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CO2-Kompensation – die wichtigsten Fragen und Antworten

Wie sinnvoll ist CO2-Kompensation eigentlicht? Und wie kann ich CO2 kompensieren? Unser LifeVERDE-Experte Kai Andersch (Wilderness International) beantwortet alle wichtigen Fragen zum Thema.

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Wie sinnvoll ist CO2-Kompensation eigentlicht? Und wie kann ich CO2 kompensieren? Unser LifeVERDE-Experte Kai Andersch (Wilderness International) beantwortet alle wichtigen Fragen zum Thema.

LifeVERDE-Experte Kai Andersch (Vorstandsvorsitzender Wilderness International) I Symbolbild: Pexels; Pixabay

Kohlenstoffdioxid bzw. CO2 ist ein farbloses Gas, welches u.a. durch die Verbrennung von Kohle, Gas, Holz und Öl entsteht. CO2 hat generell eine wichtige Funktion für unser Klima, wird jedoch durch zu hohe CO2-Fußabdrücke des Menschen im Übermaß produziert. Ist es daher sinnvoll CO2 zu kompensieren? Und was genau bedeutet CO2-Kompensation überhaupt?

Diese und weitere Fragen stellen sich täglich hunderte Menschen – ein klarer Fall für unser Informations-Format “Frag die Expert*innen!”. Wir geben eure ausgewählten Fragen rund um nachhaltige Produkte und Themen direkt an unsere Partner*innen weiter, die selbst Hersteller*innen, Produzent*innen, Dienstleister*innen, Wissenschaftler*innen oder aus einem anderen Grund Expert*innen auf ihrem Gebiet sind.

1. Was bedeutet Co2-Kompensation? 
2. Wie kann man Co2 kompensieren? 
3. Wie sinnvoll ist Co2-Kompensation eigentlich? 
4. Wie teuer ist Co2-Kompensation? 
5. Was kostet eine Tonne Co2-Kompensation und wie werden die Kosten berechnet? 
6. Gibt es Zertifikate, die man bei der Auswahl von Co2 Kompensationsanbietern beachten kann? 
7. Mit welchen Projekten kann Co2 kompensiert werden? 
8. Kann ich mir selber aussuchen, welche Projekte mit meiner Co2-Kompensation unterstützt werden? 
9. Wie berechne ich meinen Co2 Fußabdruck? 
10. Wie kann ich meinen eigenen Co2-Ausstoß verringern? 
11. Warum ist es wichtig, auf den eigenen Co2-Ausstoß zu achten? 
12. Ist es egal, wie nachhaltig ich lebe, solange ich mein ausgestoßenes Co2 kompensiere? 
13. Muss ich meinen gesamten Co2 Ausstoß kompensieren oder reicht es, einzelne Aktivitäten zu kompensieren? 
14. Können auch Unternehmen Co2 kompensieren? 
15. Wie viel Co2 verursacht ein Flug mit dem Flugzeug? 
16. Wie viel Co2 verursacht eine Kreuzfahrtschiffsfahrt? 
17. Wie wandelt ein Baum Co2 um? 
18. Welche Bäume speichern Co2?

1. Was bedeutet CO2-Kompensation? 

Nach der Bilanzierung und Reduktion des CO2-Fußabdrucks ist der dritte Schritt die Kompensation. Denn nicht alle Emissionen sind komplett vermeidbar. CO2-Kompensation bedeutet, dass wir unvermeidbaren CO2-Ausstoß ausgleichen. Das kann man tun, indem man in ein Projekt investiert, durch das die gleiche Menge CO2 wieder gebunden wird. Das sind oft technologische Lösungen. Oder wir vermeiden, dass an anderer Stelle CO2 ausgestoßen wird, wo es unnötig ist, bspw. indem wir Urwälder vor Abholzung bewahren.

Kai Andersch (Wilderness International)

2. Wie kann man CO2 kompensieren? 

Beim Wort “Kompensation” denken viele, dass ausgestoßenes CO₂ irgendwo anders wieder aufgenommen wird. Das ist bei manchen Projekten der Fall, zum Beispiel wenn Moore wiedervernässt werden oder Böden so angereichert werden, dass sie wieder CO2 aufnehmen. Auch durch das derzeit sehr beliebte Bäume pflanzen wird CO2 gebunden, allerdings erst nach etwa 20-50 Jahren und auch nur wenn alles richtig gemacht wurde. Andere Projekte sehen es daher als dringender an, durch die Vermeidung weiteren CO2-Ausstoßes zu kompensieren, indem sie noch intakte Naturräume bewahren. Denn in diesen Gebieten sind große Mengen CO₂ in vorrangig lebender Biomasse gebunden. Es ist daher wichtig, die Entwaldung oder Trockenlegung von Mooren zu stoppen, die ansonsten mehr CO2 ausstoßen würden, als in einer für Menschen relevanten Zeitspanne wieder zu binden möglich wäre. Denn was wenige wissen: 12-15% aller jährlichen Emissionen werden durch Waldzerstörung und die Trockenlegung von Waldmooren verursacht – damit hat der Verlust von Waldfläche einen größeren Einfluss als der weltweite Flugsektor. 

