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Das Klapprad: Unterschätztes Transportmittel

Ob in der City, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder zum einfachen Transport – ein Klapprad ist für viele Menschen eine gute Alternative zum herkömmlichen Fahrrad. Was sie genau ausmacht, erfährst du hier.

Ob in der City, in öffentlichen Verkehrsmitteln oder zum einfachen Transport – ein Klapprad ist für viele Menschen eine gute Alternative zum herkömmlichen Fahrrad. Was sie genau ausmacht, erfährst du hier.

28.03.2022 | Ein Beitrag von Loretta Tokarska | Bild: Pixabay

Die Sonnenstunden werden immer länger, der Garten blüht und auf dem Weg zur Arbeit oder zur Uni hört man die ersten Vögel zwitschern – dann weiß man, dass der Frühling da ist. Was gibt es jetzt Schöneres, als eine ausgiebige Fahrradtour mit Freund*innen. Doch nicht nur für Freizeitausflüge eignet sich das Fahrrad. Noch effektiver lässt es sich im täglichen Alltag nutzen, wenn es leicht transportiert werden kann.

Ein Klapprad ist eine ideale Möglichkeit, um sich flexibel von A nach B zu bewegen, indem das faltbare Rad ganz einfach überall mit hingenommen werden kann, wenn man mal nicht mehr weiterradeln kann und lieber auf andere Transportmittel umsteigen mag. Kurzum: Ein Klapprad ist wie Origami, nur in unkompliziert. Aber was sind eigentlich die genauen Vorteile des Klapprades und mit welchen Kosten muss man rechnen? Diese und weitere Fragen werden im folgenden Beitrag beantwortet.

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Was ist ein Klapprad?

Ein Klapprad ist eine spezielle Form des gewöhnlichen Fahrrades. Wie der Name bereits verrät, lässt sich das Transportmittel klappen oder falten. Meist befindet sich der Klappmechanismus genau in der Hälfte des Rades. Wenn dieser also eingeklappt wird, ist es nur noch halb so groß wie ein herkömmliches Fahrrad. Dadurch sind Klappräder einfach zu verstauen, leicht mitzunehmen und flexibel einsetzbar. Ein faltbares Rad eignet sich durch seine zahlreichen Vorteile besonders für die Stadt. Somit kann das Rad problemlos in öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert werden und für bestimmte Strecken dann ausgepackt und weiter benutzt werden. Darüber hinaus kann das Klapprad auch leicht in Kofferräumen oder bei Reisen mit Zug und Flugzeug verstaut werden.

Was sind Vorteile vom Klapprad?

Die Vorteile von einem klappbaren Fahrrad lassen sich leicht aufzählen:

  • Platzsparendes Verstauen
  • Kostenlose Mitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln
  • Leichtes Gewicht
  • Einfache Mitnahme im Urlaub
  • Keine Angst vor Diebstahl, da das Rad mit in die Wohnung genommen werden kann
  • Unterstützung eines gesunden Lebensstils
  • Teilweise günstigere Preise als bei herkömmlichen Fahrrädern
  • Und natürlich wie bei allen Fahrrädern: Kein Ausstoß von Co2-Emissionen

Für wen eignet sich ein Klapprad?

Bei den aufgezählten Vorteilen stellt sich eher die Frage: Für wen ist ein Klapprad eigentlich nicht geeignet? Theoretisch bietet das faltbare Fahrrad viele Vorzüge und keinerlei Nachteile. Allgemein ist ein Klapprad für alle geeignet, die flexibel mit dem Rad unterwegs sein wollen, aber nicht immer lange Strecken fahren können. Für Berufspendler*innen ist das Transportmittel eine gute Gelegenheit, um zur Bahn oder zum Bus zu fahren. Auch für die Menschen in der Stadt ist das Klapprad wie das herkömmliche Rad  eine gute Möglichkeit, um Staus zu umgehen. Insgesamt ist es also für all diejenigen geeignet, die sich mit dem Fahrrad von A nach B bewegen wollen, sich jedoch nicht die Möglichkeit nehmen lassen wollen, Teile der Strecke mit Bus und Bahn zurückzulegen.

