Gesellschaft

Berlin ohne Auto - Günstig und umweltschonend in der Hauptstadt unterwegs

In der Zukunft soll nur noch jeder vierte Berliner mit dem eigenen Auto unterwegs sein. Das Konzept stellt darauf ab, dass generell kein Bürger ein eigenes Auto oder Fahrrad in seinem Alltag braucht. Alles kann geliehen oder geteilt werden.

In der Zukunft soll nur noch jeder vierte Berliner mit dem eigenen Auto unterwegs sein. Das Konzept stellt darauf ab, dass generell kein Bürger ein eigenes Auto oder Fahrrad in seinem Alltag braucht. Alles kann geliehen oder geteilt werden.

07.01.2016 Bild: pixabay.com © modi74 (CC0 Public Domain)

Etwa jeder dritte Berliner hat ein eigenes Auto, wie aus einer Statistik der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (Seite 15 oben) hervorgeht. Das Verkehrskonzept Berlins sieht für die kommenden zehn Jahre vor, dass die Anzahl der Autos in der Hauptstadt weiter drastisch reduziert wird. Doch schon in jüngster Vergangenheit hat sich in Berlin einiges verändert, das sich positiv auf den Geldbeutel der Bürger auswirkt und gleichzeitig die Umwelt entlastet.

Verkehrsplanung bis zum Jahr 2025

In der Zukunft soll nur noch jeder vierte Berliner mit dem eigenen Auto unterwegs sein. Das Konzept stellt darauf ab, dass generell kein Bürger ein eigenes Auto oder Fahrrad in seinem Alltag braucht. Alles kann geliehen oder geteilt werden: Fahrradverleihstationen bieten bereits jetzt günstige Tarife, die Fahrradwege sind flächendeckend ausgebaut worden und werden auch in den kommenden Jahren weiter entwickelt. Per App lässt sich von unterwegs ein Mietwagen buchen und in der Nähe abholen. Eine große Anzahl dieser Autos fahren umweltschonend mit Elektroantrieb. Noch besser für unsere Umwelt ist nur die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Damit das noch komfortabler wird, fahren Busse, Bahnen und andere öffentliche Verkehrsmittel laut Verkehrskonzept zukünftig nicht mehr nur zur Rushhour, mit langen nächtlichen Ruhezeiten, sondern rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche. Bereits 2011 berichtete 3Sat in einem Beitrag darüber und zeigte auf, wie die Mobilität der Zukunft aussehen kann und soll. Das Verkehrskonzept umfasst insgesamt 12 Ziele.

Ökonomische Ziele

  1. Verbesserung der Erreichbarkeit innerhalb Europas
  2. Bessere Anbindung der Stadtrandgebiete zum Zentrum
  3. Sicherung und Stärkung des Wirtschaftsverkehrs
  4. Effektivitätssteigerung der Infrastruktur und der langfristigen Ökonomie

Soziale Ziele

  1. Für alle Bedürfnisse gleiche Mobilitätschancen schaffen
  2. Stadtzentren untereinander und mit dem Zentrum besser verbinden
  3. Durch den Rückbau von großen Straßen soll der Verkehr besser in das Stadtbild integriert werden
  4. Erhöhung der Verkehrssicherheit

Ökologische Ziele

  1. Ressourcenverbrauch senken
  2. Städtische und globale Umweltbelastung mindern
  3. Stadtverträglichen Verkehr stärken

Institutionelle Ziele

  1. Beteiligte in die Konzeptentwicklung einbinden

„Sharing is caring“ - Alternativen zum eigenen PKW

Bis der Fahrplan der ÖPNV tatsächlich soweit umgestellt ist, bleibt in puncto Flexibilität das Auto derzeit allerdings noch ungeschlagen. Als Berliner ein eigenes Auto zu besitzen hat jedoch einen entscheidenden Nachteil. Es gibt kaum ausreichend Parkplätze in der Stadt. Mit dem Auto zum Supermarkt zum Einkaufen zu fahren, ist unter Umständen nicht so einfach, wie gedacht. Die Parkplätze vor Ort und vor der eigenen Wohnung sind rar. Oft bleibt dann nur, die Einkäufe weite Strecken vom Auto zur Wohnung zu tragen.