Indem wir Wälder und ihre Waldmoore dauerhaft schützen, verhindern wir die Freisetzung von gebundenem CO2 und bewahren gleichzeitig weitere wertvolle Funktionen des Waldes für ein gesundes Klima, sowie Biodiversität und Erholungsräume.

Kai Andersch (Wilderness International)

3. Wie sinnvoll ist Co2-Kompensation eigentlich? 

CO2-Kompensation macht Sinn, wenn man ein sinnvolles Projekt dafür wählt, das nachvollziehbar positive Auswirkungen auf Natur und Klima unseres Planeten hat. Zum anderen ist es sinnvoll, wenn man sich mit der Kompensation nicht die Hände reinwäscht, sondern parallel Emissionen reduziert und generell nachhaltigere Handlungsweisen wählt. Dafür können Einzelne aber weniger bewirken, wichtig ist ein politischer bzw. gesellschaftlicher Wandel. Auch wenn man ein gutes Projekt gefunden hat sollte man prinzipiell lieber überkompensieren, da das Thema Emissionen und Klima so komplex ist, dass es kein Rechner jemals exakt abbilden können wird. 

Unserer Meinung nach sollte das Ziel jeder Kompensation nicht nur der 1:1 Ausgleich von CO2-Emissionen sein. Klar, wir müssen unsere Emissionen und das CO2 in der Atmosphäre stark verringern. Doch um das Klima zu retten und das Leben auf der Erde in der uns bekannten Form zu erhalten, reicht das nicht.

Selbst wenn wir keine fossilen Brennstoffe mehr verbrennen, könnten wir den Klimawandel und das Artensterben sowie den Verlust von Lebensqualität nicht aufhalten, wenn wir weiterhin kohlenstoffreiche Ökosysteme und wichtige Lebensräume zerstören.

Denn: Der CO2-Ausstoß drückt nur einen Bruchteil der Auswirkungen unserer Aktivitäten auf den Planeten aus. Denn nicht erst, wenn wir den Bus nehmen oder mit dem Flugzeug fliegen, hinterlassen wir Spuren auf der Erde. Bereits für die Gewinnung, Raffinierung und den Transport des nötigen Treibstoffs beispielsweise, werden natürliche Ressourcen verbraucht und Naturräume zerstört. Für den Bau von Infrastruktur wie Straßen, den Ressourcenabbau für die Produktion von Maschinen und den Bau von Fabriken werden weltweit wertvolle Ökosysteme vernichtet, Böden versiegelt und Waldflächen gerodet. Als Folge der Entwaldung wird zudem nährstoffreicher Mutterboden abgetragen, Wasserkreisläufe werden gestört und Artenvielfalt wird unwiederbringlich verdrängt.
Die Gesamtheit der Schäden, die durch unsere Aktivitäten an der Integrität von Ökosystemen gemacht wird, wie viele Arten verloren gehen und welche langfristigen Folgen das haben wird, lässt sich bisher nur schwer vollständig greifbar machen. Derzeit lässt sich bisher nur ein Bruchteil vereinfacht in Zahlen ausdrücken, der CO2-Fußabdruck. 

Wenn wir das Leben auf der Erde in der uns bekannten Qualität erhalten wollen, müssen wir daher das Klima stabilisieren, Resilienzen gegen Klimawandelfolgen schaffen, Lebensräume und die Biodiversität erhalten. Und das schaffen wir nur, indem wir intakte Natur bewahren. Bäume pflanzen ist wichtig, bringt uns aber erst in etwa 20-50 Jahren etwas fürs Klima, für die Artenvielfalt noch später. 
Daher ist die CO2-Kompensation bei uns eher Mittel zum Zweck: Ziel ist immer, Wildnis zu schützen, weil das wichtig für Klima und Artenvielfalt ist. Die Berechnung des CO2-Fußabdruckes gibt dabei einen Anhaltspunkt, wer wie viel Natur schützen sollte.

