Gesellschaft

Ein eigenes Stück Land in der Stadt

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | "meine ernte" bietet Großstädtern die Möglichkeit ein eigenes Stück Land mit Gemüse zu bewirtschaften. Hobby-Gärtner dürfen sich auf Bewegung unter freiem Himmel, knackiges und unbelastetes Gemüse ohne Plastikverpackung und einen Ausgleich zum stressigen Job freuen.

UNTERNEHMENSVORSTELLUNG | "meine ernte" bietet Großstädtern die Möglichkeit ein eigenes Stück Land mit Gemüse zu bewirtschaften. Hobby-Gärtner dürfen sich auf Bewegung unter freiem Himmel, knackiges und unbelastetes Gemüse ohne Plastikverpackung und einen Ausgleich zum stressigen Job freuen.

31.01.2018 - Das Interview führte Gessica Mirra, Foto: © meine ernte

LifeVERDE: Frau Kirchbaumer, welche Idee verfolgen Sie mit meine ernte und wie funktioniert Ihr Konzept?

Natalie Kirchbaumer: Wir möchten Städtern in der schnelllebigen Zeit auf einfache Weise das Naturerlebnis möglich machen, ein eigenes Stück Land mit Gemüse zu bewirtschaften und so ihrer Nahrung von Frühjahr bis Herbst beim Wachsen zuzuschauen. Wir bieten bei meine ernte Rund-Um-Service, das heißt die Gärten sind professionell mit über 20 verschiedenen Gemüsesorten vorbereitet, wir stellen Gartengeräte und Wasser und unterstützen die Gärtner tatkräftig z. B. über unseren Gärtnerbrief oder unserer Gemüsehotline über die gesamte Saison mit all unserem Wissen rund um den Gemüsegarten.

Welche Vorteile bringt diese Form des eigenen Anbaus?

Bei uns kann man regionalen Gemüseanbau selbst erleben ohne bestimmte Fähigkeiten mitbringen zu müssen. Durch das Rund-Um-Konzept sind die schwersten und kompliziertesten Arbeiten bei der Saisoneröffnung des Gartens Ende April / Anfang Mai bereits erledigt. Wir nehmen unsere Gärtner an die Hand und stellen vor Ort nahezu alles, was man benötigt zur Verfügung – auf diese Weise kann im Grunde Jeder mitmachen, der Lust auf ein besonders Hobby hat. Eine lange Bindung gibt es dabei auch nicht.

Welches Feedback erhalten Sie? Wie wird Ihre Idee aufgenommen?

Viele Menschen sind glücklich, durch meine ernte die Möglichkeit zu haben, einfach und flexibel in der Stadt Gärtnern zu können. Bewegung unter freiem Himmel, knackiges und unbelastetes Gemüse ohne Plastikverpackung, einen erdenden Ausgleich zum stressigen Job – das sind positive Aspekte, die wir häufig von unseren Gärtnern hören. Einige möchten auch ihren Kindern zeigen, dass das Gemüse nicht im Supermarkt wächst oder finden es spannend, durch uns eine Möglichkeit zu bekommen, in ihrer Versorgung wieder selbstständiger zu werden. Das Schönste Feedback ist, wenn Menschen mit einem breiten Grinsen erzählen, dass sie eine richtige Beziehung zu der kleinen Möhre aufgebaut haben, während sie sie über Wochen beim Wachsen angefeuert und liebevoll umsorgt haben. Wir freuen uns sehr über dieses positive Feedback und haben inzwischen Anfragen aus ganz Deutschland von Menschen, die gerne bei uns mitmachen möchten.

Wie kam es zur Entstehung von meine ernte und welche Firmenphilosophie verfolgt Ihr Unternehmen?

Die Idee zu meine ernte kam meiner Freundin Wanda und mir nachdem wir uns ein paar Jahre nach dem Studium durch einen Zufall bedingt in Bonn wieder getroffen haben und uns mit dem Thema Ernährung auseinandergesetzt haben. Was ist die Alternative zu plastikverpacktem und gespritztem Gemüse, das mit Schiffen und LKWs aus der ganzen Welt angeliefert wird? Wo können wir trotz Stadtwohnung unser eigenes Gemüse anbauen? Und wie wäre es, wenn einfach Jeder Städter einen eigenen Garten genießen und frisches Gemüse vor Ort ernten könnte? Mit meine ernte möchten wir möglichst vielen Menschen das Erlebnis bieten, auf einfache Weise gesunde Lebensmittel bis zum Teller zu begleiten.

Wie leben Sie im Unternehmen außerdem Nachhaltigkeit?

Zum einen fußt das Konzept an sich ja bereits auf Nachhaltigkeit, da wir uns im Kern lediglich der Erde, Sonne und Wasser bedienen. Wir möchten unseren Gärtnern mit dem Gemüsegarten vermitteln, welche Gemüsesorten in unserer Region und zu welcher Jahreszeit wachsen. Dieses Wissen wenden unsere Gärtner dann auch außerhalb des Gartens und außerhalb der Saison an.

Zudem achten wir darauf möglichst ressourcenschonend zu arbeiten: Wie reparieren z.B. häufig, statt direkt neu zu kaufen, drucken wenig und wenn, nur auf Umweltpapier usw. Bei uns hört die Nachhaltigkeit aber nicht beim Unternehmenskonzept auf, wir versuchen diese so gut es geht auch privat zu leben. So werden z. B. beim Mittagessen im Team leckere vegane Gerichte vertilgt und die meisten von uns greifen häufiger zum Fahrradhelm als zum Autoschlüssel.

Ihr Tipp: Welche Trends im Bereich „Nachhaltige Ernährung“ finden Sie aktuell besonders spannend?

Wir finden einfach die Entwicklung spannend, dass sich immer mehr Menschen dafür interessieren, wo ihre Nahrung herkommt und hinterfragen, auf welche Weise sie entstanden ist. Die hohe Anzahl an „nachhaltigen Ernährungs-Trends“ zeigt, dass die Menschen Lebensmittel als wertvolles Gut verstehen, das Teil des Lebenskreislaufs ist, den es zu schützen gilt. Sie möchten sich aktiv an diesem Kreislauf beteiligen, wieder handlungsfähiger werden und haben häufig ein Bewusstsein entwickelt, dass gute Nahrung nicht selbstverständlich ist und weltweit immer knapper wird.

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