Gesellschaft

Der Verzehr von Fisch erreicht einen neuen Höchststand

Der Fischkonsum steigt und steigt. Die neue Dokumentation Seaspiracy zeigt die gravierenden Auswirkungen des Fischfangs und lässt erneut Fragen zum Fischkonsum aufkommen. Wir klären auf.

Der Fischkonsum steigt und steigt. Die neue Dokumentation Seaspiracy zeigt die gravierenden Auswirkungen des Fischfangs und lässt erneut Fragen zum Fischkonsum aufkommen. Wir klären auf.

26.04.2021| Ein Beitrag von Laura Hofschlag | Bilder: Fisch vom Feld, Novish, Unsplash

Aktuelle Zahlen und Fakten zum Fischkonsum

Eine Studie der Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) zeigt, dass der Verzehr von Fisch einen neuen Höchstwert erreicht hat. Im Jahr 2020 betrug der Pro-Kopf-Konsum von Fischfleisch 20,5 Kilogramm. Eine Wende ist nicht in Sicht. Laut der FAO zeichnet sich ein weiterer Zuwachs bis zum Jahr 2030 ab.

Woher kommt der Fisch? In einem Zeitraum von 1986 bis 2018 hat sich der Fischfang von 87 Millionen Tonnen jährlich auf 96 Millionen Tonnen erhöht – die FAO spricht von einem stabilen Niveau. Die Antwort auf die Frage lässt sich mit einem Blick auf die Aquakulturen finden. Die Produktion von Aquakulturen hat sich im gleichen Zeitraum mehr als verfünffacht, von 15 Millionen Tonnen auf 82 Millionen Tonnen. Fische aus Aquakulturen machen 52 Prozent des weltweiten Fischkonsums aus.

Können Fische Schmerzen empfinden? Laut der European Food Safety Authority haben Fische ein komplexes Sozialverhalten. Sie sind lernfähig und können Unwohlsein, Schmerz, Angst und Stress empfinden. Die Ansicht, dass Fische aufgrund eines fehlenden Neocortex keine Schmerzen spüren, ist dennoch weit verbreitet. Der Neocortex, beziehungsweise die Großhirnrinde, ist bei uns Menschen für das Schmerzempfinden zuständig. Doch auch die Wissenschaftlerin Dr. Lynne Sneddon kommt in ihrer Untersuchung aus dem Jahr 2019 zu dem Schluss, dass Fische Schmerzen empfinden können. Fische in einem Aquarium verzichteten tagelang auf Nahrung, änderten also ihr Verhalten, da es die Nahrung nur in einem Bereich gab indem sie Stromschlägen, also schmerzhaften Ereignissen, ausgesetzt waren.

Weitere spannende Fakten über Fische findest du hier.

Die Netflix Dokumentation Seaspiracy

Im März 2021 hatte die Dokumentation „Seaspiracy“ auf Netflix ihre Uraufführung. Der britische Filmemacher Ali Tabrizi führte Regie. An seiner Seite der Produzent Kip Andersen, bekannt für die Dokumentation „Cowspiracy“.

Seaspiracy thematisiert, anhand eindrucksvoller, teils schockierender Aufnahmen, die Auswirkungen des Fischfangs und die Folgen der Überfischung. Der Zuschauer begleitet Ali Tabrizi und seine Freundin auf einer emotionalen Reise – es kommen komplexe und internationale Probleme der Fischindustrie ans Licht.

Start der Reise: Die Bucht von Taji in Japan. In einem Zeitraum von September bis März wird dort jährlich Jagd auf Delfine gemacht. Für die Saison 2020/21 hat die japanische Regierung 1749 Delfine zur Jagd freigegeben. Doch nicht alle Tiere werden getötet. Einige wenige werden an Erlebnisparks weiterverkauft. Ali Tabrizi stellt sich die Frage, wieso die Tötung der Delfine toleriert wird. Denn: Auch in Japan ist Delfinfleisch laut Pro Wildlife auf einem absteigenden Ast – besonders bei der jüngeren Generation. Die Antwort findet er schnell: In Taji werden die Delfine als Sündenböcke für die Überfischung der Blauflossenthunfische gesehen.

Im weiteren Verlauf seiner Reise kommt er mit Labeln in Kontakt, die nicht halten was sie versprechen und mit Organisationen für nachhaltigen Fischfang, die sich verschließen und keine klaren Antworten geben können. Außerdem stellt er sich die Frage, wie nachhaltiger Fischfang definiert ist und wie dieser sich von konventionellen Fischfang unterscheiden lässt. Denn auch Nachhaltigkeitssiegel sind kritisch zu betrachten. Außerdem greift die Dokumentation die Kriminalität innerhalb der Fischindustrie auf – illegales Fischen und moderne Sklaverei. Am Ende von Seaspiracy wird der Zuschauer erneut mit schockierenden Aufnahmen konfrontiert.

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Folgen der Überfischung/ des Fischfangs

Laut der Studie des FAO sind weltweit ein Drittel aber Fischbestände überfischt und ungefähr 60 Prozent werden bis an ihre biologischen Grenzen befischt.