Kai Andersch (Wilderness International)

4. Wie teuer ist Co2-Kompensation? 

Das variiert sehr stark je nach Projekt. Für Privatpersonen reicht der Preis bspw. von 17€ pro Tonne durch dauerhaften Urwaldschutz mit Wilderness International bis hin zu 64€ pro Tonne für die Wiedervernässung von Mooren mit MoorFutures. Braucht man als Unternehmen bspw. ein offizielles Verified Carbon Standard CO2-Zertifikat, kostet die Kompensation von einer Tonne CO2 mit Wilderness International 20€ pro Tonne. 

Kai Andersch (Wilderness International)

5. Was kostet eine Tonne Co2-Kompensation und wie werden die Kosten berechnet? 

Die Kompensation von einer Tonne CO2 kostet mit unserem Projekt 17€. Dieser Wert berechnet sich aus den Kosten für den Kauf und dauerhaften Schutz der Waldfläche, die diese Menge CO2 gespeichert hat. In diesem Fall sind das knapp 17m2. Indem wir diese Fläche rechtssicher mit Grundbucheintrag kaufen und dauerhaft schützen, verhindern wir die Freisetzung des dort gespeicherten CO2s. Außerdem bewahren wir wertvollen Lebensraum für eine riesige Artenvielfalt und erhalten weitere wichtige Funktionen des Waldes für ein gesundes Klima.

Kai Andersch (Wilderness International)

6. Gibt es Zertifikate, die man bei der Auswahl von Co2 Kompensationsanbietern beachten kann? 

Selbstverständlich. Es gibt den weltweit führenden VCS Standard (Verified Carbon Standard) als Benchmark. Und den vom WWF etc. geförderten Gold Standard, welcher aus meiner Sicht in Bezug auf den extrem langfristigen Waldschutz leider nicht funktioniert. Prinzipiell sind die meisten aktuell genutzten CO2-Zertifikate wissenschaftlich löchrig konzipiert und umgesetzt worden. Leider. Die meisten Gold Standard Zertifikate auf Waldschutzprojekte laufen nach 30 Jahren aus. Das bedeutet, dass das im Wald gespeicherte CO2 nach 30 Jahren durch Abholzung etc. komplett frei gesetzt werden könnte -und dennoch haben sich die Zertifikate kaufenden Firmen etc. mit dem Kauf der Zertifikate grün angemalt und „virtuelle Klimarettung“ kommuniziert. Bemerken Sie die Logikbrüche? 

Kai Andersch (Wilderness International)

7. Mit welchen Projekten kann Co2 kompensiert werden? 

Bekannte Projekte sind u.a.:

  • Man schützt bestehende hochkohlenstoffhaltige Ökosysteme, bspw. Urwälder.
  • Man kann mit Carbon Collectors Pflanzenkohle vergraben lassen und Böden fruchtbar machen, sodass sie gleichzeitig wieder CO2 binden.
  • Man kann mit MoorFutures Moore schützen und wiedervernässen.
  • Man kann bspw. mit atmosfair Solarkocher in afrikanische Länder versenden, wo die Menschen deshalb weniger Holzfeuer machen und daher Emissionen eingespart werden und (hoffentlich) weniger Wälder abgeholzt werden müssen.
  • Oder man kann neue Bäume pflanzen, bspw. mit Plant for Future.

Kai Andersch (Wilderness International)

8. Kann ich mir selber aussuchen, welche Projekte mit meiner Co2-Kompensation unterstützt werden? 

Prinzipiell kann jede:r selbst entscheiden, an welches Projekt für die Kompensation gespendet werden soll. Die Option dafür hängt aber vom Anbieter ab. Es gibt zahlreiche Initiativen und Organisationen, die das Geld an beliebige oder mehrere Projekte weiterleiten. Wenn man sichergehen will, sollte man direkt an ein Projekt spenden. 

Kai Andersch (Wilderness International)

9. Wie berechne ich meinen Co2 Fußabdruck? 

Mit einem CO2-Rechner. Davon gibt es online mittlerweile viele verschiedene. Man muss dort Angaben zum Lebensstil und Konsumverhalten machen. Bspw. werden meist Strom-, Wasser- und Wärmeverbrauch abgefragt, Müllmengen, Wohnfläche, Ernährungsverhalten und Mobilität.

Manche Rechner sind schnell und einfach, machen dafür aber sehr viele pauschale Annahmen, die so vielleicht nicht immer zutreffen. Andere sind etwas komplexer, berechnen den CO2-Fußabdruck dafür aber recht genau. Gut ist, wenn der Rechner seine Berechnungs- und Datengrundlage transparent offenlegt bzw. zugänglich macht.

