. Ist letztere geringer als erwartet, kann es zu Energieversorgungsengpässen kommen. Und natürlich ist das Energienutzungsverhalten der Bewohner des Hauses von großer Bedeutung. Heizen sie mehr als empfohlen und lüften sie zu viel? Dann ist der Energieausgleich negativ.

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