Wie funktioniert ein Klapprad?

Klappräder oder Falträder besitzen einen Mechanismus, der es ihnen erlaubt, sich einmal oder mehrmals zu falten. Je nach Klapprad gibt es verschiedene Scharniere und Gelegenheiten, die es Fahrer*innen erlauben, ihr Rad zusammenzuklappen. Meist lässt sich das faltbare Rad in der Nähe des Sattels, des Lenkers oder der Räder falten. Dabei ist das Rad so gebaut, dass keinerlei Hilfe in Form von anderen Personen oder Werkzeug benötigt wird. Dementsprechend lässt sich das Klapprad auch blitzschnell wieder entfalten, sodass es schnell zum Einsatz kommen kann. Bei den ersten Modellen war es üblich, dass ihnen aufgrund des Klappmechanismus eine geringere Qualität nachgesagt wurde. Für den Faltmechanismus wurde die Qualität von Lenkern, Reifen, Rahmen und Bremsen gerne mal vernachlässigt. Der Gedanke war damals, dass sich bei Fahrrädern für jeweils einen der beiden Aspekte entschieden werden musste: entweder Funktionalität durch das Falten oder eben Design und Qualität auf der anderen Seite.

Mittlerweile ist es definitiv nicht mehr so, dass ein Klapprad automatisch mit minderwertigen Teilen hergestellt wird. Sie gelten eher als neues Symbol der Freiheit und Flexibilität, wenn es um umweltfreundliche Transportmittel geht. Und dieses Symbol lässt sich idealerweise mit Nachhaltigkeit verbinden. Je nach Hersteller*in werden Klappräder in Deutschland hergestellt, es werden mit dem Gewinn klimafreundliche Projekte unterstützt oder nachhaltig gewirtschaftet.

So sieht ein Klapprad aus, wenn es für den Transport zusammengefaltet wurde (Bild: Pixabay).

Was ist der Unterschied zwischen einem Klapprad und einem Faltrad?

Klapprad, faltbares Rad, Faltrad oder Citybike – es gibt viele verschiedene Begriffe, die einem ins Auge fallen wenn man sich mit Klapprädern beschäftigt. Tatsächlich handelt es sich in den meisten Fällen um einfache Synonyme für ein und dasselbe Transportmittel. Eins haben sie nämlich alle gemeinsam: sich platzsparend zusammenfalten können, ob an einer oder mehreren Stellen ist für die Begriffsdefinition von keiner Relevanz. Lediglich das Citybike unterscheidet sich oft vom Klapprad. Das liegt daran, dass ein Citybike sich nicht immer zusammenfalten lässt . Vielmehr handelt es sich dann um ein kleineres, handliches Fahrrad, welches besser als ein herkömmliches Fahrrad transportiert werden kann. In erster Linie ist es wendiger und kleiner als die Alternative. Mit einem Klapprad hat es allerdings nur bedingt etwas zu tun.

Wie viel kostet ein Klapprad?

Die Frage lässt sich pauschal schwer beantworten, da es hier wie bei jedem anderen Fahrrad auch große Unterscheide gibt. Je nachdem, wie wichtig einem Qualität, Verarbeitung, Produktionsbedingungen und Regionalität sind, gibt es verschiedene Preiskategorien. Viele Klappräder beginnen ab einem Preis von 500 €. Nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt. Unter guten Produktionsbedingungen in Deutschland und durch die Verwendung von hochwertigem Material kann ein teureres und qualitativ hochwertiges Klapprad um die 1.700 € kosten.