Kai Andersch (Wilderness International)

10. Wie kann ich meinen eigenen CO2-Ausstoß verringern? 

Dazu gibt es viele Möglichkeiten. Eine recht einfache, schnelle und effektive Methode ist es, zu einem Ökostromanbieter zu wechseln. Eine gut isolierte Wohnumgebung hilft ebenfalls. Bei der Mobilität macht es einen Unterschied, elektrisch unterwegs sein. Bei der Ernährung wirkt sich pflanzenbasiertes Essen, bspw. vorrangig vegetarisch oder vegan, positiv auf den CO2-Ausstoß aus.

Aber Achtung: Nicht alles, was den CO2-Ausstoß verringert, ist auch automatisch gut für die Natur und den Planeten! Von weither importierte Sojaprodukte aus Massenanbau als Fleischersatz, oder “Milch” aus Mandeln, die am falschen Anbauort zu Wasserproblemen führen, reduzieren vielleicht den CO2-Ausstoß, tun sonst aber nicht viel Gutes für den Planeten.

Kai Andersch (Wilderness International)

11. Warum ist es wichtig, auf den eigenen Co2-Ausstoß zu achten? 

Kurz gesagt: Jede:r von uns bekommt täglich von der Natur zu Essen, Lebensraum, sauberes Wasser und klare Luft zum Atmen geschenkt. Es ist Zeit, dafür Danke zu sagen indem wir ihr erlauben, zu existieren und sich zu erholen. So übernehmen wir Verantwortung, können den Klimawandel aufhalten und das Leben auf unserer Erde retten. 

Die lange Erklärung: Als Bewohner:innen der Erde verbrauchen wir täglich natürliche Ressourcen und hinterlassen so unsere Spuren auf der Erde: Wir beziehen Strom, kaufen Technik, sind mobil und heizen – dabei entstehen Emissionen, die unsere Atmosphäre beeinflussen. In den letzten Jahren haben wir so viele Emissionen verursacht und so wenig Natur geschützt, dass sich das Klima verändert und die Ökosysteme und das Leben auf unserer Erde bedroht sind. Zunehmende Wetterextreme wie Überflutungen und Dürren und das rasante Artensterben zeigen das.
Doch wir haben den besten Verbündeten - die Natur, die uns täglich Ressourcen und Lebensraum, sauberes Wasser und klare Luft zum Atmen schenkt. Wenn wir endlich Danke sagen und ihr erlauben, zu existieren und sich zu erholen, können wir den Klimawandel aufhalten.

Unsere Emissionen können berechnet und in CO2-Äquivalenten ausgedrückt werden. Damit werden die Auswirkungen unseres menschlichen Handelns auf das Klima in Zahlen gefasst. Sobald wir unseren Anteil kennen, können wir Verantwortung dafür übernehmen und handeln, um den Klimawandel aufzuhalten und Lebensräume und Artenvielfalt zu bewahren.

Nicht alle Emissionen sind vermeidbar. Sie lassen sich jedoch ausgleichen, indem wir bspw. intakte Natur bewahren, denn dort sind große Mengen CO2 gespeichert. Indem wir sie handfest und dauerhaft schützen verhindern wir die Freisetzung von gespeichertem CO2 und bewahren gleichzeitig wertvolle Naturräume.

Kai Andersch (Wilderness International)

12. Ist es egal, wie nachhaltig ich lebe, solange ich mein ausgestoßenes Co2 kompensiere? 

Nein. CO2-Kompensation ist kein Ablasshandel. Sie ist dafür gedacht, unvermeidbare Emissionen zu kompensieren und gleichzeitig etwas für den Erhalt der Natur zu tun. Sie ist nur sinnvoll, wenn sie mit der Reduktion von Emissionen und einem gesellschaftlichen Wandel kombiniert wird.

Kai Andersch (Wilderness International)

13. Muss ich meinen gesamten Co2 Ausstoß kompensieren oder reicht es, einzelne Aktivitäten zu kompensieren? 

Das ist im Prinzip jedem und jeder Einzelnen freigestellt. Sinnvoller ist es natürlich, alle Aktivitäten zu kompensieren oder sogar überzukompensieren. Klimawandel und Artensterben sind ein so dringendes Problem, dass wir lieber jetzt mehr tun sollten. Es ist aber natürlich auch immer besser, wenigstens einen kleinen Beitrag zu leisten als gar nichts zu tun, wenn man sich die komplette Kompensation nicht leisten kann. Dann kann man aber zumindest den Lebensstil, der diese Emissionen verursacht, reflektieren und vielleicht eher bei der Vermeidung bzw. Reduktion von Emissionen ansetzen.