Einige der Folgen werden auch in Seaspiracy aufgegriffen. Eines der größten Probleme: Beifang. In riesigen Fischernetzen verfängt sich nicht nur das eigentliche Fischziel, sondern auch Vögel, Schildkröten, Haie und/ oder Wale. Die Tiere werden schwerverletzt oder schon tot über Board geworfen. Greenpeace berichtet von jährlich bis zu 30 Millionen Tonnen Beifang.

Die Zusammenhänge des Unterwasser-Ökosystems sind komplex und geraten immer weiter ins Ungleichgewicht. Haie, Wale und Delfine erhalten das Ökosystem am Leben. So sind zum Beispiel auch Seevögel auf Haie angewiesen – die Raubfische treiben kleinere Fische an die Wasseroberfläche. Dort können sie von den Seevögeln erreicht und gefressen werden. 

Zudem wird Haien eine wichtige Rolle zugesprochen, da sie an der Spitze der Nahrungskette stehen. In Seaspiracy sagt Paul de Gelder: „Wenn die Haibestände aussterben, verwandelt sich der Ozean in einen Sumpf. Und wer stirbt dann als Nächstes? Wir!“. Mehr dazu erfährst du hier, im Video. 

Auch Fischernetze bringen eine Vielzahl an Problemen mit sich. Tiere verfangen, verletzen und strangulieren sich in den umhertreibenden Geisternetzen. Sogenannte Grundschleppnetze hinterlassen große Schäden an Korallen und Meeresböden. Außerdem belegt eine aktuelle Studie, dass Fischernetze ganze 46 Prozent des Great Pacific Garbage Patch ausmachen. 

Ebenso der Klimawandel hat Auswirkungen auf die Meere. Meere speichern große Mengen an CO2, doch die Klimaerwärmung beeinflusst die Speicherkapazität. Mehr dazu erfährst du hier: Darum hat es auch Nachteile, dass Meere viel CO2 speichern. 

Ist Aquakultur die Lösung?

Aquakultur, die kontrollierte Aufzucht von im Wasser lebenden Organismen, scheint auf den ersten Blick die Lösung gegen Überfischung zu sein. Doch auch Aquakulturen bringen gravierende ökologische Probleme mit sich.

  1. Offene Aquakulturen schädigen die Umwelt. Häufig treten Arzneimittel, Fäkalien oder Nährstoffe aus und verunreinigen das Meerwasser.
  2. Zuchtfische entkommen. Langfristig gesehen, so ein Bericht von Greenpeace, vertreiben die geflüchteten Tiere die Wildpopulation. Außerdem können sich Krankheiten aus der Zucht übertragen.
  3. Die Überfischung der Meere wird weiter vorangetrieben. Viele Zuchtfische sind Raubfische. Auf einen Kilo gezüchteten Lachs kommen mehrere Kilo wildgefangener Fisch – als Futter. Bei der Thunfischzucht sind pro Kilo Thunfisch sogar ganze 20 Kilo Futter nötig.
  4. Mangrovenwälder werden zerstört. Besonders Shrimpzuchten sind für die Zerstörung verantwortlich. Alleine auf den Philippinen sind zwei Drittel der Mangrovenwälder abgeholzt worden. Die FAO schätzt, dass weltweit schon etwa 3,6 Millionen Hektar verloren gegangen sind.

Problematische Haltung von Fischen

Bei Aquakulturen steht meist der Profit an erster Stelle. Es werden Fische, in zu hoher Zahl, auf zu kleinem Raum gehalten. Greenpeace berichtet von Forellen, die bei einer Besatzdichte von 80 Kilo pro Kubikmeter gehalten werden – das sind 35 ausgewachsene Forellen, die in einer Badewanne schwimmen. Hier wird das nächste Problem sichtbar: Fische können ihr natürliches Verhalten in der Aquakultur kaum ausleben. In beengten Anlagen schwimmen sie meist nur im Kreis. Eine Herausforderung ist zudem, dass die Fische nicht nur sauberes Wasser, sondern auch qualitativ hochwertiges Wasser haben. Die Temperatur, der pH-Wert und der Salzgehalt müssen beachtet und an die jeweilige Art angepasst werden.

Eine weiteres Problem ist die Tötung der Fische aus Aquakulturen. Die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) empfiehlt die Anwendung mechanischer (Tötung durch Kopfschlag) oder elektrischer Verfahren zur Tötung. Andere Verfahren entsprechen nicht den OIE-Standards. Doch laut Greenpeace legen die meisten Länder die Fische zur Tötung auf Eis, entgegen der OIE-Standards. Auf dem Eis ersticken die Tiere erst nach Minuten.

Die Betäubung von Fischen wird innerhalb der EU nur in Deutschland und den Niederlanden vorgeschrieben. Bis jetzt sieht die Europäische Kommission keinen Bedarf, spezifische Vorgaben, für den Schutz von Fischen zum Zeitpunkt ihrer Tötung, vorzuschlagen – die Ziele der Verordnung seien mit freiwilligen Maßnahmen ausreichend erreicht worden.