Generell sollte beim Klapprad nicht unbedingt gespart werden. Zum einen sollte definitiv die Qualität hochwertig sein, da die Scharniere vom Klapprad ansonsten schnell den Geist aufgeben können und man sich so nach einer kurzen Zeit eventuell ein neues holen, oder Reparaturen bezahlen muss. Durch das viele Reisen und Mitnehmen des faltbaren Rades können sich schnell Gebrauchsspuren bilden, die bei Nicht-Beachten zu einer verringerten Lebensdauer führen können. Außerdem soll mit dem Klapprad in erster Linie auf eine unnötige Autofahrt verzichtet werden und damit nachhaltig gelebt werden. Selbst wenn ein Klapprad nicht mit den besten Materialien hergestellt wird, ist es trotzdem nachhaltiger als der Bau eines Autos. Das bedeutet nicht, dass die Herstellerbedingungen bei der Wahl eines Klapprades irrelevant sind. Vielmehr sollte das große Ganze gesehen werden, dass jede Alternative zum Auto für den Planeten viel Wert ist.

Wie viel wiegt ein Klapprad?

Ein Klapprad ist eine ganze Ecke leichter als ein herkömmliches Fahrrad. Je nach Hersteller*in wiegt ein Klapprad 8 - 14 kg. Zum Vergleich: Ein normales Fahrrad kann bis zu 20 kg wiegen und ein E-Bike sogar bis zu 25 kg. Vom Gewicht her schneidet das Klapprad auf jeden Fall als leichtestes Transportmittel ab, aber genau für diesen Zweck wurde es auch entwickelt.

Was muss ich beim Kauf eines Klapprades beachten?

Genauso wie bei jedem anderen Kauf sollte sich stets gut überlegt werden, ob das Produkt überhaupt benötigt wird. Beim Klapprad ähneln sich die Aspekte mit dem Kauf eines Lastenfahrrades. Wenn sich dann für den Kauf entschieden wurde, sollten stets ein paar Aspekte beachtet werden, die je nach Person unterschiedlich hohe Bedeutungen zugetragen werden können, wie beispielsweise:

  • Gewicht
  • Kosten
  • Produktionsbedingungen
  • Herstellungsland
  • Design
  • Nachhaltigkeit
  • Qualität

Ein Klapprad lässt sich schnell auf- und wieder abbauen (Bild: Estabenesca, Pixabay).

Wie fährt es sich auf einem Klapprad?

Dadurch, dass sich ein Klapprad (meist) in der Mitte falten lässt, mag manch eine*r Bedenken haben, inwiefern sich das auf das Fahrgefühl auswirken mag. In der Regel fährt es sich auf einem Klapprad nicht wirklich anders als auf einem normalen Fahrrad. Die Lenkung und die Bremsen wirken zum Beispiel bei beiden Transportmitteln genau gleich. Was jedoch nicht vergessen werden sollte ist, dass das Klapprad ein geringeres Gewicht hat. Dadurch kann es beim ersten Fahren ein wenig ungewöhnlich erscheinen. Das Klapprad lässt sich nämlich oft einfacher treten und agiert zudem wendiger. Nach ein paar Touren haben sich Fahrradfahrer*innen aber schnell daran gewöhnt.

Gibt es auch elektrische Klappräder?

Genauso wie es von Fahrrädern eine E-Bike-Version gibt, gibt es auch für Klappräder einen elektrischen Antrieb. Um den Aspekt der Nachhaltigkeit zu prüfen, empfiehlt es sich, immer einen genauen Blick auf die Hersteller*innen zu werfen. Denn ähnlich wie beim E-Bike gibt es durch den elektronischen Motor viel Kritik dazu, wie nachhaltig das Fahren dann wirklich ist. Generell gibt es jedoch elektrische Klappräder, die genauso funktional und flexibel wie ihre nicht-elektronischen Alternativen sind.

Fazit: Das Klapprad als Fahrrad-Alternative für Umweltfreunde

Klappräder sind flexibel und platzsparend einsetzbar, wodurch sie sich für viele Menschen attraktiv machen. Sie besitzen nahezu keinerlei Vorteile, außer dass sich Käufer*innen vor dem Kauf genau informieren sollten, unter welchen Bedingungen das jeweilige Rad hergestellt wird. Außerdem sollte sich jede*r bewusst sein, dass der Kauf eines nachhaltigen Klapprades ein kleines oder großes Loch ins Portemonnaie reißen kann. Dafür überzeugt es jedoch mit seinen zahlreichen Vorteilen und ist in erster Linie vor allem eins: Richtig nachhaltig!

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