Kai Andersch (Wilderness International)

14. Können auch Unternehmen Co2 kompensieren? 

Natürlich. Manche sind sogar gesetzlich dazu verpflichtet und müssen offizielle CO2-Zertifikate nachweisen. Es gibt sogar gesonderte CO2-Rechner für Unternehmen, die auf deren Aktivitäten spezialisiert sind. Es geht dort aber meist um die Berechnung und Kompensation der Emissionen, die in Büros und auf Dienstreisen oder Veranstaltungen entstehen. Um spezielle Fälle wie die Herstellung bestimmter Produkte zu berechnen, sollte in direkten Kontakt mit einer Organisation getreten werden, um den Fußabdruck zu berechnen.

Kai Andersch (Wilderness International)

15. Wie viel Co2 verursacht ein Flug mit dem Flugzeug? 

Ein Mittelstreckenflug, bspw. innerhalb Europas, verursacht durchschnittlich 720kg CO2. Ein Langstreckenflug, bspw. von Europa in die USA, verursacht durchschnittlich 4020kg CO2. Die Menge des ausgestoßenen CO2s hängt auch davon ab, ob man direkt fliegt oder umsteigt und in welcher Flugklasse man fliegt.

Kai Andersch (Wilderness International)

16. Wie viel Co2 verursacht eine Kreuzfahrtschiffsfahrt? 

Für eine Mittelmeerkreuzfahrt gibt das Ökoinstitut 227 kg pro Person und Tag an. Und das ohne An-/Abreise, die ja meist per Flugzeug passiert.

Kai Andersch (Wilderness International)

17. Wie wandelt ein Baum Co2 um? 

Bäume nehmen Sonnenlicht und Wasser auf, sowie Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft. Im Rahmen der Photosynthese, durch welche die Pflanze Energie gewinnt, wird das CO2 in Form von Kohlenstoff (C) in die Biomasse der Pflanze eingebaut. Aus dem CO2 macht die Pflanze also sozusagen Bausteine für ihr Wachstum. 

Wird ein Baum gefällt, werden die in ihm gespeicherten Kohlenstoff–Vorräte durch die Nutzung des Holzes und das Verrotten der Äste, Blätter und Wurzeln freigesetzt. Jeder Baum, der aus dem Wald herausgenommen wird, verrottet früher oder später oder wird verbrannt; egal, ob als siebenfach recyceltes Papier oder jahrelang vererbtes Möbelstück. Ein Kohlenstoffvorrat, der sich über Jahrtausende in der Biomasse des Waldes aufgebaut hat, gelangt so innerhalb kürzester Zeit wieder als Kohlendioxid in die Atmosphäre. Dort wirkt das CO2 als Treibhausgas und beschleunigt global die Erderwärmung.

Kai Andersch (Wilderness International)

18. Welche Bäume speichern Co2?

Alle Bäume nehmen CO2 auf und speichern es als Kohlenstoff in ihrer Biomasse. Manche Bäume wachsen sehr schnell und nehmen damit schnell viel CO2 auf. Aber nur wenn die Bäume alt und groß werden, können sie richtig viel CO2 binden und somit sind Urwälder Weltmeister-Ökosysteme in der langfristigen CO2-Bindung. 

Kai Andersch (Wilderness International)

 

 

Experte für CO2-Kompensation

Kai Andersch, Vorstandsvorsitzender bei Wilderness International

Wilderness International kauft rechtssicher Wildnisgebiete und schützt sie für alle Zukunft. Die Käufe werden durch Spenden refinanziert, welche gleichzeitig den langfristigen Schutz der Gebiete sichern sowie Umweltbildungsprojekte und Forschung zu CO2-Speicherung und Biodiversität ermöglichen. Spender:innen erhalten eine personalisierte Urkunde mit den exakten Geokoordinaten des geschützten Waldstücks, sodass der Schutz direkt nachvollziehbar ist. Derzeit sind wir aktiv im temperierten Regenwald Westkanadas und im Amazonasregenwald Perus, wo wir uralte Primärregenwälder schützen.

Kai Andersch ist Forstwissenschaftler sowie Mitgründer und Vorstandsvorsitzender der Stiftung Wilderness International. Seine Geschichte mit WI begann mit der Begeisterung für die uralten, mächtigen Baumriesen an der Westküste Kanadas, bis zu 1800 Jahre alt und über 100m hoch.

“Urwälder sind weltweit betrachtet unser wichtigster Puffer gegen den menschenverursachten Klimawandel. Sie zu schützen hat oberste Priorität, wenn wir das Klima retten wollen.” (Kai Andersch)

 

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Schreib uns gerne an expertinnen@lifeverde.de, wir sichten und sammeln die Themen und geben sie dann weiter an unsere Expert*innen.

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