Gesellschaft

Möbel der Zukunft: aus Pilzen, Skateboards und Plastikflaschen?

Einige Designer experimentieren seit Jahren auch mit Pflanzenresten, Gemüseabfällen und ähnlichen organischen Überbleibseln. So entstehen aus Seegras beispielsweise Sitzschalen.

Einige Designer experimentieren seit Jahren auch mit Pflanzenresten, Gemüseabfällen und ähnlichen organischen Überbleibseln. So entstehen aus Seegras beispielsweise Sitzschalen.

03.07.2017

Hier findest du noch mehr spannende Marken und Unternehmen im Bereich nachhaltig Wohnen

„Magic Mushrooms“: Ecovative Design in den USA macht Möbel aus Pilzen

Holz ist zwar ein nachwachsender Rohstoff, doch bis ein neuer Baum gefällt werden kann, dauert es viele Jahre. Das Unternehmen Ecovative Design aus den USA hat deshalb ein Verfahren entwickelt, mit dem aus Pilzen umweltfreundliche Einrichtungsgegenstände und Möbel - Hocker, Esszimmerstühle und Schreibtische beispielsweise - entstehen können, damit verzichten sie komplett auf Holz.
Es wird Abfall aus der Landwirtschaft, etwa Hanf, Flachs oder Raps verwendet. Die fadenförmigen Zellen des Pilzes dienen als umweltfreundlicher Kleber.

Das Material aus Pilzen und Abfall lässt sich mittlerweile auch zu einem Schaum verarbeiten, der sich „MycoFlex“ nennt. So entstehen sogar Polster. Und auch Jacken und Verpackungsmaterial könnten zukünftig daraus bestehen und eine Alternative für Kunststoff in allen Bereichen darstellen.

Messe Interzum: Impulsgeber für die nächste Möbelgeneration

Zuletzt im Januar 2017 hat in Köln die weltgrößte Messe der Möbelindustrie und des Innenausbaus stattgefunden. In diesem Rahmen stellten sich Unternehmen wie beispielsweise die out of space GmbH mit Alternativen zum Kunststoff aus Rattan vor. Die Organoid® Technologies GmbH, die lichtdurchlässige Möbel-Oberflächen aus natürlich duftenden Materialien wie Heu und Jasminblüten produzieren, brachten ihre kreativ gestalteten Lampenschirme mit.

Nachhaltige Möbel auch für den öffentlichen Raum

Unter dem Motto „Nordic Life in Urban Spaces“ gestaltet Vestre in diesem Jahr öffentliche Räume mit hochwertigen, formschönen und vor allem nachhaltigen Sitzmöbeln, Tischen und Abfallbehältern. Für eine Pop-up-Tour wurden Mailand, Hamburg, New York, Manchester, Oslo, London, Paris, Kopenhagen und Stockholm ausgewählt.
Auch in Deutschland wurde mit der Gestaltung des innerstädtischen Walter-Möller-Parks in Hamburg ein Vorzeigeprojekt gestartet, zu dem Vestre die passenden Design-Stadtmöbel beisteuerte.
Vestre benutzt nur lokal bezogene und nachhaltige Materialien. Die Produktion in Skandinavien basiert vollständig auf erneuerbaren Energien.

Nachhaltige Möbel als solche erkennen

Bei insgesamt mehr als 1000 Siegeln in Deutschland verliert man schnell den Überblick. Hilfe geben aber Webangebote wie Label-Online oder das von der Bundesregierung initiierte Siegelklarheit.de.

Zu den Klassikern der nachhaltigen Labels gehört aber vor allem "Der Blaue Engel". Er wird für emissionsarme Fußbodenbeläge, Wandfarben, Tapeten, Lacke, auf Schadstoffe geprüfte Matratzen, Polster- und Holzmöbel sowie umweltschonende Elektrogeräte vergeben.
Solche Produkte zertifiziert auch das Umweltzeichen, die "Euroblume" der Europäischen Kommission. Die Initiative „Holz von hier“ wiederum labelt Produkte und Holz aus regionalem Anbau und aus nachhaltiger Waldwirtschaft.

Mehr zum Thema: "Aus gebrauchten Paletten lassen sich nicht nur Balkonmöbel selbst gestalten"

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