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Was passiert, wenn ich auf Fisch verzichte?

Es gibt Möglichkeiten, die nicht viel Aufwand erfordern, aber Mangelerscheinungen verhindern.

  • Fische sind reich an Jod. Dieses lässt sich auch durch Jodsalz aufnehmen. Beim Brotkauf kann man darauf achten, dass das Brot mit Jodsalz gebacken wurde.
  • Die gesunden Omega-3-Fettsäuren lassen sich auch durch pflanzliche Alternativen, wie Leinöl, Rapsöl oder Walnüsse aufnehmen.
  • Die Vitamin-D Reserven lassen sich nicht nur durch den Fischkonsum, sondern auch durch einen Spaziergang an der frischen Luft auffüllen.

Vegane Fischalternativen

Wir haben das Privileg und sind nicht auf Fisch angewiesen. Anders als 800 Millionen Menschen, vorrangig lebend in Entwicklungsländern, die Fisch als Lebensgrundlage brauchen. Laut des WWF kommen 98% der Beschäftigten im Fischerei-Sektor aus Schwellen- und Entwicklungsländern – 90% von ihnen sind handwerkliche Fischer. Bedeutet: Fisch ist ihre Lebensgrundlage und ein wichtiger Bestandteil der täglichen Ernährung. Die Überfischung bedroht auch den Lebensunterhalt dieser Menschen.

Indem wir auf Fischalternativen zurückgreifen, setzen wir ein Zeichen gegen die Zerstörung des Ökosystems und beteiligen uns nicht länger an der Überfischung der Meere:

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Fisch vom Feld

Wir von Fisch vom Feld wollen die Ernährung der Zukunft aktiv mitgestalten. Denn Fischbestände sind endlich und bei wachsender Weltbevölkerung werden Alternativen für tierische Proteine immer wichtiger. Gleichzeitig sind wir davon überzeigt, dass Geschmack aus natürlichen Zutaten kommen sollte und nicht aus dem Labor.

Deshalb haben wir mit viel Einsatz, Motivation und Herzblut eine Fisch-Alternative entwickelt, die aus pflanzlichen Zutaten, wie Schwarzwurzeln und Jackfruit besteht und ganz ohne Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Aromen und Farbstoffe auskommt. Außerdem sind die Produkte frei von Soja und Hefeextrakt. Ein wenig Hanfsamenprotein sorgt dafür, dass Fisch vom Feld eine Proteinquelle ist und ein wenig Leinöl sorgt dafür, dass die Produkte eine Quelle von Omega-3 sind. Fisch vom Feld ist klimaneutral und für alle da, die dem Meer mal eine Pause gönnen wollen. Für unsere Umwelt, unsere Nachkommen und uns.

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Novish – herrlicher Geschmack von Fisch ohne Beifang

Fisch ist herrlich. Aber nicht immer nachhaltig. Etwas, das uns als Fischfreunde störte. Und dadurch sind wir auf die Idee gekommen, nach einer herrlichen/ehrlichen Alternative zu suchen: Fischersatzprodukte, die genauso lecker und gesund sind wie echter Fisch. Dank unserer langjährigen Erfahrung in der Herstellung verschiedener Produkte in Verbindung mit unserem Engagement entstand schließlich Novish. 100% pflanzliche und damit natürliche Fischersatzprodukte. Genauso lecker wie gewöhnlicher Fisch und ganz sicher genauso gesund. Natürliche Aromen, inspiriert von Seetang und Algen, sorgen für den herrlichen Geschmack. Auch enthalten unsere Produkte alle gesunden Inhaltsstoffe des Fisches. Sie sind 100% vegan, frei von Soja und natürlich enthalten sie keine künstlichen Zusatzstoffe wie beispielsweise Geschmacksverstärker, Farb- und Konservierungsstoffe. Besser für Sie. Besser für unseren Planeten.

Wir sind damit beschäftigt, eine breite Produktpalette von fischfreien Produkten zu entwickeln. Um allen Fischliebhabern den bestmöglichen Service zu bieten. Denken Sie an fischfreien Thunfisch, Jakobsmuscheln, Sashimi, etc. Zurzeit können Sie bereits zwischen den folgenden Produkten wählen: Burger, Bites, Backfisch, Stäbchen und Kibbelinge.

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Weitere vegane Fischalternativen von Vantastic Foods (*) 

„ […] no one can do everything, but everyone can do something”

Sagt Dr. Sylvia Earle, Ozeonografin, in der Doku Seaspiracy. Eine Erholung des Unterwasser-Ökosystems ist noch möglich und wir können alle einen Teil dazu beitragen – durch vegane Fischalternativen, die Reduzierung des Fischkonsums oder den Umweltschutz.

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Schau auch mal hier: Algenöl - der vegane Superheld für Ernährung und Pflege von Henry Lamotte  Oils

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Bildquelle: Unsplash

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