Die meiste Zeit des Tages parkt der eigene Wagen ungenutzt am Straßenrand. Effizienter ist eine Mitgliedschaft bei einem Carsharing-Anbieter. Das ist ebenso flexibel und schnell, wie ein eigenes Auto zu besitzen, allerdings kostengünstiger. In der Hauptstadt sind bereits mehrere tausend Fahrzeuge per Carsharing verfügbar und die Kostenstruktur zeigt sich wie folgt:

  • 45 Minuten und 20 Km: Fahren kostet je nach Anbieter etwa 5 bis 9€
  • 28 Stunden Nutzung im Monat bei max. 1240 Km: rund 275€
  • 35 Stunden Nutzung im Monat bei max. 1400 Km: rund 320€

Wer sein eigenes Auto aus Umwelt- und Kostengründen verkaufen möchte, kann das auf der TÜV-zertifizierten Plattform wirkaufendeinautoberlin.de mit drei Standorten in der Hauptstadt unkompliziert und sicher tun. Die Standorte liegen in Pankow (wie hier zu sehen in der Blankenburger Straße), Treptow und Charlottenburg. Mit dem eingenommen Geld lassen sich beispielsweise Jahreskarten für Bus und Bahn erwerben sowie eine Mitgliedschaft bei einem Carsharing-Unternehmen finanzieren.

Preisgünstig öffentliche Verkehrsmittel nutzen

Ein eigenes Auto beansprucht nicht nur einen Parkplatz, es ist außerdem teuer: Anschaffung, Versicherung, Steuern, Sprit und Wartung kommen auf den Halter zu. Für den gleichen Betrag lässt sich monatelang die S-Bahn nutzen. Ein PKW zu einem Anschaffungspreis von etwa 5.000 €, der jährlich 5.000 Km gefahren wird, kostet monatlich rund 200 €. Im Gegensatz dazu gibt es beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) die Umweltkarte bereits ab monatlichen 60 €. Die Umweltkarte ermöglicht das Mitnehmen von weiteren Personen an Wochenende und Feiertagen sowie wochentags nach 20 Uhr.

Die Hauptstadt mit dem Rad entdecken

Eine gute Ergänzung zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und PKWs bietet das Fahrrad. Eine Mitnahme in S- und U-Bahnen ist ebenfalls kostengünstig möglich. Da das Streckennetz in Berlin bereits sehr gut ausgebaut ist, kommen Radfahrer schnell und sicher ans Ziel.

In der Woche der Mobilität im September dieses Jahres wurde das Fahrrad als gleichwertiges, umweltfreundliches Verkehrsmittel vorgestellt. Der ADFC-Berlin organisierte eine Kreisfahrt, um die Berliner stärker für das Radfahren zu begeistern, aber auch um mehr Anerkennung des Verkehrsmittels zu erreichen.

So sollen zukünftig Hindernisse wie begrenzte Mitnahmekapazitäten bei öffentlichen Verkehrsmitteln oder mangelnde Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen weiter verbessert werden.

Auch bei Touristen sind Fahrradtouren sehr beliebt. Diverse Routen führen entlang des Mauerwegs oder durch die Innenstadt, zeigen Street-Art oder grüne Oasen in der Großstadt.

Wer sein Auto in Berlin verkaufen und aufs Rad umsteigen möchte, der hat zudem die Möglichkeit die Stadt aus einem neuen Blickwinkel kennenzulernen. Wie attraktiv Radfahren in Berlin ist, zeigt das Video.

Fazit: Berlin ohne Auto ist machbar

Die Nutzung der ÖPNV ist nicht nur günstig, sondern auch umweltschonend und praktisch. Längst brauchen Bahnfahrer kein Ticket mehr am Automaten ziehen, sondern können bequem per App auf dem Handy ihren Fahrschein laden.

S-Bahnen und U-Bahnen fahren allerdings nur am Wochenende rund um die Uhr. Wochentags stehen Nachtbusse bereit. Die fahren ungefähr die Strecke der Bahnen, brauchen allerdings etwas länger bis zum Ziel. Dennoch, ein Auto ist in einer verkehrstechnisch so gut erschlossenen Stadt wie Berlin bereits heute überflüssig.

Bild 3: pixabay.com © nile (CC0 Public Domain), Bild 4: pixabay.com © Unsplash (CC0 Public Domain)




Kommentare
Anja
21.04.2017
Habe letztes Jahr gute Erfahrungen mit KFZVERKAUFEN.BERLIN Gemacht..

Kommentar erstellen

Name *
E-Mail *
URL
Kommentar *


Grüne Unternehmen